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Verraten

Verraten

Titel: Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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in ihrem Brustkorb. Wie verrückt war er eigentlich? Was hatte er vor? Was wusste sie im Grunde von ihm?
    Wie viel konnte man überhaupt von seinen Mitmenschen wissen?
    »Dieses Gefühl ist mit nichts zu vergleichen, Susan. Teile es mit mir, teile es!«
    Seine Stimme klang befehlend, fast verzweifelt.
    »Was fühlst du jetzt?« Er atmete schwer. »Sag es. Was fühlst du jetzt?«
    »Ich habe Angst«, sagte sie mit einer Piepsstimme, die nicht ihr zu gehören schien.
    »Was noch?«
    Mit perverser Zärtlichkeit streichelte er mit der Pistole an ihrem Gesicht entlang und dann an ihrem Rückgrat hinunter und wieder herauf. Dann drückte er ihr den Lauf gegen den Hals. Es folgten Minuten der Stille, in denen sich weder er noch sie bewegten. Er stand ganz dicht bei ihr. Sie konnte seinen süßlichen Körpergeruch riechen. Fühlte sein Herz gegen ihren Rücken klopfen. Sein Atem strich an ihrem Ohr entlang. Sie zitterte und bebte.
    »Was sonst noch, Susan?«, flüsterte er.
    Er schmiegte sich an sie. All ihre Sinne schärften sich. Sie fühlte seine Oberschenkelmuskeln durch ihre Jeans hindurch. Seine Hüfte an ihrem Po. Seine Brust, die sich in demselben Tempo wie seine schnellen Atemzüge in ihrem Rücken hob und senkte.
    Er lockerte seinen Griff und fing an, ihren Hals leicht zu massieren.
    »Sag mir, was du sonst noch fühlst, Susan.«
    Er biss ihr zart in den Hals. Die Berührung fuhr wie ein Elektroschock durch ihren ganzen Körper und verursachte eine kleine Explosion in ihrem Unterleib.
    »Sag′s mir!«
    Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren, aber sie konnte nicht in Worte fassen, welches ihrer Gefühle das intensivste war. Sie empfand eine Mischung aus Weinen, Lachen und erotischer Anspannung.
    »Ich … weiß es nicht, ich … O Gott, was geschieht mit mir?«
    An welchem Punkt war die Lust größer geworden als die Angst? Hatte es überhaupt einen Übergang gegeben?
    Ihr panisches Flüstern ging in ein Stöhnen über. Er nahm die Pistole weg und riss sie an sich.
    »Teile es mit mir«, flüsterte er. Und dann, leiser: »Bitte.«
    Sie sah, dass seine blauen Augen sich verdunkelt hatten wie der Himmel bei einem nahenden Gewitter. Sie waren jetzt dunkelgrau. Im Rausch ihrer Gefühle bekam sie kaum mit, wie ihre Kleidungsstücke eines nach dem anderen auf den Boden fielen. Er schob seine Hände unter ihren Po und presste sie gegen die glatte Tapete. Hob sie weiter hoch, bis ihre Füße den Boden nicht mehr berührten. Sie schlang die Beine um seine Taille, hielt sich an seinem Hals fest und legte den Kopf an seine Schulter. Er flüsterte ihr unverständliche Worte ins Ohr, die in ihren Körper hineinschlüpften und durch ihre Adern reisten, jeden Winkel ihres Körpers erreichten und kribbelnde Schauder auslösten. Er packte fester zu. Hielt sie mit seinem Blick gefangen. Im nächsten Moment drang er in sie ein. Sie drückte den Rücken durch. Stöhnte und knurrte wie ein wildes Tier. Krallte sich in seinem Rücken fest. Ihre Fingernägel hinterließen dunkle Striemen auf seiner Haut.
    »Sieh mich an!«
    Sie öffnete ihre Augen und schaute genau in seine, die ihr jetzt schwarz erschienen und sich mitten durch ihre Seele bohrten. Das Hotelzimmer um sie verschwamm in einem Strudel von Farben und Geräuschen. Sie umklammerte ihn, stöhnte bei jedem Stoß. Verlor jedes Gefühl für Zeit und Raum. Sie merkte kaum, dass er sie hochhob und auf die kühle Matratze legte, sie mit seinem Körper bedeckte, sie küsste und liebkoste. Wie er mit der Zunge und den Lippen über ihre Augenlider fuhr, über ihren Mund, ihren Hals, ihre Brüste, ihren Bauch und dann weiter hinunter, wie er eine heiße Spur auf ihrer Haut hinterließ, bis sie seine Bartstoppeln auf der empfindlichen Innenseite ihrer Beine scheuern spürte und nach Luft schnappte. Sie bog ihren Körper durch, gierig, fordernd, flehend. Sie stöhnte und zuckte. Ihre Finger krallten sich in die Matratze. Er umfasste ihre Hände, ihre Finger schlangen sich ineinander. Dann legte er sich auf sie und drang in sie ein. Sie rang nach Atem. Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, aber es kam kein Laut hervor. Es gab kein Oben und kein Unten mehr. Nur einen gleichmäßigen, anschwellenden Rhythmus, der mit jedem Stoß schneller wurde und in einer unglaublichen Explosion endete, die sie beide zusammen in den alles versengenden Mittelpunkt der Erde hineinsog.
    Lange Zeit blieben sie auf dem Bett liegen, ineinander verschlungen, eingeschlossen in ihre Körper.
    Schrittweise nahmen

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