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Verrueckt nach Liebe

Verrueckt nach Liebe

Titel: Verrueckt nach Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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befestigt hatte, Griffin hatte sie immer wieder umgeknockt, wenn er Pippen draußen spielen hörte. Griffin war ein herzallerliebster Hund gewesen, riesig, aber ein Schatz mit einer aufrichtigen Zuneigung für Pippen. Als Griffin die Latten etwa zum fünften Mal umgeknockt hatte, hatte Lily aufgegeben und sie ordentlich auf dem Boden gestapelt.
    Auf dem Weg nach draußen schnappte sich Lily ihre Kaffeekanne.
    Tucker hatte mehrfach betont, dass er sie begehrte. Dass er sie mit Haut und Haaren wollte, aber er wusste nicht alles über sie. Er kannte ihre Vergangenheit nicht. Er wusste nicht, dass die Leute sie für verrückt hielten. Wenigstens ging sie davon aus, da er sich sonst sicher längst aus dem Staub gemacht hätte. Von ihr würde er es jedenfalls nicht erfahren.
    Sie durchquerte ihren Garten, schlüpfte durch die Zaunlücke und klopfte an seine Hintertür. »Lust auf eine italienische Röstung?«, fragte sie und hielt die Kanne hoch, als er die Tür öffnete.
    Seine Brauen zogen sich zusammen, und seine Narbe wurde runzlig. »Wie bist du nach hier hinten gekommen?« Er trug eine beigefarbene Kaltwetter-Basisschicht, die wie eine zweite Haut an seiner Brust und seinen Armen anlag. Und natürlich seine Diensthose und Stiefel.
    »Im Zaun fehlen ein paar Latten.«
    Er hielt ihr die Tür auf, und sie trat ein. »Praktisch.«
    Die Küche sah im Großen und Ganzen noch so aus wie beim letzten Mal, als sie dort gewesen war, als der Immobilienmakler sie anlässlich des Tags der offenen Tür auf Vordermann gebracht hatte. Wandschränke aus Eichenholz, weiße Wände, neue graue Thekenoberflächen und Vinyl-Bodenbelag mit Steinmuster. An der Tür zur Garage hockte eine kleine schwarze Katze und schleckte Milch aus einem der zwei lila Schüsselchen, deren Ränder mit Blumen bemalt waren. Die Schüsseln standen auf einem kleinen weißen Teppich, auf dem unten der Name PINKY geschrieben stand.
    Lily stellte die Kanne auf der Theke ab und griff nach ihrem Gürtel. »Meine Mom hat mir erzählt, dass du eine Katze hast.«
    »An dem Tag, als ich deine Mutter kennengelernt habe, ist Pinky entwischt, und ich musste sie wieder einfangen«, erklärte Tucker, während er in einen Schrank griff und zwei schlichte weiße Becher herauszog. »Pinky hat keine Überlebenskompetenzen.«
    Lily verkniff sich ein Lachen. »Wie kommst du an eine Katze ohne Überlebenskompetenzen?«
    »Sie hat meiner Exfreundin gehört.«
    »Und sie hat sie dir einfach so geschenkt?« Lily schüttelte ihren Mantel ab, hängte ihn über einen Stuhl und bückte sich zu der kleinen Katze.
    »Nicht direkt. Die Freundin ist ausgezogen und hat ihre Katze dagelassen.«
    Der Saum ihres Nachthemds glitt an ihren Schenkeln hinab, während sie die Katze vom Hinterkopf bis zum Schwanz streichelte. »Sie hat ihr Tier im Stich gelassen?« Das konnte sich Lily nicht vorstellen. Sie mochte Katzen, hatte aber kein Haustier, weil sie nicht genug zu Hause war, um sich um eins zu kümmern. Jetzt, wo Griffin weg war, nervte Pippen sie mit dem Wunsch nach einem Hund.
    Als Tucker nicht auf ihre Frage antwortete, warf sie ihm einen Blick zu. Er stand mit zwei Tassen Kaffee in der Hand wie angewurzelt da. »Was ist?«
    »Was hast du da an?«
    Sie richtete sich wieder auf. »Ein bequemes Nachthemd und meine Cowboystiefel.«
    »Einen Slip?« Er hielt ihr den Becher hin, während sein Blick über ihren Körper wanderte.
    »Keine anständige Südstaatenfrau verlässt das Haus ohne perfekte Frisur, perfektes Make-up und ohne Slip.« Sie nahm ihm den Becher ab und pustete hinein. »Ein derart liederliches Benehmen könnte zu einem schlechten Ruf führen. Ich bin mit Francine Holcomb auf die Highschool gegangen, und sie hat das Haus mehr als einmal ohne Unterwäsche verlassen. Ihr Ruf hat sich nie mehr davon erholt. Natürlich wusste jeder, dass Francine nichts anbrennen ließ.« Sie nippte an dem Kaffee. Sie war nervös und sollte lieber aufhören, bevor sie noch wie ihre Mutter klang. »Wie geht’s dir?«
    Er sah ihr in die Augen. »Jetzt schon viel besser.«
    Zum ersten Mal, seit sie seine Küche betreten hatte, fiel ihr der erschöpfte Ausdruck in seinem Gesicht auf. »Du siehst müde aus. Ist im Dienst etwas vorgefallen?«
    Er zuckte mit einer Schulter und lehnte sich mit der Hüfte an die Theke. »Gegen ein Uhr heute Morgen wurde ich zum Rodale Juweliergeschäft in der Seventh in der Nähe des Highway gerufen. Als ich dort ankam, versuchte ein Typ, die Hintertür einzutreten. Kaum dass

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