Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)
Mit aufgeregter Erleichterung erkannte Julia den Eindringling und hieß sie willkommen.
Jilly.
Jilly schnaubte bei der Androhung von Lumpen und Hafergrütze. Keine Klostermauern würden Jilly zurückhalten. Und keine Loyalität zu einer Gruppe, von der sie selbst betrogen worden war, würde sie davon abhalten, ihre Familie zu retten.
Ihr Herz schlug schneller in einem willkommenen, waghalsigen Rhythmus, und sie schenkte den Herren vor ihr ihr breitestes Wildfanglächeln. »Zur Hölle mit Euch allen«, sagte sie freundlich. Dann warf sie den Kopf in den Nacken und ließ das wilde Mädchen in ihrem Innern an die Oberfläche.
»Hey, Rube!«
Im Raum herrschte eine Zeitlang schockierte Stille. Nur Marcus sah hinreichend besorgt aus. »Äh, Mylords …«
Die Tür zum Salon wurde aufgestoßen und die Dienstboten von Barrowby stürmten herein, schwenkten Schürhaken und Nudelhölzer und was sonst noch so griffbereit gewesen war.
Sie hielten sich nicht lange damit auf, herauszufinden,
was los war. Meg holte zu einem Schlag gegen den Falken aus, der duckte sich unter dem Nudelholz weg und schlug mit der Faust in den eindrucksvollen Bauch des Kochs. Meg grinste.
Beppo hatte den Premierminister mit einem Besen angegriffen und drängte Liverpool mit einer Schrittfolge zurück, die Julia aus seinen Seiltanztagen bekannt vorkam.
»Rennt, Mylady!« Pickles bedrohte Marcus mit einem Schürhaken, doch der schaute die betagte Zofe nur konsterniert an.
Julia zog sich rückwärts aus dem Salon zurück. »Leute, es ist Zeit, die Zelte abzubrechen. Der Magistrat ist unterwegs!«, rief sie, als sie den Raum verließ. Sie würden wissen, was sie meinte, nämlich dass es Zeit war, Barrowby so schnell wie möglich zu verlassen.
Mehr konnte sie nicht für sie tun. Aber sie alle waren erfahrene Nomaden und konnten sehr gut auf sich selbst aufpassen, wenn sie sich erst einmal in alle Winde zerstreut hatten.
Der Liar’s Club würde ihrer jetzt niemals habhaft werden.
18. Kapitel
M ylady, würdet Ihr mit mir durch den Wald spazieren gehen?«
Er greift nach meiner Hand und ich erlaube ihm, sie zu nehmen, obwohl wir keine Handschuhe tragen. Seine Haut ist rauer als meine, er hat die Hände eines Reiters, nicht die eines Dandys. Er lässt mich nicht los, als wir uns den Bäumen zuwenden, sondern umschließt meine Finger mit seinen, als würden sie ihm gehören. Wir treten stumm in die Dunkelheit, die Schatten des Waldes sind unsere einzigen Zuschauer.
Ich schließe die Augen und atme den Duft kühlen, feuchten Holzes und üppig grüner Pflanzen ein. Als ich sie wieder öffne, beobachtet er mich. Ich weiß, dass er zusah, als sich mein Busen hob, und ich atme wieder tief ein, nur damit er es noch einmal bemerkt. Sein Blick wandert an die Stelle, wo meine Brustwarzen sich durch den dünnen Musselin meines Kleides abzeichnen, und ich lasse es zu, lasse mich ansehen, nehme meine Schultern zurück und hebe das Kinn. Ich will, dass er mich sieht, will, dass er mich will.
Sein Blick wird hitzig, als er näher zu mir tritt. Ich sehe, wie seine Männlichkeit in seiner Hose anschwillt und genieße das Wissen um meine Macht. Er will mich - und zwar nicht auf diese höfliche Lass-dein-Kleid-an-ich-komme-schon-zurecht-Art. Er will mein Mieder zerreißen, um meine Brüste zu befreien. Er will die harten, schmerzenden Knospen meiner Brüste verschlingen, er will mich an Ort und Stelle zu Boden werfen und mich nehmen.
Der dunkle Wald könnte einem Fremden Angst einjagen, aber das hier war Barrowby. Julia jagte geduckt durch das dichte Unterholz und durch den Nebel, als brauche sie keine Augen.
Hier musste sie über den Bach springen, dort über eine umgestürzte Eiche klettern, die Grube umgehen, wo einst die Wurzeln gewesen waren. Ihre eigenen Atemzüge klangen laut in ihren Ohren, aber sie wusste, dass ihre Füße auf dem Lehmboden des Waldes so gut wie keine Geräusche machten. Ein Stückchen voraus war ein Dickicht, dornig und wie geschaffen, sich darin zu verstecken, wenn man wusste, wo die Rehe sich im Sommer hindurchgezwängt hatten, um an die Beeren zu gelangen.
Ein Gewicht stürzte von hinten auf sie und ließ sie hart zu Boden gehen. Der Sturz nahm ihr den Atem, aber sie zögerte keine Sekunde, ihren Angreifer mit Zähnen und Klauen zu attackieren. Sie zerkratzte ihm die Wange, bevor sie sich flach auf dem Rücken auf dem Boden wiederfand. Ihre Hände hielt er über ihrem Kopf fest.
Marcus.
Ihn zu sehen - o Gott, ihn zu
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