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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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»Könnt Ihr es wie einen Unfall aussehen lassen?«, antwortete sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Atmen.
    Er drückte kurz ihre Hand. »Ein Fingerzeig Gottes.«
    »Also wirklich«, schnaubte Mr. Eames hinter Elliot. »Ihre Ladyschaft ist nicht in der Stimmung für Eure geschmacklosen Witze, Elliot!«
    »Vielleicht ist Ihre Ladyschaft nicht in der Stimmung, gesagt zu bekommen, in welcher Stimmung sie ist.« Die Stimme des Fremden war tief und kraftvoll und erinnerte Julia an das tiefe Grollen einer Raubkatze.
    Mr. Eames schnaubte noch einmal, und es schien, als sei dies seine bevorzugte Form der Konversation. Julia bemerkte, dass Elliot den neuen Gentleman mit wachsamem Amüsement betrachtete. Der Fremde erwiderte ruhig seinen Blick, erwartete offensichtlich, dass Elliot oder einer der anderen sich seiner guten Manieren erinnerte und ihn ihr vorstellte.
    Elliot zog den Augenblick noch etwas in die Länge. Er war offensichtlich amüsiert. Dann zuckte er die Schultern und drehte sich lächelnd zu Julia um. »Der Kerl da drüben ist Marcus Blythe-Goodman. Er reitet ein edles Pferd und tendiert dazu, nicht allzu viel über sich selbst zu sprechen. Ein höchst verdächtiger Charakter. Ich schlage vor, Ihr werft ihn sofort aus Eurem Haus.«

    »Aber dann müsste ich Euch alle hinauswerfen, denn ich weiß nicht mehr über Euch als über ihn.« Sie stand auf und reichte ihm die Hand. »Mr Blythe-Goodman.«
    »Wenn das mal überhaupt sein Name ist«, murmelte Mr. Eames.
    Mr. Blythe-Goodman trat auf sie zu und beugte sich über ihre Hand. Verdammt, war er groß!
    Julia hörte sofort Aldus’ Stimme in ihrem Kopf. »Sag nicht ›verdammt‹, Julia. Sag ›gütiger Himmel‹ oder ›oje‹.«
    Die Erinnerung an Aldus versetzte ihr einen Stich. Sie musste blass geworden sein, denn Mr. Eames rief aus: »Lady Barrowby, geht es Euch nicht gut?«
    Verdammter Mist! Nicht noch mehr Genesungskarten! Sie schüttelte rasch den Kopf. »Nein, habt keine Sorge. Es geht mir gut. Es ist nur, dass ich …« Es gab keinen Grund, es zu verschweigen. »Ich dachte nur gerade an Seine Lordschaft.«
    Alle Herren bekundeten murmelnd ihr Beileid, aber Julia bemerkte den Anflug von etwas anderem in der Miene von Mr. Blythe-Goodman. Es war verschwunden, bevor sie es benennen konnte, aber es verursachte ihr Unbehagen.
    Marcus schaute die Frau kühl an, dann ließ er ihre Hand los und trat einen Schritt zurück.
    Er war vorgewarnt worden. Er hätte wissen müssen, dass eine Frau, über deren Schönheit sich selbst Lord Liverpool geradezu elegisch äußerte - elegisch für Liverpool -, wirklich außergewöhnlich sein musste.
    Außergewöhnlich traf es nicht im Geringsten.
    Exquisit. Perfekt. Umwerfend. Das alles traf zu, aber nichts davon tat den zusätzlichen Eigenschaften Genüge, die diese bunte Schar von Männern immer wieder zu ihr kommen ließ, um die Krumen ihrer Aufmerksamkeit aufzupicken.
    Sinnlich. Graziös - immer auf dem Sprung, wie eine ruhende Katze.

    Erregend.
    O ja. Dieses Wort traf es recht gut. Vor ihnen allen stand die bei Weitem erregendste Frau, von deren Anblick Marcus das zweifelhafte Vergnügen hatte, hingerissen gewesen zu sein.
    Die Miniatur in seiner Tasche musste Jahre alt sein, das Bild eines jungen Mädchens. Jetzt stand ein Wesen vor ihm, das durch und durch Frau war.
    Sie war züchtig in tiefsten Trauerstaat gekleidet, und bis zu jenem Tag hatte Marcus keine Frau gesehen, die durch dieses besonders dumpfe Schwarz nicht ausgesprochen kränklich gewirkt hätte. Aber bei Lady Barrowby sorgte diese Farbe nur dafür, dass ihr goldenes Haar noch mehr glänzte und ihre zarte, alabasterfarbene Haut wie Mondlicht schimmerte.
    Sie hatte auch eine gute Vorstellung abgegeben, diese bewegende Bekenntnis der Trauer und die Tränen, die ihr in die Augen gestiegen waren, sodass diese noch mehr glänzten. Sie war sehr hübsch, die personifizierte trauernde Grazie und Eleganz.
    Das bedeutete nicht, dass sie nicht log.
    »Sagt, Mr. Blythe-Goodman, was führt Euch in diesen entlegenen Winkel von Derbyshire? Seid Ihr geschäftlich unterwegs?«
    Marcus lehnte sich lässig auf dem Sofa zurück. »Ich bin an einer Stellung interessiert, die kürzlich frei geworden ist.«
    Ah, das war einmal etwas anderes. Den meisten Herren graute es bei dem Gedanken, arbeiten zu müssen, obschon sie wahrscheinlich irgendeine Tätigkeit würden aufnehmen müssen, wenn es ihnen nicht gelang, sich gut zu verheiraten.
    Dann fiel ihr ein, dass er auch darauf anspielen

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