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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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Zweifellos müsst Ihr eine schwierige Aufgabe erfüllen.“
    „Allerdings. Aber letzten Endes wird sich meine Mühe lohnen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Vor fünf Jahren wurden zwei Straßenräuber, die hier ihr Unwesen getrieben hatten, nach den vierteljährlichen Schwurgerichtssitzungen in dieser Grafschaft gehängt. Eine Zeit lang herrschte einigermaßen Ruhe auf den Straßen.“ Ironisch lächelte er. „Nichts fürchten die Halunken so sehr wie den Galgentod. Diese Gefahr zwang sie immerhin zu einer kurzfristigen Besserung. Doch dann häuften sich die Überfälle erneut. Vielleicht könnt Ihr mir helfen, die Schurken dingfest zu machen, Miss Atherton.“
    Christina trat einen Schritt zurück. „Leider nicht, Lord Rockley. Das müsst Ihr verstehen. Nach Einbruch der Dunkelheit pflege ich das Haus nicht zu verlassen.“
    „Hier sind die Reisenden nirgendwo und zu keiner Zeit sicher. Einerlei, ob man sich in belebten Städten oder auf einsamen Landstraßen bewegt, Aristokraten oder Damen mit einer Eskorte oder Personen, die allein reisen – jeder muss mit Raubüberfällen rechnen. Gewisse Gebiete wirken auf die Gauner besonders anziehend. Und weil sie nach wohlhabenden Gentlemen und Mitgliedern des königlichen Hofs Ausschau halten, die hinunter nach Bath oder Bristol fahren, zählt auch dieser Landstrich zu den bevorzugten Gebieten.“
    „Also muss ich mich in Acht nehmen, wenn ich meine Freunde besuche“, meinte Christina leichthin.
    „Ja, das wäre ein kluger Entschluss, Miss Atherton.“
    „Obwohl – manche Leute behaupten, die Bevölkerung würde die Straßenräuber, insbesondere jene von der Gentlemen-Sorte, für Helden halten.“
    In Simons Augen erschien ein kalter Glanz. „Trotzdem darf man deren Taten keineswegs gutheißen, und ich begreife einfach nicht, warum sie sich so beliebt gemacht haben. Sie begehen schwere Verbrechen und müssen geschnappt werden. Zudem sind die meisten gewalttätige Banditen, teilweise morden sie sogar. Und sie kennen nur ein einziges Ziel – leichte Beute, genug Geld für ein angenehmes Leben, auf Kosten bedauernswerter Opfer, die womöglich hart für ihren geringfügigen Besitz gearbeitet haben.“
    Christina dachte an einige Geschichten über Reisende, die sich geweigert hatten, den Räubern Geld oder Wertsachen auszuhändigen, und verletzt oder getötet worden waren. Bei dieser Erinnerung pochte ihr Herz schneller.
    „Werden nicht vierzig Pfund Kopfgeld für die Ergreifung eines Straßenräubers und seine Verurteilung bezahlt?“, erkundigte sie sich. „Das müsste bedeuten, dass sie vor allem habgierige Kopfgeldjäger und verräterische Mittäter fürchten sollten.“
    „Ja, das ist richtig – diese Gefahr bedroht die Schurken viel stärker als der Rachedurst eines ihrer Opfer. Ich finde es erstaunlich, wie gut Ihr informiert seid, Miss Atherton.“
    „Nur was ich so höre …“
    „Verzeiht mir, falls Ihr mich unverschämt findet, aber ich würde gern etwas mehr erfahren und Eure Mitarbeit schätzen.“ Das charmante Lächeln, das er so oft anwandte, um hübsche Damen zu betören, erhellte sein ganzes Gesicht. „Selbstverständlich würdet Ihr eine Belohnung erhalten.“
    „Das muss ich ablehnen, Lord Rockley.“ Christinas schöne Augen nahmen die Kälte eines zugefrorenen Sees an. „Wenn ich etwas wüsste, das Euren Nachforschungen dienlich wäre, würde ich es nicht ausplaudern. Denn falls die Straßenräuber tatsächlich so gefährlich sind, wie Ihr es vermutet, würden sie mich für solche Enthüllungen grausam bestrafen. Sucht Ihr – einen bestimmten Mann?“, wagte sie zu fragen.
    „O ja, Miss Atherton, den Anführer einer Bande, der den Behörden bisher entkam und im wohlverdienten Ruf einer außergewöhnlichen Brutalität steht. Die Überfälle, die er organisiert, werden sehr schlau und geschickt abgewickelt, das muss ich ihm zubilligen. Aber er wird dem Gesetz nicht für immer entrinnen. Um herauszufinden, was ich wissen will, nutze ich einen entscheidenden Vorteil, nämlich mein besonderes Gespür für solche Dinge.“
    „Und der Name dieses Mannes, Sir?“
    „Den möchte ich vorerst für mich behalten.“
    „Dann wünsche ich Euch viel Erfolg bei der Fahndung nach dem Schurken, Lord Rockley. Je früher er hinter Schloss und Riegel sitzt, desto ruhiger werden wir alle in unseren Betten schlafen.“
    „Verständlicherweise … Übrigens, gegen welche Gegner ich kämpfe, weiß ich. Dieser speziellen Diebesbande gehören keine

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