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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Geheimfach, in dem der, Mechanismus zum Öffnen des Tores verborgen war. Das Tor wurde geöffnet und geschlossen, indem man auf bestimmte Steine in der Tunnelwand drückte.
    Gabriel betrachtete das alte Zugsystem. Die Räder und Ketten waren alle in hervorragendem Zustand. Er selbst hatte Stunden hier unten verbracht und die Maschine instand gesetzt, nachdem er das Geheimnis des Tores entdeckt hatte.
    Es hatte ihm großen Spaß gemacht, den alten Mechanismus wieder in Gang zu bringen. Das Ganze hatte ihn sogar auf die Idee gebracht, ein ähnliches Geheimsystem in Ein gewagtes Abenteuer zu erwähnen. Es war schade, daß seine geheimnisvolle Verlegerin bisher nicht die Gelegenheit gehabt hatte, sein neuestes Manuskript zu lesen. Dann hätte sie die Vorrichtung vielleicht wiedererkannt und wäre in der Lage gewesen, das Tor zu öffnen.
    Gabriel hatte sich große Mühe gegeben und allen Bediensteten genau erklärt, wie das Tor geöffnet und geschlossen wurde. Obgleich er Anweisung erteilt hatte, daß niemand ohne ihn die unterirdischen Gänge betreten sollte, kannte er die menschliche Natur schließlich gut genug, um zu wissen, daß er sich nicht darauf verlassen konnte, daß ihm auch alle gehorchen würden. Er hatte Vorsorge treffen wollen, daß niemand plötzlich auf der anderen Seite des Tors festsaß.
    Außer Phoebe wußten sämtliche Bewohner der Burg, wie das Tor geöffnet wurde. Die geheimnisvolle Alice hatte das Geheimnis vielleicht von einem der Pagen oder einem Stallburschen erfahren.
    Aber weshalb sollte sie Phoebe derart in Angst und Schrecken versetzen wollen? fragte sich Gabriel, während er das Tor öffnete. Es ergab einfach keinen Sinn.
    Das Eisentor knirschte, als es langsam in die Wand zurückglitt. Gabriel ging den Rest des Ganges hinab, bis er zu der geheimnisvollen Anlegestelle kam.
    Der Anblick von Phoebes zerknittertem zitronengelben Kleid und der abgebrannten Kerze erfüllte ihn mit hilfloser Wut. Er starrte auf das schwarze Wasser, das gegen die Steine klatschte, und stellte sich vor, wie Phoebe hineingeglitten war. Er kannte eine Reihe robuster Männer, die in einer solchen Situation vor Angst wie gelähmt gewesen wären.
    Seine leichtsinnige Lady hatte wirklich den Mut eines tapferen Ritters.
    Und er hätte sie um ein Haar verloren.
    Das Wasser zerrte an ihr, versuchte, sie in die Tiefe zu ziehen. Verflucht sei jeder, der versucht, das Buch zu stehlen. Er soll in den Wogen des Meeres ertrinken. Phoebe schwamm schnelle und trat verzweifelt um sich in dem Versuch, der Dunkelheit in ihrem Rücken und der finsteren Tiefe unter sich zu entkommen Um sie herum erstreckte sich endlose Nacht. Ihre einzige Hoff nung war der Lichtstrahl vor ihr. Sie mußte ihn erreichen. Abe das Wasser zog an ihr, behinderte sie, versuchte, sie festzuhalten
    Als sie dachte, sie könne nicht mehr weiterschwimmen streckte sich ihr eine Männerhand aus der Dunkelheit entgegen Sie wollte sie gerade ergreifen, als sie sah, daß ein zweiter Mann die Hand nach ihr ausstreckte. Beide versprachen Sicherheit Aber einer der beiden log.
    Phoebe wußte, daß sie wählen mußte. Wenn sie sich falsch entschied, würde sie sterben.
    Sie erwachte von ihrem eigenen Schrei.
    »Phoebe. Wach auf. Mach die Augen auf.« Gabriels Stimme war hart und befehlend. Seine Hände hielten ihre Schultern fest, und er schüttelte sie leicht. »Du träumst. Um Himmels willen, Frau, wach auf. Das ist ein Befehl. Hörst du mich?«
    Phoebe tauchte aus den letzten Überresten ihres Traums auf. Sie merkte, daß sie im Bett lag. Das Licht des Mondes fiel durch das Fenster. Gabriel, der einen Hausmantel aus schwarzer Seide trug, saß neben ihr. Sein Gesicht hob sich dunkel von dem fahlen Mondlicht ab.
    Sie starrte ihn eine Sekunde lang schweigend an, ehe sie sich in seine Arme warf.
    »Verdammt.« Gabriel hielt sie fest. »Du hast mich wirklich erschreckt. Bitte mach so etwas nicht noch einmal. Dieser Schrei hätte gereicht, um Tote zu wecken.«
    »Ich habe geträumt.«
    »Ich weiß.«
    »Ich war wieder in der Höhle und habe versucht, zum Licht zu schwimmen. Aus irgendeinem Grund ging mir ein Teil der Verwünschung am Ende von Die Lady im Turm durch den Kopf. In meinem Traum ging alles durcheinander.«
    Er hob den Kopf und sah sie an. »Was ist mit dieser Verwünschung?«
    »Erinnerst du dich nicht?« Sie unterdrückte die Tränen der Angst und der Erleichterung. »Am Ende von Die Lady im Turm steht die normale Schlußinschrift des Schreibers. Ein Teil der

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