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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Atem gerungen und um ihren letzten Augenblick auf dieser Erde. Aldus hatte gekämpft, noch Jahre nachdem der Arzt erklärt hatte, er sei verloren, hatte gegen die Hand des Todes gekämpft, die ihn in die Dunkelheit ziehen wollte. Wie konnte sie es wagen, aus freien Stücken nach dieser Hand zu greifen?
    Ihre Hand mit der Scherbe zitterte. Sie biss die Zähne zusammen und presste sie stärker gegen ihre Haut. Blut tropfte von ihrem Handgelenk. Endlich.
    Nein. Vielleicht hat Igby mich gesehen. Vielleicht kommt jemand.
    Du bist allein. Niemand kommt dir zu Hilfe. Du bist für immer allein.
    Ein deprimierender, aber zutreffender Gedanke. Aber vielleicht war »für immer« auch gar nicht mehr so lange.
    »Ich kann dich nicht gehen lassen.«
    Julia riss die Augen auf. »Marcus?«
    Seine Stimme war so deutlich gewesen, so tief und real. Aber es war natürlich niemand da. Sie war vor Hunger schon wirr. Die Schläge hatten ihr Gehirn in Mitleidenschaft gezogen. Sie war total allein.
    »Ich kann dich nicht gehen lassen.«
    Marcus würde nicht gefallen, was zu tun sie im Begriff stand. Natürlich, wenn er selbst auch nur an so etwas dachte, dann würde sie ihn ordentlich ausschimpfen. Nein, Marcus
würde bis zum letzten Atemzug kämpfen, genau wie Mama und wie Aldus.
    Sie ließ ihre Hand in den Schoß sinken und musterte sie. Die Spitze der Scherbe war sauber und ohne Blut. Sie öffnete die Faust und sah mehrere Schnitte in ihrer Handinnenfläche und ihrem Handballen. Das Blut, das ihr den Arm hinunterlief, war nichts als ein paar Tropfen; ihr Lebensblut würde nicht den Teppich durchtränken.
    Sie kicherte blechern; ihre Erleichterung war überwältigend. Sie würde sterben, ja, aber sie würde kämpfend sterben und mit diesem Gedanken konnte sie leben.
    Bei dieser ungeheuerlichen Idee lachte sie laut auf. Im selben Augenblick öffnete sich die Tür zu ihrem Zimmer.

25. Kapitel
    I st es möglich, durch reine Willenskraft intelligenter und fähiger zu sein - mehr zu sein?
     
    Julia sah dem Teufel in die Augen und lächelte. »Oje«, sagte sie fröhlich. »Ihr seid ja immer noch da.«
    Er warf einen eiskalten Blick in Richtung des zerborstenen Fensters. »Das war nicht besonders klug von dir. Steh auf. Wir müssen aufbrechen.«
    Nein. Aufzubrechen war eine ganz schlechte Idee. Ihre Leute waren in der Nähe und noch hielt sie dicht, aber wenn er sie auf einem Schiff einsperren würde und seine Folter während einer langen Schiffspassage aufrechthielte, dann war sie sich sicher, dass sie nicht mehr lange die Kraft hätte, ihm zu widerstehen.
    Julia schüttelte den Kopf. »Wollt Ihr mich schreiend und um mich schlagend auf die Straße zerren? Ich glaube, das würden selbst die Massen von Cheapside nicht so einfach hinnehmen.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Außerdem glaube ich, dass Ihr zu spät kommt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich überhaupt nicht mehr stehen kann.«
    »Das wäre zu schade. Ich hatte Pläne für dich geschmiedet. Ich habe es hier in England viel zu lange ausgehalten. Erst habe ich darauf gewartet, dass die Zeit des Terrors endet, und gehofft, dass die Massen in der Zwischenzeit noch ein paar Thronfolger umbringen würden. Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass die Revolution funktionierte - es ist einfach eine lächerliche Vorstellung, dass das Volk sich selbst regiert!« Er verzog die Mundwinkel. »Und dann kam
Napoleon daher, so gewöhnlich wie Dreck, aber ehrgeizig und gerissen. Er hatte großen Respekt vor anderen Leuten mit Ehrgeiz. Und doch hat er mich hiergelassen, auf dieser schimmeligen, nebeligen, von Gott verlassenen Insel, hat mir meine Familienländereien versprochen, sie aber stets außerhalb meiner Reichweite gehalten.«
    Er grinste höhnisch. »Und dann kamst du. Du warst genau, was ich brauchte. Reizend, blond, genau Napoleons Typ. Aber jetzt sieh dich nur an! Wer will schon eine eigensinnige, knochige Kuh wie dich? So wirst du die Überfahrt niemals überstehen. Ich will nichts mehr, als dich loszuwerden.«
    Er trat nach ihr, versetzte ihr einen kurzen, eiskalten Tritt genau unter den Rippenbogen. Sie stöhnte auf und ihr wurde schwarz vor Augen. Als sie wieder zu sich kam, versuchte er sie auf die Füße zu ziehen. Ihr Magen rebellierte, aber es war nichts darin. Zu schade. Er verdiente es, dass sie sich auf ihn übergab. Er riss sie auf die Beine. Sie schwankte, blieb aber stehen, zog es vor, ihn zu überragen, als zu seinen Füßen zu kauern wie ein Bittsteller.
    »Ihr

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