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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Augen zu, als er über ihre Schulter auf ihr Bild in dem Theaterspiegel sah.
    »Warum machst du nach dieser Sendung nicht erst mal eine Pause?«, fragte er. »Schließlich hast du in den drei Wochen, seit die Story publik geworden ist, die Hölle durchgemacht.«
    »Mir geht es gut.« Sie bürstete ihr blondes Haar und
trug zusätzliches Puderrouge auf ihre eingefallenen Wangen auf.
    »Dir geht es alles andere als gut«, fuhr Pinkie sie ungeduldig an. »Die ganze Situation ist alles andere als gut. Du siehst wie eine wandelnde Leiche aus. Ich habe schon gequirlte Scheiße gesehen, die besser ausgesehen hat als du. Also spiel nicht die verdammte Heldin und mach ein paar Tage frei.«
    Sie stand auf und griff nach ihrem Skript. »Sie warten am Set auf mich.«
    Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch Pinkie packte sie am Arm, und als sie seine besorgte Miene sah, legte sie zärtlich eine Hand an seine Wange und blickte ihn beinahe flehend an.
    »Ich werde von allen Seiten unter Druck gesetzt, Pinkie. Vom Staatsanwalt und von den Medien. Sie sind seit Wochen hinter mir her. Bitte, lass wenigstens du mich in Ruhe, ja?« Sie küsste seinen kahlen Kopf, ging weiter ins Studio, und er stieß eine Reihe derber Flüche aus.
    Er empfand Bewunderung für ihren Mut, war sich aber nicht sicher, ob ihr Vorgehen vernünftig war.
     
    Als Kari ihre Wohnungstür aufsperrte, klingelte ihr Telefon. Sie lief eilig in den Flur, riss den Hörer an ihr Ohr und sagte atemlos: »Hallo.«
    »Ms Stewart?«
    Sie erkannte die Stimme sofort. »Ja«, meinte sie kühl.
    »Hier spricht Hunter McKee.«
    Ich weiß, verdammt noch mal, hätte sie ihn am liebsten
angebrüllt. Wartete aber stattdessen einfach schweigend ab.
    »Wie geht es Ihnen?«
    Sie knirschte mit den Zähnen. »Spielt das eine Rolle?«
    »Das tut es, ob Sie es glauben oder nicht.«
    »Ich glaube Ihnen nicht, Mr McKee. Wenn Sie in Sorge um mein Wohlergehen wären, würden Sie diese Kampagne, mit der Sie versuchen, meinen verstorbenen Mann in Misskredit zu bringen, endlich einstellen.«
    »Es ist keine Kampagne. Ich erfülle meine Pflicht.«
    »Sie versuchen, Thomas’ Namen in den Dreck zu ziehen.«
    Ohne auf den Vorwurf einzugehen, fuhr er fort. »Das Ziel der Ermittlungen war nicht, irgendwen in Misskredit zu bringen, vor allem nicht Ihren verstorbenen Mann.«
    »So interpretiere ich die Schlagzeilen aber nicht.«
    »Dann interpretieren Sie sie falsch.«
    Sie lachte kurz. »Ihr Name ist in aller Munde.Wollen Sie etwa leugnen, dass Sie diesen Prozess dazu benutzen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu gewinnen? Und wie kann man die Wähler wohl besser für sich einnehmen als durch die Enttarnung diebischer Beamter, die den Menschen ihre schwer verdienten Steuergelder klauen? Dadurch zementieren Sie Ihre Position als Bezirksstaatsanwalt von Denver, oder etwa nicht?«
    »Ich gebe zu, dass ich diesen Posten gerne dauerhaft bekleiden würde, ja.«
    »Und dafür sind Sie bereit, einen unschuldigen Menschen zu verurteilen.« Sie fing an zu keuchen, umklammerte
mit einer Hand das Telefon und ballte die andere zur Faust.
    »Wenn Sie derart von Wynnes Unschuld überzeugt sind, warum helfen Sie mir dann nicht? Falls Sie sich erinnern, habe ich Ihnen schon vor Wochen die Gelegenheit dazu gegeben.«
    »Ich kann Ihnen nicht helfen. Das habe ich Ihnen damals schon gesagt.«
    »Sie können nicht?«, fragte er ruhig, und sie fragte argwöhnisch zurück: »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Befinden sich irgendwelche Dokumente oder Aufzeichnungen Ihres Mannes in Ihrem Besitz, die Aufschluss über diese Sache geben und mit denen sich seine Unschuld beweisen lässt?«
    Sie sank auf einen Stuhl und rieb sich mit drei Fingern die Stirn. War es das? Dachte er, sie hielte Beweismittel zurück? Meinte er, selbst wenn sie irgendwas gefunden hätte, hielte sie damit hinter dem Berg? Aber er brauchte nicht zu wissen, dass sie auf die Suche nach Beweisen für die Unschuld ihres Ehemanns gegangen war. Denn das wäre praktisch ein Eingeständnis, dass sie es für möglich hielt, Thomas könnte doch in die Veruntreuung der Gelder involviert gewesen sein. Sie kämpfte gegen die Depression und die Erschöpfung, die sie niederdrückten, denn sie gäbe diesem Typen gegenüber nicht die allerkleinste Schwäche zu.
    »Ich soll Sie in Thomas’ persönlichen Unterlagen wühlen lassen, ist es das?«
    Er stieß einen Seufzer aus. »So würde ich es nicht formulieren.«
    »Aber das ist es, was Sie wollen?«
    »Etwas in der

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