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Verraten für 1000 Dollar

Verraten für 1000 Dollar

Titel: Verraten für 1000 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas West
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an.
    James O'Hara war ein bulliger Mann, mit rötlichem Haar und mit einem Körpergewicht von mindestens zweihundert Pfund. Er ritt einen grobschlächtigen Wallach, wahrscheinlich das größte und schwerste, das die US-Kavallerie seinerzeit besaß. O'Haras Vater besaß eine große Pferderanch in Missouri.
    Auf die Vorhut folgten vier Proviantwagen, zwei Ambulanzwagen, drei Karren mit Ausrüstung und Waffen und fünf mit Werkzeug und Bauholz. Alle Fahrzeuge wurden von Ochsen gezogen und von jeweils zwei Reitern eskortiert.
    Nach den Wagen die Rinderherde von etwa dreißig meist jungen Tieren. Am Schluss der Kolonne die Nachhut von zwanzig Mann.
    Es war kein schöner Tag, als die erste Schwadron des dritten US-Kavallerie-Regiments nach Fort Clark Springs aufbrach - ein kalter Wind fegte von Westen her über das Grasland, und es nieselte. Ein Morgen Mitte Februar 1846. Zwei Wochen war es her, dass Eric das Kommando über Fort Clark Springs angenommen hatte.
    Genau fünf Briefe hatte er in diesen zwei Wochen von Mary-Anne erhalten. Seitenlange Liebesbriefe voller Romantik, Ermahnungen nicht zuviel zu trinken, und gespickt mit Bibelzitaten.
    Er hatte ihr nur einen Brief geschrieben. Nicht einmal eine Seite lang. Er hätte überraschend das Kommando über ein Fort bekommen und wollte nun doch lieber von einer Heirat absehen. Er wünsche ihr alles Gute, Lebe wohl, und so weiter. Gestern hatte er ihn abgeschickt.
    General Zachary Taylor legte die Hand an die Hutkrempe. Huntington und Eric nahmen Haltung an und erwiderten den Gruß. "Hätte nicht gedacht, dass Ihre Schwadron so schnell abmarschbereit sein wird, Colonel VanHoven", sagte der General zufrieden.
    "Die Männer haben gute Arbeit geleistet", erwiderte Eric bescheiden.
    "In vier Wochen werden Lieutenant Huntington und Captain Kennedy mit zwei Schwadronen ebenfalls Richtung Fort Clark Springs aufbrechen. Und Ende Mai, falls der Ausbau des Forts bis dahin fertig ist, noch einmal zwei Schwadronen."
    "Das Fort wird bis dahin ausgebaut sein, Sir", antwortete Eric. "Verlassen Sie sich darauf."
    "Ich warte auf ihre Botschaften. Viel Glück, Colonel VanHoven!"
    Eric hieb seiner Schimmelstute die Sporen in die Flanken. Vorbei an Nachhut, Vieh und Wagenkolonne galoppierte er an die Spitze seiner Schwadron.
    Als er am Abend den Befehl gab das Lager aufzuschlagen, regnete es noch immer. Der Grasboden war aufgeweicht, und sie hatten nicht mehr als fünfundzwanzig Meilen zurücklegen können. Eric gab sich auch nicht der Illusion hin, dass sein Treck diese Tagesleistung wesentlich würde steigern können. Dennoch fühlte er sich bestens gelaunt.
    Er ließ der Mannschaft eine Sonderration Whisky ausgeben und lud die Offiziere auf eine Flasche Bourbon ins Kommandozelt ein. Selbst wenn die Kolonne nur zehn Meilen am Tag schaffen würde - die Aussicht Fort Worth und damit die besitzergreifende Mary-Anne endlich hinter sich lassen zu können, erleichterte Eric VanHoven ungemein.
     
    *
     
    Es stellte sich schnell heraus, dass Jeremy Loopers Interesse an Luisa Saragossa weit über Sex hinausging. "Schätze, wir beide vögeln verdammt gut", sagte er ein paar Tage nachdem es Luisa auf seine Hazienda verschlagen hatte. "Warum zur Hölle sollen wir nicht genauso verdammt gut Dollars machen?"
    "Mir fällt im Prinzip kein Grund ein, warum wir das nicht genauso gut hinkriegen sollten", antwortete Luisa vorsichtig. "Sag mir, woran genau du denkst. Ich seh es deinem Pokerface doch an, dass dir eine Idee im Schädel herumschwirrt."
    Es war eine sehr unkomplizierte Idee, die Jeremy Looper ausgebrütet hatte. Er schlug vor, das, was Luisa in einem Anflug von Gerissenheit und Überlebenswille ohne Nachzudenken verbrochen hatte, zur Methode zu machen.
    Kurz: Luisa sollte in eine Postkutsche steigen, die Looper-Bande überfiel sie, und sollte es brenzlig werden, schaltete Luisa Begleitschutz und bewaffnete Passagiere aus.
    Mitte Februar überfielen sie auf diese Tour die Kutsche von El Pasa nach Amarillo. Fünf Tote und unterm Strich zwölfhundert Dollar Beute.
    Drei Wochen später nahmen sie sich die Postkutsche von San Antonio nach Corpus Christi vor. Sechs Tote und knapp neunhundert Dollar Beute. Zu der Zeit hatte der County Sheriff von San Angelo bereits fünfhundert Dollar Belohnung auf Jeremy Loopers Kopf ausgesetzt. Und zweihundert Dollar auf jedes Mitglied seiner Bande. Außer auf Luisa. Von ihr wusste noch kein Sheriff.
    Ende März ging es mit dem gleichen Trick gegen die Kutsche, die von

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