Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)
Sebastian, aber ich will ihn heute Nacht nicht in unserem Wagen riechen.«
Er fing das Handtuch auf und schaute sie erstaunt an. »Irgendetwas ist passiert … du wirkst irgendwie anders.«
Sie lächelte ihn an. »Ich habe nur erkannt, wer ich bin.«
Er blinzelte. »Oh. Und das alles seit heute früh?«
Sie nahm den Topf mit den geschälten Kartoffeln und sprang vom Wagen. »Du kennst mich doch. Ich brüte und brüte und brüte …«
Er grinste. »Und dann übernimmst du einfach die Kontrolle.«
Sie lehnte sich an ihn und streckte ihm ihr Gesicht für einen Kuss entgegen. »Ich ziehe es vor, es mir als eine Art Siedepunkt vorzustellen.«
Seine Augen wurden dunkler. »Sieden. Feuer. Hitze. Komm, lass uns das Abendessen ausfallen lassen.«
Sie schenkte ihm einen verführerischen Blick. »Glaub mir, du musst etwas essen, um genug Kraft zu haben.«
Er schloss die Augen in gespieltem Schmerz. »Ah. Du willst mich fertigmachen, du Verführerin.«
Sie lachte und machte sich von ihm los. »Hör auf, oder ich verschütte das hier noch.«
Er linste in den Topf. »Was sind das für weiße Dinger?«
Sie blinzelte ihn an. »Das weißt du nicht?«
Er runzelte die Stirn. »Hm … Eier?«
Sie verdrehte die Augen. »Du magst zwar ein hervorragender Dreckkehrer sein, aber du hast offensichtlich noch nie einen Fuß in deine eigene Küche gesetzt.«
»Hätte ich das tun sollen?«
Sie zögerte. »Nein … natürlich nicht.« Sie hätte fast vergessen, wer er wirklich war. Er war einer der mächtigsten Männer Englands. Er war der Fuchs.
Und er gehörte nicht ihr.
Sie lächelte, um ihre plötzliche Traurigkeit zu überspielen. »Und jetzt macht Euch an den Waschtrog, o Lord des Löwenatems.«
Er klatschte ihr mit dem Handtuch auf den Hintern, als er ging. »Ihr seid eine freche, kleine Schnecke, o Herrin der geschälten Kartoffeln.«
Sie drehte sich um. »Du hast also gewusst …«
Er war fort. Nur das schwache Echo seines Gelächters umgab sie.
Julia biss sich auf die Unterlippe. Gütiger Gott, wie sehr sie diesen Mann doch liebte. Sie würde ihn für immer lieben.
Auch wenn sie ihn nur kurz haben konnte.
Nach ihrem einfachen Abendessen sah sich Julia im Lager um, nahm kurz Blickkontakt zu denen auf, von denen sie wusste, dass sie sie ansahen. »Ich hatte einen anstrengenden Tag«, sagte sie laut. »Ich denke, ich lege mich jetzt hin.«
Marcus blinzelte. »Äh, natürlich. Ich will nur …« Er zögerte. »Soll ich …«
Julia verdrehte die Augen. »Um Himmels willen, Marcus«, zischte sie. »Bist du jetzt ein Spion oder bist du keiner?« Sie stand auf und schüttelte ihre geborgten Röcke aus; dann drehte sie sich um und kletterte ohne ein weiteres Wort die Stufen zum Eingang des Wagens hoch.
Sie lag nackt unter der Decke, als sich die Falltür im Wagenboden endlich öffnete. Sie rollte sich auf den Bauch und stützte das Kinn in die Hände, um Marcus verärgert zu mustern. »Du musst der langsamste Liebhaber aller Zeiten sein, der sich je in einen Wagen geschlichen hat.«
Er grinste, als er in die Enge des Wagens kletterte. »Ich glaube, ich habe es eigentlich ganz gut gemacht. Sie denken alle, ich wäre wieder bei Sebastian.«
Julia zog eine Braue in die Höhe. »Sie wissen alle genau, dass du bei mir hier drinnen bist. Es geht nur darum, diskret zu sein, damit sie so tun können, als wüssten sie es nicht.«
Seine Augen wurden dunkler, als er ihre Nacktheit unter der ausgeblichenen Baumwolldecke bemerkte. »Hör auf zu reden. Sofort.«
Sie lächelte ihn neckisch-verschämt an und warf die Decke zurück. »Ich bin schon still, Mylord.«
Unglücklicherweise hatte Marcus noch nie versucht, sich in einem Raum auszuziehen, der eher die Ausmaße eines Sarges als eines Zimmers hatte - und schon gar nicht in großer Eile. Er steckte mit einem Arm im Ärmel fest und mit einem Fuß in seinem Stiefel, als er sie verzweifelt um Hilfe bat.
Sie seufzte und wischte sich lachend die Augen. »Dann
ist die Schau also vorbei.« Sie griff nach seiner Hand. »Setz dich.«
Mit vor Anstrengung rotem Gesicht sank er auf die niedrige Bank. »Das ist sehr peinlich.«
»Du hattest einen schweren Tag, nicht wahr, mein Liebling?« Julia milderte ihr Mitleid mit einem heißen, nassen Kuss, während sie ihm das Hemd auszog. »Armer, benachteiligter Lord Dryden!«
Sie war nackt und geschickt und hatte schnelle Finger. Marcus bekam sie nicht richtig zu fassen, bevor sie dafür gesorgt hatte, dass er ebenso nackt war wie sie.
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