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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Schaustellern und büßten dank deren langer Tradition der mündlichen Überlieferung nichts an Genauigkeit ein.
    Da sie gerade nichts anderes tun konnte, als die endgültige Entscheidung der Drei abzuwarten, konnte sie genauso gut auch die Fäden ihrer letzten Erkundigungen wieder aufnehmen.
    Das Phantom war zuletzt in Durham County auf dem Land der Cheltenhams gesehen worden, und Julia wusste, dass die Liars und die jetzt nur Royal Three annahmen, der Mann sei unter dem Rad einer einstürzenden Mühle ertrunken.
    Julia war sich da nicht so sicher.
    Das Phantom war ihnen immer wieder entwischt. Es hatte sich als junger, mittelloser Mann ausgegeben und sich in den Haushalt von Sir Simon Raines, dem damaligen Kopf
des Liar’s Club, eingeschlichen. Er war dann unter den wohlhabenderen Mitgliedern des Clubs als Kammerdiener von Haushalt zu Haushalt weitergereicht worden, bis er Rose Tremayne, der ersten Frau unter den Liars, verdächtig vorgekommen war.
    Julia hatte den Aufstieg des jungen Dienstmädchens Rose Lacey von Anfang an mit Interesse verfolgt, und es hatte sie nicht weiter verwundert, dass es eine Frau gewesen war, die das Spiel des Phantoms durchschaut hatte.
    Darüber hinaus hatte Lady Jane Pennington, Kusine des Falken und in dessen Auftrag als Detektivin tätig, erkannt, dass es sich bei dem ungebildeten jungen Kammerdiener Denny in Wirklichkeit um den französischen Meisterspion, das Phantom, handelte. Der Kerl war ein brillanter Verwandlungskünstler und schien eine geradezu unheimliche Befähigung darin zu haben, Englands enttäuschte und ziellose Männer aufzuspüren und für Napoleons Sache zu aktivieren.
    Und so ein Mann starb dann unter einem Mühlrad? Das mochte Julia nicht glauben.
    Die Leiche war nie an die Wasseroberfläche gekommen - der Löwe hatte das einfach damit erklärt, dass das Flussbett mit Geäst übersät sei, das sich dort über Jahre angesammelt hätte und in dem man sich leicht verfangen konnte.
    Die Liars stellten Nachforschungen an, das wusste sie, aber es blieb weiterhin eine Tatsache, dass sie wegen der Angriffe des Phantoms unterbesetzt waren; gerade eben erst hatte der erste Jahrgang neuer Anwärter seine Ausbildung an der Liar’s Academy abgeschlossen. Da sie so wenige Männer - und Frauen! - hatten, glaubte Julia nicht daran, dass die Liars viel Energie in die Aufgabe steckten, einen toten Mann zu suchen.
    Und hier kam das Zirkusvolk ins Spiel.
    In jeder Ecke Englands und des europäischen Kontinents
wurde die Geschichte von einem bösen Mann verbreitet, der sein Aussehen und sein Gebaren nach Gutdünken zu verändern vermochte, ein kleiner Mann, der jetzt vielleicht noch etwas angeschlagen war, da er fast ertrunken wäre. Die Zirkusleute liebten solche Geschichten, und selbst das kleinste Kind würde bald die Augen nach einem solchen Mann offen halten, während die letzten Herbstjahrmärkte des Jahres angefahren wurden.
    Sie konnte jetzt nichts weiter tun, als auch hier auf Nachricht zu warten.
    Sie schlüpfte aus dem Bett und warf sich ihren Morgenrock über. Pickles war daran gewöhnt, dass sie sich am Morgen selbst fertigmachte, und nahm jetzt zweifellos an, dass sie etwas länger schlief, da es keinen Grund mehr gab, früh aufzustehen.
    Die schweren Vorhänge hingen noch vor dem Fenster und hielten das Licht und die Kühle draußen. Julia zog einen beiseite, um hinaus in den Tag zu blinzeln.
    Draußen war es grau und dunstig, was nicht weiter verwunderlich war. Die Hügel waren zu sehen, da die Bäume inzwischen fast alles Laub verloren hatten, das sich nun wie ein Teppich über die Wurzeln der Bäume legte. Zweifellos würde der Winter …
    Da lief irgendetwas von den Stallungen zum Haus. Kein Wild, kein Diener auf irgendeinem Dienstgang. Die Bewegung war schnell und unauffällig gewesen. Es war jemand, der nicht gesehen werden wollte.
    Julia stieß einen irritierten Seufzer aus. Ihre Verehrer stellten ihre Geduld wirklich auf eine harte Probe. Sie löste den Gürtel ihres Morgenrocks und schritt eilig zu ihrem Schrank. Irgendjemand hatte Elliots Angaben ganz offensichtlich nicht geglaubt.
    Nur gut, dass Sebastian tief und fest schlief!

    Marcus schaffte es die Hauswand ohne Zwischenfall wieder hinunter, bis er etwa drei Meter über dem Boden war. Da erschütterte ein ohrenbetäubendes, gefährlich klingendes Brüllen die Morgenstille.
    Marcus würde es später nie zugeben, nicht einmal sich selbst gegenüber, aber er zuckte zusammen. Na gut, es war mehr als ein

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