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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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war auch seine gute Laune wiederhergestellt. Er öffnete die zweite
Flasche Wein, machte einen kleinen Scherz, und als sie seine Spaghettisauce in den höchsten Tönen lobte, blickte er sie lächelnd an. Er war aufbrausend, aber nicht nachtragend. Was ihr an ihm gefiel.
    Nach dem Essen räumten sie die Teller weg und fuhren mit der Arbeit an dem Puzzle fort. Dieses Mal jedoch lehnte sich Hunter faul zurück, überließ das Puzzeln ihr und beobachtete, wie sich Kari, während sie sich konzentrierte, auf die Unterlippe biss. Immer, wenn ihr eine Strähne ihrer Haare vor die Augen fiel, schob sie sie gedankenlos zurück.
    Sie hatten die Kerzen vom Esstisch auf den Kartentisch gestellt, und als Kari sich vornüber beugte, glühte ihre nackte Schulter in dem goldenen Licht. Ihre Haut wirkte wie glänzender Satin, und am liebsten hätte er, um auch diesen Teil von ihr zu kosten, vorsichtig an ihrem Schulterblatt genagt.
    Der Pullover, den sie trug, war sicher das verführerischste Kleidungsstück, das sie besaß. Vor allem, da sie wieder einmal nichts darunter trug. Immer, wenn sie sich bewegte, konnte er die sanfte Schwellung ihrer Brüste sehen. Sie war sexy, ohne dass sie sich extra darum bemühte, und ihr ganz besonderer Reiz lag in ebendieser Unaufdringlichkeit.
    Er dachte an Marilyn und lachte leise auf. Wie hatte er jemals denken können, er könne sein Verlangen nach Kari durch eine andere stillen, vor allem durch eine so marktschreierische Person wie Marilyn? Wie dumm er doch gewesen war.
    Kari sah von ihrem Puzzle auf. »Habe ich etwas verpasst? Was ist so lustig?«
    »Ich habe nur an einen Abend gedacht, den ich lieber vergessen würde«, stellte er mit einem neuerlichen leisen Lachen fest.
    »Ach?«
    »Mein Verstand hatte kurzfristig ausgesetzt.«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles, was du von mir zu hören bekommst.«
    Sie schüttelte den Kopf, als zweifele sie an seinem Verstand, und wandte sich wieder dem Puzzle zu.
    Sie hielt die drei letzten Teile in der Hand. Nun, da sie im Begriff stand, es fertigzustellen, hatte sie beinahe Angst davor. Dann müsste sie sich dem Bild stellen, das sie sah. Nicht dem Bild der bunten Luftballons, das im Verlauf der Abende entstanden war, sondern dem Bild von sich selbst, für das es stand.
    Hunter McKee.
    Anfangs hatte sie ihn als Feind gesehen. Inzwischen aber wusste sie, sie liebte diesen Mann.
    Sie legte eins der Puzzleteile ab. Blieben nur noch zwei.
    Es war nicht gerade einfach, ihn zu lieben. Er war furchtbar ehrgeizig und hatte ein aufbrausendes Temperament. Aber er stand auch für Gerechtigkeit, die typisch amerikanische Robustheit und die altmodischen Werte, an denen auch sie selber hing. Er hatte ihr heute Abend unverblümt erklärt, er wolle mit ihr schlafen. Doch das hatte sie bereits gewusst. Hatte es, wie sie rückblickend erkannte, schon seit langer Zeit gewusst. Vielleicht hatte sie ihn absichtlich dazu gebracht, ihr seine Gefühle zu gestehen.
    Aber liebte er sie auch?
    Sie glaubte, ja. Ein Mann wie er brauchte nicht über ein Jahr auf eine Frau zu warten. Doch das hatte er getan. Trotz der Dinge, die sie ihm angetan, über ihn gesagt und ihm an den Kopf geworfen hatte, hatte Hunter sie gesucht. Und war es wirklich wichtig, falls er sie nicht liebte? Thomas hatte ihr mit schöner Regelmäßigkeit gesagt, dass er sie liebte, gleichzeitig jedoch zahlreiche Verhältnisse gehabt. Musste sie also erneut die Worte hören, oder reichten Hunters Taten als Beweis für seine Liebe aus?
    Sie schob das nächste Teil an seinen Platz.
    Es war schwer gewesen, einen Gott zu lieben. Doch sie hatte ihren Ehemann wie einen Gott geliebt. Das konnte sie sich inzwischen eingestehen. Pinkie hatte recht gehabt – sie hatte ihn als ihren Ritter in schimmernder Rüstung angesehen, der aus ihrer Sicht perfekt gewesen war.
    Aber es war einschüchternd, mit einem rundherum perfekten Mann zu leben. Hatte sie nicht ständig Angst davor gehabt, irgendwas zu tun, was Thomas nicht gefiel? Hatte sie jemals gewagt, frei etwas zu äußern, was nicht voll und ganz der Meinung ihres Ehemanns entsprach? Hatte sie sich nicht die ganze Zeit bemüht, seine Anerkennung zu gewinnen, und ständig das Gefühl gehabt, dass sie unzulänglich war?
    Hätte sie jemals zuvor dieselbe körperliche und emotionale Reaktion gezeigt wie heute Nachmittag? Niemals. Auch wenn Thomas Prostituierte zu sich eingeladen hatte, hätte ihn eine derartige Leidenschaft bei seiner Ehefrau gestört. Das hätte zu ihrer

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