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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Dann schob sie sich auf seinen Schoß, schaute ihn an, schlang ihre langen Beine um seine Taille und ihre schlanken Arme um seinen Hals.
    »Besser so?«
    Er zog sie fest an sich, die Hände gespreizt auf ihren Rücken gedrückt. »Viel.«
    Und das war es. Sie gingen langsam vor, genossen das Gefühl von Haut auf Haut und küssten einander innig. Einmal versuchte Marcus zu sprechen, sein Schmerz stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, aber Julia legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Ein Tag nur«, flüsterte sie. »Lass uns ihn nicht vergeuden.«
    Also blieben sie still, außer dem Seufzen und der Schreie und wortloser Leidenschaft. Es gab kein Ende und keinen Neuanfang. Es gab nur ihre Berührung und ihren Geruch und hilflose, herzzerreißende Lust. Er bewegte sich auf ihr. Sie bewegte sich auf ihm. Ihre Haut wurde feucht und heiß und verschmolz miteinander, bis sie eins waren.
    Die Zeit schien stillzustehen, denn dieser kurze Moment musste für immer andauern. Jede Minute war straff gespannt, summte wie ein Draht, pulsierte im Takt mit ihrem Herzen an seinem.
    Sie nahm ihn in den Mund, und er schloss unterwürfig
die Augen. Er befriedigte sie mit seinen Lippen und seiner Zunge, und sie rief laut seinen Namen. Er tauchte mit wehmütigem Ernst in sie; sie schaute ihm in die Augen, als er sie auf einen Flug mitnahm, der sie beide ihr Schicksal vergessen ließ.
    Es war Zeit zu vergessen.
    Es war Zeit sich zu erinnern.
    Irgendwann, zwischen Liebe und Trauer, schliefen sie ein.
     
    Als es an der Wagentür klopfte, waren sowohl Marcus als auch Julia sofort hellwach. Marcus griff nach seiner Pistole, aber Julia hielt ihn zurück. Ihr Magen fühlte sich an wie ein Eisklumpen. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Jilly?« John Walds Flüstern drang durch das dünne Holz. »Jilly, ich weiß, es ist spät, aber ich hätte gern, dass du mal mit Petunia redest. Sie hat einen fürchterlichen Anfall.«
    Petunia hatte keine Anfälle.
    Julia sprach durch die Tür. »Ich komme gleich, John.« Sie drehte sich um und lächelte Marcus an. »Du brauchst nicht aufzustehen. John und Petunia führen eine stürmische Ehe, aber sie sind wirklich verrückt nacheinander. Ich bin sicher, sie muss wegen irgendeiner Sache nur ein bisschen beruhigt werden.«
    Er grinste und legte sich wieder hin. »Wenn du fertig bist, könnte ich auch ein bisschen Beruhigung vertragen.«
    Sie erwiderte sein träges Lächeln mit einem Stich in ihrem Herzen. Es gab nur zwei Gründe, aus denen John Lady Barrowby zu dieser Stunde wecken würde. Einer war Feuer. Der andere war schlimmer.
    Der andere würde bedeuten, dass sie gezwungen sein würde, sich wieder zu entscheiden.
    Sie warf sich die nicht zueinanderpassende Kleidung über, die die Zirkusleute ihr gegeben hatten - feste Stiefel, ein
verblichenes Musselinkleid, das ihr in der Taille zu weit war und ihr nur bis zur halben Wade reichte. Dann warf sie sich einen fadenscheinigen Umhang über die Schulter. »Ich bin gleich wieder da«, flüsterte sie Marcus zu, der ihr verträumt beim Anziehen zugesehen hatte.
    »Lieber noch schneller«, sagte er. »Ich kann es nicht ertragen, auch nur einen Moment zu vergeuden.«
    Sie legte ihm in einer letzten Zärtlichkeit die Hand auf die Wange. »Heute war der beste Tag meines Lebens.«
    Er blinzelte und runzelte die Stirn. »Du bist plötzlich so ernst.«
    Sie zwang sich zu einem neckischen Lächeln. »Todernst, mein Lieber. Und jetzt ruh dich aus. Ich bin eine Frau mit hohen Erwartungen.«
    Er nickte. Erleichterung trat in seine Augen. »Ich lebe, um zu dienen.«
    Sie küsste ihn hart, mit all dem Versprechen, das sie niemals halten konnte. Dann ließ sie ihn in ihrem Bett zurück, wo er auf ihre Rückkehr warten wollte. Auf dem Weg hinaus ließ sie heimlich seine Pistole in ihre Tasche gleiten.
    John und Petunia erwarteten sie in Begleitung eines Fremden an ihrem Lagerfeuer.
    »Ja«, sagte der drahtige Hausierer und nickte heftig. »Das ist er ganz bestimmt. Kleiner Kerl, junges Gesicht, verschlagen irgendwie. Hat gehustet, als hätte er was an der Lunge. Als ich dann heut Abend die Geschichte gehört hab, wusste ich sofort, dass das der Kerl sein muss.«
    Julia war von der Bestätigung nicht überrascht. Irgendwie hatte sie es immer gewusst, nicht wahr?
    Das Phantom lebte.
    »Mein Cousin war in’nem Dorf im Norden und hat da seine Runde gemacht. Der Kerl hat da im Gasthaus gewohnt und wollt’ ein Messer von Henry haben. Er hatte keinen müden Penny, aber irgendwie hat

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