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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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rasch gesäubert werden konnte.
    »Gute Arbeit«, lobte Elliot den Mann und schlug ihm anerkennend auf die entblößte, haarige Schulter. Meg warf ihm einen kühlen Blick zu, nickte jedoch respektvoll. Das Personal von Barrowby schien sich unsicher zu sein, wie sie sich Elliot gegenüber verhalten sollten, nachdem die Verlobung bekannt gegeben worden war. Es war ein wenig bestürzend, wie rasch die Nachricht die Runde gemacht hatte.
    »Ist was Alltägliches.« Der Koch bedachte ihn mit einem säuerlichen Blick. »Wenn wir unterwegs sind, wissen wir ja nicht immer, was flussaufwärts gerade passiert.«
    Elliot verzog das Gesicht. »Gott, ja. Da könnten Schweine im Wasser sein, wer weiß?«
    Meg kniff die Augen zusammen. »Aye, Schweine … oder ein Kerl, der grade reinpisst.«
    Elliot hob abwehrend beide Hände. »Ich nicht, niemals, das schwöre ich.« Jedenfalls würde er in Zukunft ganz sicher vorsichtiger sein.
    Elliot schaute auf und sah, dass Marcus ihn beobachtete. Das war in Ordnung, denn er selbst hatte Marcus von Anfang an nicht aus den Augen gelassen. Elliot wurde es immer klarer, dass Marcus versuchte, ihm die Verlobte abspenstig zu machen.
    Elliot wäre das Ganze egal gewesen, wenn er nicht gesehen hätte, dass Julia so offensichtlich von dem großen Mann fasziniert war. Auch Elliot mochte ihn, wodurch es ihm schwer fiel, ihn von ganzem Herzen zu verachten. Würde diese ständige Sympathie für Menschen denn niemals aufhören? Sie würde ihm am Ende immer alles unnötig schwer machen, das wusste er.
    Der letzte Igby warf sich erschöpft neben der Pumpe ins Gras. Sie hatten den Brunnen ausgepumpt, geschrubbt, mit
Wasser aufgefüllt und noch einmal ausgepumpt. Marcus und die anderen beiden Igbys schoben die sperrige Pumpe auf einem stabilen Karren davon. Meg legte den Deckel auf sein Filtersystem und ging wortlos davon.
    Elliot blieb noch eine Weile an Ort und Stelle stehen, genoss diesen Augenblick der Ruhe und der Entspannung. War die harte Arbeit jetzt wirklich erledigt? Was für ein himmlischer Gedanke. Alles, was er jetzt noch wollte, waren ein heißes Bad und ein kühles Bier. Er schlenderte ein Stückchen vor, um in den Brunnen zu sehen. Schon jetzt konnte er das Plätschern des Grundwassers hören, das sich in den Brunnen ergoss und ihn füllte.
    Der Deckel der Zisterne lag ein wenig schief auf. Er bestand aus breiten, schweren Balken, die mit Eisenbeschlägen aneinander befestigt und in eine kreisrunde Form gesägt waren. Er war schwer und nicht einfach zu bewegen.
    Elliot sah sich um. Er hatte doch gewiss für heute genug getan. Aber es war niemand zu sehen, der den Deckel zurechtschieben konnte. Er sollte nach Hilfe rufen.
    Aber er hatte keine Lust auf dieses amüsierte Glitzern in Marcus’ Augen. ›Kleiderständer‹ hatte er gesagt?
    Elliot rieb sich die Hände, atmete schwer aus und verzog das Gesicht. Der Deckel war grün vor Feuchtigkeit und voller Asche vom Stallfeuer. Bestimmt würde keines seiner neuen Kleidungsstücke diese Sache heil überstehen.
    Er beugte sich vor, ergriff die eisernen Ringe, die als Griffe dienten, und zog kräftig. Die runde Abdeckung glitt langsam zurück auf ihren Platz. Er konzentrierte sich so stark, dass er nicht hörte, wie jemand hinter ihn trat. Er spürte nur mit einem Mal, wie sein Kopf explodierte und er das Bewusstsein verlor, während er nach vorne in den offenen Brunnen stürzte. Er fiel und fiel und fiel, hörte das kratzende Geräusch, mit dem sich der Deckel schloss. Dann traf er auf dem Grund auf - und es war aus.

    Elliot fröstelte.
    Nein, falsch. Elliot war eiskalt.
    Er schlug die Augen auf. Dann schloss er sie wieder und versuchte es noch einmal.
    Offenbar war er auch blind. Oder … er breitete die Arme aus. Seine Finger berührten auf beiden Seiten kalten, glitschigen Stein. Verdammt!
    Elliot war auf dem Grund des Brunnens.
    Er griff sich mit einer Hand an den Hinterkopf. Dort fand er die Quelle des stechenden Schmerzes, der ihm durch den Schädel schoss. Seine Finger betasteten eine große Beule, aus der noch immer eine schmierige Flüssigkeit sickerte.
    »Au!« Seine Stimme wurde von der Brunnenwand zu ihm zurückgeworfen. Sie hörte sich merkwürdig an, laut und erstickt zugleich.
    »Zum Glück bin ich nicht aufs Gesicht gefallen«, murmelte er. Er saß in eiskaltem, bestimmt sechzig Zentimeter tiefem Wasser. Wenn der Brunnen sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit füllte, dann musste er seit einer guten Stunde hier unten sein. Er

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