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Verrueckt nach Brause

Verrueckt nach Brause

Titel: Verrueckt nach Brause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Groger
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gerne Bifi.“
    Dann warf ich den
Ball Francesca zu, deren Deutsch damals noch sehr schlecht war, die dann sagte:
    „Ich bin Francesca
und esse gerne Spaghetti.“
    Ich bekam daraufhin
einen meiner Lachkrämpfe, die mich vornehmlich in unpassenden Situationen
heimsuchen. Ich bin eine von der Sorte, die auch schon mal auf einer Beerdigung
einen Lachkrampf kriegt, natürlich nur, wenn der Verstorbene mir nicht allzu
nahestand.
    Auf jeden Fall
schauten mich alle an, als wäre ich schwachsinnig. Nur Francesca, die das Ganze
nicht begriffen hatte, lächelte mir freundlich zu. Später kam sie zu mir und fragte,
was mich so erheitert hätte. Ich erklärte ihr den Grund, sie nahm es mit Humor,
und von da an entwickelte sich zwischen uns eine schöne Freundschaft. Deshalb
traf es mich auch hart, als ich meine lebenslustige Freundin an Italien verlor.
    Unser Telefonat
dauert mal wieder ein paar Stunden – Francesca hat eine günstige Flatrate – und
meine Freundin lädt mich zum wiederholten Male ein, sie und ihre Familie einmal
auf Sizilien zu besuchen. Ich erkläre ihr, wie jedes Mal, dass ich nicht das
nötige Geld für Flug und Unterkunft aufbringen kann und auch nicht weiß, wohin
mit meinem Hund Ben. So vertagen wir unser Wiedersehen – auch wie jedes Mal –
auf irgendwann später mal und versprechen, miteinander auf jeden Fall in
Kontakt zu bleiben.
    Als ich mich nach unserem
Telefongespräch erneut einlogge, ist es bereits nach 23 Uhr. Dirk ist schon
wieder offline, er hat mir nur eine kurze Nachricht hinterlassen, und so bin
ich eigentlich ganz froh, dass ich ihn heute noch nicht fragen kann.
    Aber da ist noch
eine andere Nachricht. Neugierig öffne ich sie. Der Absender ist Kuschelbär.
Mal sehen, was der schreibt:
    Hallo Bifi,
    ich werd‘ verrückt, dass ich Dich hier finde, Birgit aus meiner
Grundschulklasse. Du bist es doch?! Da müsste ich mich schon schwer täuschen. Das
auf dem Profilbild kannst nur Du, die Biggi, sein. Melde Dich doch mal bei mir,
wenn Du weißt, wer ich bin.
    Gruß Kuschelbär
    Na, da bin ich aber
gespannt und öffne das Profil vom Kuschelbär. Er hat mehrere Fotos
reingestellt. Und darauf erkenne ich eindeutig meinen ehemaligen
Klassenkameraden Thomas Graf. Er sieht noch genauso dämlich aus wie damals.
Aber ein witziger Zufall ist das ja schon und so schreibe ich zurück:
    Hallo Thomas,
    ja klar, ich bin’s. Habe Dich auch gleich wiedererkannt. Ist ja echt
total witzig, dass Du mich hier gefunden hast. Wie geht es Dir, was machst Du
so?
    LG Birgit
    Eine Antwort werde
ich wohl heute nicht mehr bekommen, denn er ist offline. Mittlerweile ist es
auch schon 23:30 Uhr, und so gehe ich ins Bett.
    Als ich mich am
nächsten Abend wieder im Singlechat anmelde, habe ich schon eine Antwort von
Kuschelbär Thomas.
    Hi Birgit,
    ich wusste doch, dass Du’s bist. Ich würde Dich total gerne mal
wiedersehen. Was hältst Du davon, wenn wir uns auf eine Tasse Kaffee treffen?
    Gruß Thomas
    Na toll, hätte diese
Mail nicht von Dirk sein können? Was soll ich denn mit Thomas Graf beim Kaffee?
Plumper geht’s ja wohl nicht. Da hab‘ ich überhaupt keinen Bock drauf. Ich
dachte, der schreibt mir erst mal, was er so macht und wie es ihm geht. Aber
gleich eine Kaffeeeinladung von dem zu kriegen, finde ich richtig doof. In den
vier Jahren Grundschule haben wir, wenn’s hochkommt, drei Sätze miteinander
gewechselt. Aber dem jetzt schreiben, dass ich keinen Bock habe, will ich auch
nicht, oder soll ich mich vielleicht doch mit dem treffen, ganz unverbindlich?
Ich weiß es noch nicht. Ich muss ihm ja auch nicht sofort antworten, sondern
kann es mir noch überlegen.
    In dem Moment sehe
ich, dass Dirk sich angemeldet hat, und mein Herz fängt sofort an wie wild zu
klopfen.
    Ahoibrause besucht gerade Ihr Profil, bekomme ich angezeigt und
    Ahoibrause schreibt Ihnen gerade.
    Kurze Zeit später
öffne ich seine Nachricht:
    Hallo Birgit,
    wie geht’s, wie steht’s? Alles klar bei Dir? Was machst Du?
    Gruß Dirk
    Ich schreibe:
    Hallo Dirk,
    danke, mir geht es bestens. Tom übernachtet heute bei seinem Vater, und
deshalb gehe ich gleich wahrscheinlich noch aus.
    Gruß Birgit
    Mann, bin ich eine
feige Sau. Jetzt hätte ich ihn doch fragen können, ob er mitgeht.
    Daraufhin schreibt
er:
    So, so, wohin geht es denn? Gehst Du auf die Rolle?
    Wieso fragt der denn
nicht, ob er mitkann? Vielleicht denkt er jetzt, ich wäre schon mit jemand
anderem verabredet. Deshalb starte ich den nächsten Versuch, ihn aus der
Reserve

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