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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Tod, nur den des Phantoms.«
    Clara nickte zustimmend. »Ja, natürlich, wie wir alle.«
    Julia schüttelte den Kopf. »Mylady, Ihr habt keine Ahnung,
wie sehr.« Sie setzte sich Clara gegenüber und beugte sich begierig vor. »Das Phantom hat monatelang in Eurem Haushalt gelebt und dem Neffen Seiner Lordschaft, Collis Tremayne, gedient. Ich muss alles über ihn wissen, jede noch so geringe Kleinigkeit über seine Gewohnheiten und sein Verhalten.«
    Clara zog die Stirn leicht in Falten. »Er war damals in seiner Rolle als Denny bei uns. Ich bin mir sicher, dass er diese Tarnung inzwischen aufgegeben hat.« Sie faltete die Hände um eines ihrer angezogenen Knie. »Lasst mich nachdenken …« Ihr Blick schweifte in die Ferne. »Er hasst Frauen aller Schichten, das konnte er nicht verbergen. Der kleine Robbie Cunnington hat mir mal gesagt, er hätte gehört, dass Denny auf Französisch geflucht hätte, aber damals habe ich angenommen, Denny wäre einfach nur dünkelhaft.«
    Das war nicht gerade ermutigend. Julia fühlte, wie ihr mühsam errichteter Zweifel ins Bröckeln kam. »Und sein Aussehen? Ihr seid Künstler. Ihr bemerkt Dinge, die andere übersehen.«
    »Ich hatte immer gedacht, dass sein Haar ein wenig dünn sei für einen Mann seines Alters, aber das passiert ja einigen wenigen Unglücklichen. Und das Leben auf der Straße kann einen vorzeitig altern lassen. Ich habe mir bei den kleinen Falten um seine Augen und seinen Mund nichts gedacht.«
    Julia fühlte, wie sich ihr Magen zusammenzog. »Und wenn Ihr jetzt schätzen müsstet, wie alt er tatsächlich ist?«
    »Er könnte fünfundvierzig sein, aber auch erst zwanzig, nehme ich an.« Clara zuckte die Achseln, mit sich selbst unzufrieden. »Ich habe ihn nicht oft gesehen, denn er war ausschließlich Collis’ Diener …« Sie runzelte die Stirn. »Aber irgendwie war er immer da. Wisst Ihr, wir kommen uns alle schrecklich dumm vor.«
    Neue Gewissheit durchfuhr Julia und sie schüttelte den Kopf. »Er ist absolut brillant und zutiefst teuflisch. Ihr wart
nicht die erste Person, die sich von ihm hat einwickeln lassen.«
    »Ihr hört Euch an, als würdet Ihr ihn persönlich kennen.«
    Julia wandte den Blick ab. »Ich … ich weiß, dass ich dazu kein Recht habe, Mylady, aber ich muss Euch um einen Gefallen bitten.« Sie griff in ihren Ausschnitt und zog ihr Medaillon hervor. Sie öffnete es und betrachtete ein letztes Mal das Gesicht ihrer Mutter. Sie bezweifelte, dass sie es im Zuchthaus behalten durfte. Auf dem Gesicht ihres Vaters verweilte ihr Blick nicht. Sie reichte Clara das Medaillon. »Ist das der Mann, den Ihr als Denny kennen gelernt habt?«
    Clara nahm es entgegen und hielt es unter den Schein der Lampe auf dem Beistelltischchen. Nach bangen Sekunden sah sie wieder auf. Ihre Augen schauten Julia eindringlich an. »Das ist Eure Mutter. Die Ähnlichkeit ist frappierend, aber sie hatte weichere Züge.«
    Julia lächelte traurig. »Sie war erst sechzehn, als dieses Portrait von ihr gemacht wurde, und lebte in arrangierter Ehe mit meinem Vater, der selbst erst zwanzig war.«
    Clara schaute wieder auf das Medaillon. Sie schüttelte fasziniert den Kopf. »Er hat sich kaum verändert, selbst jetzt noch, in seinen Vierzigern. Es ist geradezu unnatürlich - fast möchte man an Zauberei glauben. Aber er ist es ganz sicher.«
    Julia schloss die Augen. »Ihr habt keine Ahnung, wie sehr ich darauf gehofft hatte, dass Ihr zu einem anderen Urteil gelangen würdet.«
    Eine tiefe Stimme erklang hinter Julia. »Das hatte ich auch gehofft.«
    Julia wirbelte herum, tastete nach der ungeladenen Pistole in ihrer Tasche. Lord Etheridge trat aus dem Schatten und richtete seine eigene - zweifellos geladene - Pistole auf ihr Herz. Julia rührte sich nicht.

    Neben ihr lächelte Clara ihren Mann liebevoll an. »Mein Ritter ist endlich gekommen. Hallo, Darling. Du hattest Recht. Diese Geheimtüren sind manchmal sehr praktisch.«
    Mit der Pistole im Anschlag umschritt Lord Etheridge das Sofa und zog seine Frau mit einem Arm an sich. »Geht es dir gut?« Er atmete die Frage in ihr Haar.
    Julia fühlte, wie ihr Herz sich ob der verzweifelten Sorge in seiner rauen Stimme zusammenzog. »Ich hätte niemals …«
    Er warf Julia einen tödlichen Blick zu, ohne das Gesicht vom Kopf seiner Frau zu heben. »Lady Barrowby, ich bin kurz davor, Eurem Leben ein Ende zu bereiten. Haltet den Mund!«
    Clara stieß ihrem Mann mit dem Finger gegen die Brust. »Dalton, wo bleiben deine Manieren? Ihre

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