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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gedacht, daß er genug Geld hat, um sich in unseren Kreisen zu bewegen.«
    »Der Mann hat schließlich einen ehrbaren Titel geerbt«, bemerkte Kilbourne mit einem Schulterzucken. »Das reicht einigen Gastgeberinnen schon.«
    Anthony kniff die Augen zusammen. »Es kann nur einen Grund geben, wenn er sich in dieser Saison in den Ballsälen herumdrückt. Er ist auf der Jagd nach einer reichen Erbin.«
    Trotz ihrer Nervosität bedachte Phoebe ihren Bruder mit einem bösen Blick. »Das muß nicht unbedingt so sein. Ich glaube, niemand weiß besonders viel über Wylde.«
    Anthony verzog den Mund zu einer schmalen Linie. Am liebsten hätte er mit Phoebe gestritten, aber das konnte er in Kilbournes Gegenwart kaum tun. Das, was vor acht Jahren geschehen war, war schließlich ein dunkles Familiengeheimnis.
    »Lady Phoebe hat recht«, sagte Kilbourne. »Niemand weiß etwas Genaues über Wylde. Soviel ich weiß, war er jahrelang im Ausland.«
    »So sagt man«, murmelte Anthony. »Verdammt. Ich glaube, er kommt in unsere Richtung.«
    Phoebe schloß einen Augenblick die Augen und wedelte sich mit ihrem chinesischen Fächer frische Luft zu. Zum ersten Mal in ihrem Leben war ihr schwindlig. Er hatte sie gefunden. Wie ein tapferer, kühner Ritter aus einer mittelalterlichen Legende hatte er sie gesucht und gefunden.
    Sie mußte seine Fähigkeiten als Ritter neu bewerten, dachte Phoebe fröhlich. Vielleicht war er geeigneter, als sie nach den Ereignissen in Sussex gedacht hatte. Schließlich war es ihm gelungen, sie hier in London ausfindig zu machen, obgleich er nur sehr wenige Hinweise auf ihre Identität gehabt hatte.
    »Wenn Sie mich entschuldigen wollen - ich glaube, ich werde ein paar Worte mit Carstairs wechseln«, sagte Kilbourne. Er beugte sich über Phoebes Hand. »Ich freue mich schon darauf, Sie Donnerstag abend zu sehen, meine Liebe. Was für ein Kostüm werden Sie tragen?«
    »Zweifellos etwas aus dem Mittelalter«, sagte Anthony trocken.
    Kilbourne verzog das Gesicht, als er von Phoebes Hand abließ. »Zweifellos.« Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon.
    »Verdammt. Der Kerl besaß schon immer eine teuflische Dreistigkeit«, knurrte Anthony.
    »Ich würde es nicht unbedingt Dreistigkeit nennen«, sagt< Phoebe nachdenklich, während sie Kilbourne nachblickte, »Aber er ist wirklich recht aufgeblasen, nicht wahr? Der Gedanke, ihm jeden Morgen beim Frühstück gegenüberzusitzen, läßt mich wirklich erschaudern.«
    »Sei kein Dummkopf. Kilbourne ist ein anständiger Kerl. Ich habe von Wylde gesprochen.«
    »Oh.«
    »Verflucht, er kommt wirklich direkt auf uns zu. Der hat Nerven. Ich werde mit ihm sprechen, Phoebe. Geh los und such Meredith. Wenn sie weiß, daß er hier ist, ist sie sicher schon außer sich.«
    »Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt«, sagte Phoebe. »Auf jeden Fall ist es zu spät, um mich wegzuschicken. Er steht schon so gut wie vor uns.«
    »Ich habe bestimmt nicht die Absicht, euch miteinander bekannt zu machen«, sagte Anthony mit grimmiger Miene.
    Gabriel blieb direkt vor Phoebe und ihrem Bruder stehen. Er ignorierte Anthony und blickte sein Gegenüber mit herausfordernd blitzenden grünen Augen an. »Guten Abend, Lady Phoebe. Was für ein Vergnügen, Sie wiederzusehen.«
    Soviel also zum Bekanntmachen, dachte Phoebe. Sie mußte Gabriel gratulieren. Er wußte, wie man mit seinen Feinden umzugehen hatte.
    »Guten Abend, Mylord«, sagte sie. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie sich das Gesicht ihres Bruders vor Wut verzerrte. Sie lächelte strahlend. »Anthony, ich glaube, ich habe vergessen, dir zu erzählen, daß seine Lordschaft und ich einander bereits vorgestellt wurden.«
    »Ich möchte wissen, wo und wann das war.« Anthony bedachte Gabriel mit einem vernichtenden Blick.
    »Es war im Landhaus der Amesburys, nicht wahr, Mylord?« Phoebe erwiderte Gabriels funkelnden Blick. »Du weißt doch, daß ich letzte Woche auf dem Land war, Anthony.«
    »Allerdings«, krächzte Anthony. »Und du hast recht. Du hast tatsächlich vergessen, mir zu erzählen, daß du Wylde dort getroffen hast.«
    »Es waren ziemlich viele Leute dort«, murmelte Phoebe. Sie bemerkte, daß Gabriel sie amüsiert anblickte. Ihm machte die ganze Sache also Spaß. Sie mußte ihn unbedingt von Anthony fortlotsen, ehe ein Unglück geschah. »Ich nehme an, Sie würden gerne mit mir tanzen, nicht wahr, Mylord?«
    »Phoebe.« Anthony war wie vom Donner gerührt. Unter keinen Umständen forderte eine Dame jemals

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