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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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aufgefallen.«
    Er blinzelte. »Ihr solltet wissen, dass ich Elliot sehr ernst nehme … vor allem die Tatsache, dass er nirgendwo zu sehen war, als das Haus durchsucht wurde und als die Stallungen in Flammen aufgingen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe das längst überprüft. Furman, der Wirt unten im Dorf, hat bestätigt, dass Elliot tatsächlich in seinem Zimmer war, als das Haus durchsucht und der Brunnen verseucht wurde, und Ihr wisst selbst ganz genau, dass sein armes Pferd es nie geschafft hätte, ihn vor uns am Haus abzusetzen, um das Feuer zu legen.«
    »Wie … überaus gründlich von Euch.« Er zog zwar eine leichte Grimasse, aber sie erkannte, dass sie ihn überzeugt hatte. »Was wollen wir also tun? Eine Suchmannschaft losschicken? Oder ist das nicht etwas übertrieben? Er ist schließlich ein erwachsener Mann.«
    Julia biss sich auf die Lippe. »Er hat Euch doch am Brunnen geholfen, oder? Dort haben Meg und Igby ihn zuletzt gesehen.«
    Marcus nickte. »Dort habe auch ich ihn zuletzt gesehen.«
    Sie breitete die Arme aus. »Dann sollten wir auch am Brunnen anfangen.«

12. Kapitel
    I ch sehne mich nach einem starken Arm, der mich aus der Dunkelheit meiner Melancholie führt.
     
    Der Hof lag verlassen da, und alles schien absolut normal … nur eine Sache lag nicht da, wo sie hingehörte.
    Marcus bückte sich rasch und hob etwas vom Boden auf. »Mit diesem Holzhammer hat Meg den Filterkasten zusammengebaut.«
    Julia beugte sich zu ihm. »Redet keinen Unsinn. Keiner meiner Leute würde ein wertvolles Werkzeug einfach so herumliegen lassen.« Dann sog sie geräuschvoll die Luft ein. »Ist das …«
    Marcus berührte den Kopf des Hammers. Als er die Hand wieder wegzog, war eine seiner Fingerspitzen blutverschmiert. »Ja. Es sieht ganz danach aus, als hätte unser geheimnisvoller Besucher einen Mordversuch unternommen.«
    Julia stockte der Atem. »Mord?«
    »Es gibt keine Spuren eines Kampfes. Er muss ihn sofort bewusstlos geschlagen haben.« Er richtete sich auf und schaute sich um. »Seht Euch nach Spuren um, die danach aussehen, als sei da jemand - äh, ich meine, Elliot langgezogen worden.«
    Sie schwärmten eiligst aus, suchten hastig, aber präzise nach einem Anzeichen, wohin Elliot gebracht worden war. Sie trafen sich auf der anderen Seite der Zisterne wieder.
    »Nirgends eine Spur«, sagte Julia mit gepresster Stimme. »Es liegt jede Menge Asche auf dem Pflaster. Man sollte doch meinen, wir müssten irgendetwas entdecken.«

    Marcus’ Kiefer mahlten enttäuscht. »Elliot ist kein kleiner Mann. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn so einfach wegtragen könnte.«
    »Aber wenn er nicht weggetragen wurde, dann muss er immer noch hier irgendwo sein …«
    Im selben Moment schossen ihre Blicke auf die akkurat geschlossene Brunnenabdeckung.
    »Oh, nein!«
    Julia wurde vor Angst ganz starr. Marcus hielt sich nicht lange mit irgendeiner Reaktion auf, sondern handelte einfach. Er warf sich auf die Brunnenabdeckung und zog mit aller Kraft.
    »Beppo! Meg! Igby!« Julia rannte und ergriff den zweiten Eisenring.
    Die Diener eilten aus der Küchentür und rannten zum Brunnen. »Mylady?«
    »Holt ein dickes Tau, schnell!« Julia keuchte. Meg übernahm ihren Eisenring, und rasch wurde die Brunnenabdeckung zur Seite geschoben.
    Julia warf sich über den Brunnenrand. »Elliot? Elliot?« Sie schaute auf. »Wir brauchen eine Laterne. Ich kann nichts s…«
    »Ich … ich seh auch nichts«, drang eine heisere Stimme aus der Dunkelheit. »Ihr … Ihr habt mich grade eben geblendet.«
    Igby kam mit einer Laterne herbeigelaufen. Sie ließen sie schnell nach unten. Endlich sahen sie ihn. Er klammerte sich an die glitschige Brunnenwand, und nur sein graues, erschöpftes Gesicht schaute noch aus dem Wasser.
    »Oh, Gott sei Dank!« Julia wischte sich die Tränen aus den Augen. »Elliot, Lieber, seid Ihr verletzt?«
    »Mein … mein Kopf tut weh … und … mir ist kalt … und ich … ich würde Marcus’ Seele für einen Tee mit Rum verkaufen … aber sonst … sonst geht es mir gut.«

    Beppo brachte ein langes, stabiles Tau. Marcus warf ein Ende in den Brunnen. »Elliot, bindet es Euch um den Oberkörper.«
    Julia sah zu, wie Elliot versuchte das Tau zu fassen und dabei gänzlich untertauchte. Sie hielt den Atem an, aber es dauerte lange, bis er wieder auftauchte.
    Dann endlich durchbrach sein Kopf die Wasseroberfläche, aber er schien die Orientierung verloren zu haben. Er fummelte eine halbe Ewigkeit an dem Tau

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