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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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vergeblich gegen die in ihren Augen aufsteigenden Tränen an.
    Als er ihr leises Schluchzen hörte, drehte er sich sofort wieder zu ihr um und sah sie unglücklich an. »Oh Baby, nicht. Ich kann dich jetzt nicht weiterküssen.« Mit unendlicher Zärtlichkeit strich er mit dem Rücken seines Zeigefingers über ihren Mund, zog dann aber die Hand zurück. »Weil ich dann mit dir schlafen will«, erklärte er in einem rauen Flüsterton. »Was ebenfalls unmöglich ist.« Er nahm seine Brille ab, rieb sich die Augen, und als er sie wieder öffnete, sah er sie müde an.
    »Kari, hast du eine Ahnung, was du mit deiner Story über das Krankenhaus angerichtet hast?«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, klappte ihn dann aber einfach wieder zu. Sie hätte nicht erwartet, dass ihn die Geschichte derart aus der Fassung bringen würde, und wusste deshalb einfach nicht, was die richtige Antwort auf die Frage war. »Ich bin mir sicher, dass ich dort in ein Wespennest gestochen habe.«
    Er stieß ein resigniertes Lachen aus, blickte kurz unter die Decke, wandte sich ihr dann aber wieder zu. »Ein bisschen mehr als das. Du hast monatelange verdeckte Ermittlungen zunichte gemacht.«
    Sie bedachte ihn mit einem verständnislosen Blick, und als sie seine frustrierte Miene sah, ließ sie sich auf die Sofalehne sinken, rang unglücklich die Hände und begann am ganzen Leib zu zittern. »Ihr hattet verdeckte Ermittler in dem Krankenhaus?«
    Er nickte. »Und jetzt hast du mit deinem Bericht alle Fortschritte, die wir bisher erzielt haben, mit einem Schlag zunichte gemacht. Jetzt wird niemand mehr mit uns reden. Jetzt werden alle aus Furcht vor Repressalien dichtmachen. Die Beamten werden mir jetzt nichts mehr nützen. Sie hatten gute Fortschritte gemacht, nur, dass ihre Arbeit jetzt zum Teufel ist.«
    »Tut mir leid«, sagte sie mit ehrlichem Bedauern. »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Du hättest mich vorher fragen sollen, ob du diese Sache bringen kannst«, fuhr er sie an.
    Sie sprang von der Couch, denn es hatte ihr gerade noch gefehlt, dass er ihr vorschrieb, wie sie ihre Arbeit tat. »Ich frage keinen Menschen außer Pinkie, ob ich eine Story bringen kann.«
    »Er war nicht befugt, dir diese Story zu genehmigen.«
    »In unserer Redaktion hat er das Sagen und nicht Sie, Herr Bezirksstaatsanwalt.« Er bekam ein vor Zorn rotes Gesicht, und eilig fügte sie hinzu: »Tut mir leid. Das hätte ich nicht sagen sollen.« Sie nahm wieder auf der Sofalehne Platz und blickte zu ihm auf. »Aber eine solche Story kann man nicht so einfach unterdrücken, Hunter. Sie ist das reinste Dynamit.«
    »Gut für die Einschaltquoten, nehme ich an.«
    »Allerdings!« Zur Hölle damit, an seine Vernunft zu
appellieren. Wenn er mit harten Bandagen kämpfen wollte, täte sie das eben auch.
    »Und eure Einschaltquoten sind wichtiger als monatelange Polizeiarbeit?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber woher hätte ich wissen sollen, dass du dort Leute eingeschleust hattest? Woher hätte ich wissen sollen, dass ich eure Ermittlungen mit meiner Story sabotiere?«
    »Dachtest du, ich hätte das Verschwinden dreier Babys einfach mit einem Schulterzucken abgetan, den Eltern erklärt, es täte mir sehr leid, aber ich könnte die Kinder nicht finden und wünschte ihnen mehr Glück beim nächsten Mal? Denkst du, wenn ich nicht vor Gericht verhandele, sitze ich hinter meinem Schreibtisch und drehe Däumchen?«
    Sie reckte trotzig das Kinn, als sie seinen herablassenden Ton vernahm. »Du brauchst dich für deine Arbeit ebenso wenig vor mir zu rechtfertigen wie ich mich vor dir für meinen Job.«
    »Verdammt, Kari, dies hier ist kein Wettstreit zwischen uns beiden. Hier geht es um etwas völlig anderes. Ist dir klar, worüber wir hier reden? Wir reden von drei verschwundenen Babys, sechs verzweifelten Eltern und einer ganzen Armee frustrierter Ermittler.«
    In diesem Augenblick erlosch ihr Kampfgeist. Er hatte recht. Sie benahm sich einfach kindisch, denn hier ging es nicht um sie und ihn. »Ich habe gesagt, es tut mir leid, Hunter, und das tut es mir wirklich. Natürlich ist mir der Ernst der Lage klar. Zu denken, dass jemand, irgend jemand Säuglinge aus einer Entbindungsstation gestohlen hat …« Sie erschauderte. »Ich fühle mit
den Eltern. Deshalb wollte ich die Story bringen. Hast du dir schon überlegt, dass meine Geschichte eure Ermittlungen nicht unbedingt behindern muss, sondern sie vielleicht sogar voranbringt?«
    Auch Hunters Ärger war verflogen. Er

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