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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einen Herren zum Tanzen auf.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Oaksley.« Gabriel nahm Phoebes Arm. »Ihre Schwester und ich sind uns bei den Amesburys sehr nahegekommen. Vielleicht liegt es daran, daß ich die letzten acht Jahre nicht in Ihren Kreisen verkehrt habe, oder vielleicht ist es auch einfach meine Art. Auf jeden Fall stört mich das, was manche Männer als etwas überstürztes Handeln einer Dame bezeichnen würden, nicht im geringsten.«
    »Wie können Sie es wagen zu behaupten, meine Schwester handle überstürzt?« schnauzte Anthony.
    »Nun, zumindest läßt sie keine unnötige Zeit verstreichen.« Gabriel führte Phoebe auf die Tanzfläche, ehe Anthony ihn auf eine zivilisierte Art davon abhalten konnte.
    Phoebe hätte beinahe laut gelacht, als sie das Gesicht ihres Bruders sah. Doch dann hörte sie die ersten Takte eines Walzers und war schlagartig ernüchtert. Ängstlich blickte sie hinauf zu Gabriel und fragte sich, ob es ihm wohl etwas ausmachte, mit ihr auf dem Parkett gesehen zu werden. Es war durchaus möglich, daß er fürchtete, sich mit ihr zu blamieren.
    »Vielleicht sollten wir uns mit einer ruhigen Unterhaltung begnügen, Mylord«, schlug Phoebe vor. Sie hatte leichte Schuldgefühle, weil sie ihn in diese peinliche Situation gebracht hatte.
    »Wir werden uns später ruhig unterhalten«, versprach Gabriel. »Aber erst beabsichtige ich, mit Ihnen zu tanzen.«
    »Aber Mylord -«
    Er bedachte sie mit einem wissenden Blick. »Keine Angst, Phoebe. Sie können sich darauf verlassen, daß ich Sie auffangen werde, falls Sie das Gleichgewicht verlieren.«
    Unendliche Erleichterung und herrliche Freude wallten in Phoebe auf, als ihr klar wurde, daß es Gabriel vollkommen egal war, was für eine Figur er mit ihr auf der Tanzfläche machte.
    Gabriel wirbelte sie in einer schwungvollen Drehung herum. Sie hätte ihr Gleichgewicht bereits beim ersten Schritt verloren, hätte er sie nicht so festgehalten. Ihre Samtpantoffel berührten kaum den Boden. Die Seidenröcke ihres grün-orangefarbenen Kleides wehten.
    Die strahlenden Lichter der Kronleuchter verschwammen, als Gabriel mit ihr über das Parkett wirbelte. Die pastellfarbenen Kleider der anderen Frauen verflossen vor Phoebes Augen zu einem schillernden Farbband.
    Phoebe wurde von einer unglaublichen Heiterkeit erfaßt. Sie konnte sich nicht daran erinnern, je zuvor so glücklich gewesen zu sein.
    Noch nicht einmal Neil hatte so mit ihr getanzt. Ihr edler Lancelot hatte immer darauf geachtet, langsame, gemessene Schritte zu machen, denen sie sicher folgen konnte. Aber es war nichts Sicheres an der Art, in der Gabriel sie herumschwang. Trotzdem schien er immer zu merken, wenn ihr Gleichgewicht gefährdet war. Sobald ihr linkes Bein nachzugeben drohte, fing er sie auf und trug sie durch die wirbelnde Drehung. Phoebe hatte das Gefühl zu fliegen.
    Als die Musik zu einem donnernden Crescendo anhob, war sie vollkommen atemlos. Das einzig Sichere in dieser wirbelnden, chaotischen Welt war Gabriel. Statt ihre Hand leicht auf seine Schulter zu legen, klammerte sie sich an ihn. Sein fester Griff gab ihr selbst bei den wildesten verwegensten Drehungen ein Gefühl von Sicherheit.
    Nur undeutlich bemerkte sie, daß die Musik verklungen war.
    Alles um sie herum drehte sich. Sie hing an Gabriels Arm, als er sie von der Tanzfläche führte.
    »Mylord, das war wirklich wunderbar«, keuchte sie.
    »Das ist erst der Anfang«, sagte er leise.
    Einen Augenblick später spürte sie die kühle Nachtluft auf ihrem Gesicht. Sie stellte fest, daß er sie zu der Reihe offener Flügeltüren geführt hatte, die sich auf einer Seite des Ballsaales befanden.
    Wortlos nahm er ihre Hand und zog sie hinaus in die Nacht.
    »Und jetzt werden wir unsere ruhige Unterhaltung führen, Lady Phoebe.« Er dirigierte sie tiefer in den Garten.
    Phoebe war immer noch atemlos, doch sie wußte, daß das nicht an der Aufregung des Tanzes lag. Sie konnte es kaum glauben, daß Gabriel sie gefunden hatte.
    »Ich muß sagen, ich bin wirklich beeindruckt von Ihren detektivischen Fähigkeiten, Mylord.« Phoebe sah ihn an. »Wie haben Sie herausgefunden, wer ich bin? Schließlich habe ich Ihnen keinerlei Hinweise gegeben.«
    Im Schatten einer Hecke blieb er stehen und wandte sich zu ihr um. »Ich habe Sie gefunden, indem ich dieselbe Technik angewandt habe, mit der Sie herausgefunden haben, daß ich der Autor des Ritterzugs bin. Ich habe mit einem Anwalt gesprochen.«
    Sie spürte, wie sie errötete. Es war

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