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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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hielt, die jemals über Gottes Erdboden gewandelt war, aber sie kniete sich ins Gras und breitete die Arme aus.

    »Sebastian«, rief sie das riesige, aus dem Maul stinkende Ungeheuer. »Komm zu Mami, Schätzchen.«
    Endlich kletterte die Bestie von Marcus hinunter. Leider ging sie direkt zu ihrer Herrin, was bedeutete, dass auch ihre kolossalen Hinterpfoten permanente Eindrücke auf Marcus’ Brustkorb hinterließen und er mehr von der Unterseite der großen Katze zu sehen bekam, als er ehrlicherweise wollte. Es reichte aus, einen Mann verdammt unsicher werden zu lassen.
    »Aah!« Er rollte sich auf die Seite und nahm sich einen Moment Zeit, süße, liebliche, von dem Atem der Bestie unberührte Luft in seine gequälte Lunge zu saugen. Wenigstens kannte er jetzt das Geheimnis der Bestie von Barrowby. Aber die Antwort warf nur noch mehr Fragen auf.
    Als seine Atmung wieder normal ging und er sich davon überzeugt hatte, dass keine seiner Rippen gebrochen war, wandte sich Marcus um und betrachtete die Schöne von Barrowby, wie sie sich um ihr Biest kümmerte. Sein Mund wurde ganz trocken, denn sie trug ein Morgenkleid aus irgendeinem halbtransparenten, blassblauen Material, das sich eng an ihre Kurven schmiegte, während sie halb über der goldfarbenen Bestie lag, um deren abgewandtes Ohr zu kraulen. Ihr Mieder hielt die Fülle ihrer cremeweißen Brüste kaum zurück, und ihr goldenes Haar fiel offen auf ihre Schultern. Marcus’ Gedanken flogen zu einigen der erotischeren Passagen, die er in ihrem Tagebuch gelesen hatte, überfielen ihn mit Erinnerungen an nackte, nasse Brüste und schlanke, eifrige Schenkel, die sich hungrig um seine Taille schlangen …
    Aber die Phantasie war kein Vergleich zu der Frau, die in Fleisch und Blut vor ihm saß. Sie war eine heidnische Göttin aus Feuer und Eis - eine, die einen Mann dazu brachte, seine Religion aufzugeben, um ihr zu ihren Füßen zu huldigen.
    Oder sie bis zu ihrem beiderseitigen Wahnsinn zu lieben, vorzugsweise auf einem Teppich aus Löwenfell.

    Beides waren gefährliche Gedanken für einen Mann mit einer Mission.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit gerade lange genug von ihren Bemühungen um den in seiner Ehre gekränkten Löwen ab, um ihm einen abschätzenden Blick zuzuwerfen. »Was führt Euch heute so früh nach Barrowby, Mr. Blythe-Goodman?« Sie stützte das Kinn auf den breiten Schädel des Löwen und schaute Marcus kühl an.
    »Ich entschuldige mich vielmals, Mylady.« Marcus wollte aufstehen, aber der Blick aus den unheimlichen, wachsamen, goldenen Augen der Raubkatze ließ ihn bleiben, wo er war.
    Er versuchte seiner Pose auf dem Boden etwas mehr Würde zu verleihen, stützte sich auf eine Hand, während sein anderer Ellenbogen auf seinem angezogenen Knie ruhte. Es war eine lässige Pose, wie zu einem Picknick, ganz und gar nicht, als fürchte er eine zweite Runde gegen den Atem des Todes. »Ich war auf meinem Morgenspaziergang und bin ganz in Gedanken bei der Schönheit des anbrechenden Tages wohl etwas zu dicht an Barrowby gekommen.«
    Die Erklärung war verdammt schwach, und das war ihr sicherlich nicht entgangen; schließlich erstreckten sich ihre Ländereien meilenweit um das Herrenhaus herum, aber sie nickte nur langsam.
    »Es ist morgens ganz entzückend, nicht wahr?« Sie lächelte den Löwen in ihren Armen an. »Sebastian hat es an so einem schönen Tag einfach nicht in seinem Stall ausgehalten.«
    »Es war ein äußerst erinnerungswerter Spaziergang.« Er grinste sie so sorglos wie möglich an. Dieses Lächeln war nicht so gut wie das von Elliot, aber es hatte schon mehr als einmal gewirkt.
    Zu seiner Überraschung wandte sie den Blick ab, verlegene Röte stieg ihr in beide Wangen. Es war die Art von Reaktion,
wie man sie von einem Schulmädchen erwarten würde, aber nicht von einer verruchten Witwe. Es rief in ihm den Beschützerinstinkt wach. Schütze die Jungfrau. Er überdachte diese Reaktion ungerührt und kam zu dem Schluss, dass sie von einem Gentleman seines Kalibers nur zu erwarten war, und schob sie beiseite.
    Er musste auf der Hut sein. Der Kavalier in ihm schien gegen ihre Schauspielerei nicht gefeit. Dieser Kavalier sah eine süße, unverdorbene Schönheit, die nach Schutz und Hingabe verlangte.
    Dummer Kerl. Marcus wusste es besser.
    Aber sie war verdammt gut.
    Sie hatte mindestens einen Liebhaber gehabt, vielleicht auch eine ganze Reihe. Wahrscheinlich hatte sie sich einen Mann nach dem anderen mit dieser rehäugigen

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