Verruchte Lady
fügte er stumm hinzu. Zumindest, bis ich mit deiner Familie fertig bin.
»Die Rantleys haben wirklich einen herrlichen Garten«, sagte Phoebe im Plauderton, während sie über einen Kiesweg spazierten. »Haben Sie ihn schon einmal besichtigt?«
»Nein.« Gabriel atmete die kühle Nachtluft tief ein. Er versuchte, das sinnliche Verlangen zu unterdrücken, das sich schmerzlich bemerkbar machte.
»Er ist riesig. Es gibt eine Orangerie und ein Labyrinth und einen Fischteich.« Phoebe blinzelte in die Dunkelheit. »Nachts sieht man natürlich nicht sehr viel, aber ich habe den Garten einmal tagsüber besichtigt und war wirklich beeindruckt.«
»Phoebe?«
»Ja, Mylord?«
»Ich bin nicht in der Stimmung, um über Gärten zu sprechen.«
»Ich wußte es«, sagte Phoebe mit fröhlicher Begeisterung. »Sie sind mit mir hinausgegangen, um über Ihre Nachforschungen zu sprechen, nicht wahr? Sagen Sie, Sir, was haben Sie herausgefunden? Sind wir unserem Ziel schon näher gekommen?«
»Das kommt auf den Standpunkt an.« Gabriel zog sie vom Licht des Hauses weg tiefer in die Dunkelheit des großen Gartens. »Ich glaube, ich kann sagen, daß wir mit unseren Nachforschungen wahrscheinlich Erfolg haben werden.«
»Hervorragend.« Phoebe blickte zu ihm auf. »Was haben Sie herausgefunden? Haben Ihnen Ihre Verbindungsleute in den Buchläden neue Informationen gegeben? Haben Sie in Ihren Clubs etwas herausgefunden?«
»Es gibt ein, zwei Hinweise, denen ich nachgehen möchte.« Als Gabriel feststellte, daß man sie vom Haus her nicht mehr sehen konnte, verlangsamte er seinen Schritt.
Um sie herum ragten dunkle Hecken auf, die seltsam gestutzt waren. Das Licht des Mondes fiel auf riesige Ziersträucher, die die Form von mythischen Tieren hatten. Der Kiesweg wand sich durch einen finsteren Wald von seltsamen Flügeltieren und fauchenden Drachen.
»Das freut mich zu hören, Mylord.« Phoebe zögerte und blickte sich in dem eigenartigen Wald um. »Dieser Garten ist wirklich phänomenal, aber nachts ist er ein wenig furchteinflößend, nicht wahr?« Sie trat näher an Gabriel heran. »Tagsüber ist das alles sehr amüsant, aber in der Dunkelheit geht schnell die Phantasie mit einem durch.«
»Sie haben eben eine lebhaftere Phantasie als die meisten Menschen«, sagte Gabriel.
»Das müssen Sie gerade sagen, Sir. Sie sind doch derjenige, der davon lebt, daß er phantasievolle Bücher schreibt.«
»Bücher, deren Lektüre Kilbourne Ihnen gewiß verbieten würde, wenn er Ihr Ehemann wäre.« Gabriel blieb im Schatten eines riesigen grünen Pegasus stehen.
Phoebe lächelte verwundert. »Ich habe Ihnen doch gerade; erklärt, daß keine großen Chancen bestehen, daß Kilbourne jemals mein Ehemann wird. Warum reiten Sie also immer noch auf diesem Thema herum, Mylord?«
»Wenn ich das nur wüßte.« Gabriel konnte seinem Verlangen nicht länger widerstehen. Die Lady war ihm bereitwillig in die Nacht hinaus gefolgt. Sie hatte keinerlei Sinn für Schicklichkeit. Sie war leichtsinnig und verwegen, und sie war Claringtons
Tochter.
Sie hatte es nicht anders verdient.
Gabriel zog sie in seine Arme und küßte sie.
Phoebes überraschter Aufschrei war schnell erstickt. Sie wehrte sich nicht, sondern rückte zögernd näher.
Gabriel spürte, wie sich ihre Arme langsam um seinen Hals stahlen, und er wurde von einer Woge des Triumphs und der Erregung gepackt. Sie wollte ihn. Er umfaßte ihren Nacken mit einer Hand und vertiefte den Kuß. Dann beugte er den Kopf und küßte ihren Hals. Sie erschauderte.
»Gabriel.« Die frauliche Erregung in Phoebes Stimme nahm ihn gefangen.
Ihre Finger vergruben sich fordernd in seinem Haar. Gabriel spürte, wie seine Männlichkeit zu pochen begann.
»Gefällt dir das?« fragte er, die Lippen auf der warmen Haut an ihrem Hals. »Sag mir, daß es dir gefällt.«
»Oh, ja.« Phoebe sog scharf die Luft ein, als seine Zähne sanft ihr Ohrläppchen umschlossen.
»Sag mir, wie sehr es dir gefällt«, forderte er. Ihre Reaktion berauschte ihn. Sie zitterte und ließ auch ihn erregt erschaudern.
»Es gefällt mir sehr. So etwas habe ich noch nie gefühlt, Gabriel.«
Er schob sie tiefer in den Schatten der hochaufragenden Hecke. Sein einziger Gedanke war, eine möglichst abgeschiedene Stelle zu finden. Er konnte es nicht mehr erwarten, die Schätze ihres Körpers zu entdecken.
Gabriel merkte, wie Phoebe überrascht den Atem anhielt, als er den Ärmel ihres Kleides hinunterschob. Sie vergrub ihren Kopf an
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