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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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abgewiesen wurde. Ich bin von hoher Geburt.«
    Von höherer als ihr alle. Marcus unterdrückte ein Grinsen und ließ sich nichts anmerken, obwohl es ihm schwerfiel. Aber wenn er lachte, würden sie ihn rausschmeißen, und er wollte keine Sekunde verpassen.
    »Ich bin die gebürtige Comtesse Joëlle Conti du Boutin. Meine Mutter war zum Zeitpunkt meiner Geburt mit dem damaligen Comte verheiratet. Sie sind während der Zeit des Terrors aus Paris geflohen und haben in England Zuflucht gesucht. Mein Vater war ein grausamer Mann. Er hat meine Mutter so heftig geschlagen, dass er gezwungen war, sie zurückzulassen, als sie nicht mehr weiterkonnte. Er wusste
nicht, dass sie schwanger war, und ließ sie im Glauben, sie sei tot, im Straßengraben zurück, wo sie von den Mitgliedern des Hiram-Pickles-Varietétheaters gefunden wurde. Sie haben sie, so gut es ihnen möglich war, gepflegt und für die nächsten siebzehn Jahre vor ihm versteckt. Sie starb vor fünf Jahren.«
    »Eine spannende Geschichte«, sagte Liverpool höhnisch. »Wie geschaffen für die Bühne. Wo sind Eure Beweise? Wo ist die Heiratsurkunde Eurer Eltern? Eure eigene Geburtsurkunde? Ich fürchte, wir stehen mit Frankreich im Moment nicht auf besonders gutem Fuße. Ihr werdet die erforderlichen Dokumente niemals …«
    Eine schwere Aktenmappe klatschte mitten auf den Tisch. Marcus lächelte. »Oje! Hatte ich tatsächlich vergessen, Euch das hier zu zeigen?«
    Rasch lösten sie den Knoten des Bandes, mit dem die Aktenmappe zusammengehalten wurde, und breiteten die Blätter auf dem Tisch aus.
    »Du bist mein Sekundant.« Dane schaute Marcus grimmig an. »Du hättest mir diese Unterlagen auf der Stelle vorlegen müssen.«
    Julia schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Mylord. Er ist jetzt mein Sekundant.«
    Liverpool beugte sich vor und betrachtete die Urkunden. »Das hat überhaupt nichts zu bedeuten. Ihr könntet sie gefälscht haben.«
    Julia faltete die Hände vor ihrem Bauch. »Falke, Ihr seid auf diesem Gebiet doch ein Experte«, sagte sie ernsthaft. »Sind diese Dokumente gefälscht?«
    Der Falke hatte sich gerade sehr dicht über die Heiratsurkunde gebeugt. »Also, jemand mit fast königlichem Blut hat eine andere Person mit fast königlichem Blut geheiratet. Das scheint mir außer Frage.«
    Sie nickte. »Ich gehöre im weitesten Sinne der königlichen
Familie an. Im Augenblick bin ich, glaube ich, die Nummer vierundzwanzig in der Thronfolge - wenn es denn noch einen Thron gäbe.«
    »Eine französische Comtesse?« Liverpools Lippen wurden zu schmalen Strichen. »Noch ein besserer Grund, Euren Anspruch abzuweisen.«
    »Ich habe nie den Fuß auf französischen Boden gesetzt«, erklärte Julia mit fester Stimme. »Auch empfinde ich keine Loyalität meinem Vater oder seinem Erbe gegenüber.«
    »Nicht?« Die Kobra sprach zum ersten Mal nach langer Zeit wieder. »Wie können wir dessen sicher sein? Wenn er nun heute auftauchte und an Eure Familienehre appellierte?«
    Julia zog sich den Schal vom Hals. »Er ist bereits aufgetaucht.«
    Die anderen Männer sogen scharf die Luft ein. Selbst Marcus zuckte zusammen, denn die Blutergüsse schimmerten in einem dunklen Lila mit üblen grünen Streifen und sahen schlimmer aus denn je.
    »Der Mann, der mir das angetan hat, ist mein Vater, der Comte Renauld Conti du Boutin, gebürtiger Prinz und loyaler Diener Napoleons.« Sie nahm ihr Medaillon von ihrem Hals und warf es auf die ausgebreiteten Dokumente. »Und das Phantom.«
    Die Kobra erhaschte das Medaillon und klappte es auf. »Oh, verdammt!« Er gab es an den Löwen weiter, der erstaunt die Augen aufriss und es dann dem Falken in die Hand drückte. »Das ist tatsächlich ein Bild von Denny«, sagte dieser langsam.
    »Er sieht nicht mehr so aus«, erzählte Julia. »Ich habe seine beste Waffe mit einer Glasscherbe bearbeitet.« Sie streckte ihnen ihre Handflächen entgegen. Die Narben und blutbesprenkelten Verbände sprachen für sich. »Ich glaube kaum, dass er zukünftig in der Lage sein wird, sich für irgendetwas
anderes auszugeben als für den Darsteller eines Gruselkabinetts.«
    Der Löwe lehnte sich zurück und stieß einen langen Seufzer aus. »Gut, ich denke, wir können davon ausgehen, dass uns hier kein Loyalitätskonflikt vorliegt.«
    Die Kobra beugte sich vor. »Hat der Bastard geblutet?«
    Julia zeigte ihre weißen, ebenmäßigen Zähne. »Reichlich.«
    Die Kobra lächelte sie an. »Gut.« Er lehnte sich zurück. »Also, ich denke, der Einspruch wegen

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