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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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nichts verstehen. Schließlich wurde die Wohnungstür geöffnet und wieder verschlossen. Meine Mutter kam zurück ins Wohnzimmer.
    Sie setzte sich in den Sessel mir gegenüber und streckte die Beine von sich.
    »Er rief am Abend an, um zu sagen, dass er morgen ebenfalls für die Frühschicht eingeteilt sei, und wollte wissen, ob ich Sonntag frei habe«, erklärte sie, noch bevor ich etwas gesagt hatte.
    »Wollt ihr wieder ausgehen?«
    »Vielleicht. Jedenfalls fiel ihm auf, dass ich niedergeschlagen klang und da meinte er, er könne spontan vorbeikommen, wenn ich möchte.«
    »Er ist nett!«
    Sie grinste amüsiert. »Er ist nett?«
    »Wieso findest du das lustig?«
    »Es klingt so ... so, als hätte er einen Test nur knapp bestanden.«
    »Hm? Na ja, so knapp auch wieder nicht«, erwiderte ich. Ich konnte mein Kichern kaum zurückhalten und kaute auf der Unterlippe.
    »Was ist?«, fragte meine Mutter leicht irritiert.
    »Er trägt Cordhosen!«
    Nach einem Moment des Schweigens mussten wir beide lachen.
    »Aber du hast recht mit seinem Hintern!«, fügte ich hinzu und klatschte mir sofort die flache Hand auf den Mund.
    Meine Mutter riss die Augen weit auf. »Alexa! Wie war das?« Ein überraschtes Grinsen schlich sich in ihren Blick.
    »Ich weiß, sorry.«
    »Nein, schon okay«, lachte sie jetzt. »Ich wundere mich nur ein wenig.«
    Sie legte den Kopf schräg und sah mich mit einem durchdringenden Blick an. »Und wie war es mit Sergio? Wart ihr essen?«
    Ich überlegte, wie ich den Abend in möglichst wenigen Sätzen, aber einigermaßen sinnvoll und elterngerecht, zusammenfassen könnte.
    »Wir waren in der Pizzeria von Sergios Freund Charly und viele aus seiner Familie waren auch da. Eine Live-Band hat gespielt. Es war so eine Art Überraschungsparty. Sergio hatte alles in sehr kurzer Zeit für mich organisiert. Der reinste Wahnsinn!«
    Ihre Augen weiteten sich vor Begeisterung. »Oh, das ist ja toll! Da hätte ich zu gerne mal dein Gesicht gesehen, Miss ‚Ich-feiere-meinen-Geburtstag-nicht‘!« Sie lächelte amüsiert und sagte dann in einem reuevollen Ton: »Es tut mir leid, dass ich ihn zu Beginn so schrecklich falsch eingeschätzt, hab, Lexi, wirklich. Dabei ist er ein so feiner Kerl! Aber dennoch ... ich bin froh, dass er dich heimgebracht hat, weil ich, nun ja, also ... über etwas Wichtiges mit dir reden muss, was ich ... ähm, hätte schon längst tun sollen, mein Gott!«
    Oh, nein, dabei hatte ich schon gedacht, dass meine Mutter mir die Peinlichkeit einer Predigt über Sex und Verhütung mit voller Absicht erspart hätte, aber offensichtlich ging dieser Kelch doch nicht an mir vorbei.
    »Sergio hat mich nicht heimgefahren«, warf ich vorher schnell ein, um Zeit zu schinden.
    »Nicht? Oh ...«
    »Sein Cousin war ‘s. Leider musste Sergio seine Mutter und den kleinen Bruder nach Hause bringen, weil der den Trubel nicht mehr ausgehalten hat.«
    »Oh, er war auch da?«
    »Ja. Aber eben nicht lang.«
    »Hm. Wie dem auch sei, ich bin froh, dass wir reden, Lexi. Ich habe das lange genug vor mir hergeschoben, aber du hattest mir bisher auch keinen wirklichen Anlass geliefert ... es sei denn, mir ist da was entgangen? Ist mir was entgangen, meine Kleine?«
    Sie starrte mich gebannt an, als hätte sie Angst vor der Antwort.
    »Meinst du damit, ob ich ‚ es‘ vielleicht schon getan habe, ohne dich davon in Kenntnis zu setzen?«, fragte ich ungläubig.
    Sie blieb erst regungslos, dann nickte sie verhalten. »So ungefähr.«
    »Ich hätte es dir ganz sicher gesagt, Mama.«
    Nun stieß sie einen langen Seufzer aus. »Ach, ich weiß doch, Lexi. Du darfst ruhig auf mich zeigen. Ich habe schließlich unser spezielles ‚Mutter-Tochter-Gespräch‘ immer wieder hinausgeschoben. Hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet mir das passiert. Wie ich mich manchmal selber falsch einschätze, ist wirklich erstaunlich. Und irgendwie weiß ich gerade nicht, wo ich ansetzen soll?«
    »Dann frag einfach drauflos und ich antworte.«
    Sie richtete sich blitzschnell auf, zog die Knie an und umfasste ihre Beine.
    »Na gut ... Du und Sergio ... habt noch nicht ...?«
    »Nein.«
    »Werdet aber sicher ... oder?«
    »Hm?« Jetzt war ich diejenige, die verdutzt starrte. »Ich hoffe doch ...«
    Sie nahm einen tiefen Atemzug, bevor sie weitersprach. »Ähm, verstehe. Klar. Aber, du musst nichts überstürzen, Lexi. Erst, wenn du dich bereit fühlst ... Du darfst dich nicht drängen lassen, hörst du?«
    »Ja, ich höre ... sprich ruhig weiter!«

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