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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Bitte-beschütz-mich-Nummer geholt.
    Oft überlistet man seinen Gegner am ehesten damit, indem man dessen eigene Tricks anwendet.
    Weise Worte des Premierministers - und sehr wahrscheinlich die Lösung für Marcus’ Problem. Er war im Vorteil. Er kannte ihre größte Schwäche, ihr lüsternes Wesen … und er wusste auch, dass sie ihn trotz ihrer Vorsicht attraktiv fand.
    Vielleicht gab es eine vernünftige Erklärung für das exotische Haustier. Vielleicht gab es einen vernünftigen Grund für das merkwürdige Personal. Es mochte sogar eine nachvollziehbare Erklärung für die frivolen Tagebücher geben - obschon er das sehr bezweifelte.
    Und doch würde er es nie herausfinden, wenn er ihr nicht näherkam … viel, viel näher.
    Wie immer handelte er sofort.
    Er stand geschmeidig auf, wobei er aus den Augenwinkeln den Löwen beobachtete, der dieses Mal nichts dagegen zu haben schien. Marcus verneigte sich tief, lächelte und
reichte ihr die Hand. »Mylady, würdet Ihr mir die Freude machen, mit mir durch den Garten zu schlendern?«
    Julia blinzelte wegen des einladenden Leuchtens in seinen grünen Augen. Durch den Garten? Dort gab es kaum etwas zu sehen als Mulch und verdorrte Ranken … und doch hob sich ihre Hand und schmiegte sich in seine.
    »Gerne«, hörte sie sich sagen. »Was für eine reizende Idee.«

6. Kapitel
    D er Geruch der Rosenblätter unter mir legt sich auf meine bloße Haut, bis ich mich durchdrungen fühle von ihrem süßen Duft und Leidenschaft und ihm.
     
    Verdammt! Marcus schaute sich alarmiert um. Der Garten war das reinste Chaos, braun und vertrocknet. Der Rosengarten, den er nach der Lektüre ihres Tagebucheintrags erwartet hatte, bestand aus Reihen skelettierter Stöcke, kaum dreißig Zentimeter hoch. Blattlose Ranken bedeckten die grauen Steinmauern, der Boden bestand aus gelbem Gras und Kies. Im fahlen Licht der Morgensonne erinnerte ihn das alles eher an einen Friedhof als an einen Garten.
    Wie sollte ein Kerl in einer solchen Umgebung eine Frau verführen?
    Lady Barrowby ging ein Stückchen vor ihm den Kiesweg voraus. Die Hände hielt sie auf dem Rücken verschränkt. Er bemerkte, dass sie ständig die Finger bewegte. Eine weitere Offenbarung von mädchenhafter Nervosität bei der Schönen von Barrowby? Der Gedanke machte ihm Mut, erinnerte ihn aber auch an seinen anderen Begleiter, das riesige Biest, das mit zuckendem Schwanzende an der Seite seiner Herrin dahintappte.
    Warum bereitete ihm dieser Auftrag so viele Schwierigkeiten? Er wusste, was er zu tun hatte, und er wusste auch, wie er sie dazu bringen konnte, auf ihn einzugehen. Er war üblicherweise ein charmanter Zeitgenosse, gewohnt, die Damenwelt zum Lächeln zu bringen und dazu, ihm mit dem Fächer zuzuwedeln. Was war an Lady Barrowby, dass es ihm
aus einer Mischung aus Begehren und Zorn die Sprache verschlug?
    Begehren hatte er auch vorher schon verspürt, also musste es der Zorn sein. Er hatte schon einige Witwen dazu gebracht, mit ihm ins Bett zu gehen, aber er war noch nie einer begegnet, die die Macht hatte, seinen Traum zu zerstören.
    Er musste einfach vergessen, andauernd an seinen Auftrag zu denken, das war alles. Er musste so tun, als sei sie nichts als eine weitere hübsche Witwe, auch wenn sie eine Vorliebe für Löwen und die Liebe in der freien Natur hatte.
    Er bezwang seinen Zorn, schob ihn weit von sich, schloss ihn weg bis zu dem Tag, an dem er ihn brauchen würde - wenn er sie zerstören würde. Endlich, als er seine Gedanken derart gereinigt hatte, schritt er an ihre Seite und lächelte ihr unverbindlich zu. »Ein reizender Tag, nicht wahr?«
    Sie blinzelte überrascht. Er war doch sicher nicht eine solche Zumutung gewesen, oder?
    »Also«, sagte sie langsam. »Es ist kühl und feucht, ich habe keinen Umhang, und ich glaube, da hinten im Goldlauch liegt irgendetwas und verwest.«
    »Nein«, sagte er bestimmt. »Es ist ein reizender Tag.« Er schälte sich aus seiner Jacke und legte sie über ihre Schultern. »Ihr habt einen Umhang.« Er steuerte sie weg von der Quelle des Gestanks einen hübschen Pfad hinunter, der von kleinen Bäumen gesäumt war, deren überhängende Zweige sich im Sommer wohl über dem Pfad getroffen und Schatten gespendet haben mussten. »Und ich rieche nichts als Rosen.«
    Er war dankbar, dass das Biest es vorzog, die übelriechenden Teile des Gartens zu untersuchen und sie sich selbst überließ.
    Sie schnaubte. »Netter Versuch. Die Rosen jedoch, fürchte ich, existieren nur in

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