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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Luxus-Feriensiedlungen sind, und dass Opa trot z dem gern dort wohnt ... Na ja, zumindest behauptet er das.«
    »Er hat sich über euren Besuch bestimmt sehr gefreut.«
    »Hat er ... vor allem über den Schnaps, den ich ihm rei n geschmuggelt hab.« Sergio stieß ein vergnügtes Lachen aus.
    Ich ließ heißes Wasser in die Wanne laufen, was ihn zu e i ner aufreizenden Bemerkung animierte.
    »Ich würd jetzt gern zu dir reinsteigen, ljubavi moja, und dich auf meinen Schoß ziehen ... auf die richtige Stelle ... und dann würd ich ...«
    Kichernd unterbrach ich seine schmutzige Fantasie. »Wir könnten uns übermorgen treffen, wenn du willst ... und wenn es von deiner Seite aus geht, natürlich.«
    »Zweiter Weihnachtstag ist kein Problem. Wir essen meist früh und dann macht jeder, was er will.«
    »Oh schön, wie wär‘s dann mal mit Kino?«, schlug ich vor.
    »Was du willst, Lexi. Dein Wunsch sei mir Befehl, das weißt du.«
    »Ich freu mich drauf, Sergio.«
    Ich hörte, wie er mit der Zunge schnalzte. »Oh, und ich erst!«

    Die Lichterkette an unserem kleinen Christbaum ließ die bunten Kugeln und all die anderen Figuren, die an den Ästen hingen, wunderschön leuchten. Meine Mutter hatte sogar si l bernes Lametta besorgt.
    »Musste sein«, meinte sie mit erhobenen Händen. »Dieses Jahr sei es uns verziehen.«
    Dann saßen wir auf der Couch, mit vollen Tellern auf dem Schoß, und sahen zum hundertsten Mal, wie John Cusack in dem Weihnachts-Liebesfilm »Weil es dich gibt« verzweifelt versucht, Kate Beckinsale wiederzufinden.
    In dem Moment, als meine Mutter »Hach, was für ein Mann ...« sagte, klingelte es an der Wohnungstür, und wir zuckten beide erschrocken zusammen.
    »Wer um Himmels willen kann das sein?« Meine Mutter war höchst irritiert. Auch ich musste rätseln.
    »Also, Sergio ist es ganz sicher nicht«, sagte ich. »Der ist von seiner Familie voll und ganz eingespannt.«
    »Merkwürdig ...«, nuschelte meine Mutter. Sicherheitsha l ber gingen wir gemeinsam nachsehen.
    Gerade als wir vor der Wohnungstür angelangt waren, klingelte es wieder und wir hielten reglos inne. Jemand stand draußen auf dem Flur, das konnte man direkt spüren.
    »Wer ist da?«, fragte meine Mutter nervös.
    »Ho ho ho ...«, antwortete eine tiefe Stimme.
    Wir blickten uns stirnrunzelnd an.
    Meine Mutter legte die Sicherheitskette vor und öffnete vorsichtig die Tür. Als wir durch den Spalt spähten, sahen wir ihn ... den Weihnachtsmann! Er war in voller Montur, ei n schließlich Rauschebart, in die Stirn gezogener Kapuze und einem über die Schulter geworfenen, braunen Leinensack. Es war unmöglich zu erkennen, wer in dem roten Kostüm steckte.
    »Darf ich hinein in die gute Stube, meine Kinder?«, fragte er mit verstellter Bassstimme.
    »Kennen wir Sie?«, entgegnete meine Mutter forsch.
    »Jeder kennt mich! Ich bin ein sehr beliebter Mann!«
    Dieser Weihnachtsmann hatte auf jeden Fall ein gutes Selbstbewusstsein.
    »Gut, dann anders gefragt ... Kennen Sie uns?«
    »Ja.«
    »Beweisen Sie es, bitte!«
    »Sie sind Krankenschwester und hassen Verbandswechsel bei Diabetes-Patienten.« Die Stimme hatte aus der übertrieben tiefen Tonlage in eine natürliche gewechselt, die nun vertra u ter klang.
    Meine Mutter warf mir einen ungläubigen Blick zu. Der skeptische Ausdruck in ihren Augen war verschwunden. Dann holte sie tief Luft, sodass sich ihre Brust aufblähte, ließ den Atem mit einem Stoß entweichen und öffnete die Tür.
    »Derek?«
    »Ho ho ho ... ja, ich bin‘s. Darf ich reinkommen?«
    Meine Mutter war ganz schön platt, das konnte ich ihr förmlich ansehen. Es war definitiv eine Überraschung, mit der sie nicht gerechnet hatte.
    Ich war nicht minder beeindruckt und fand es ziemlich mutig von Derek Bender, so mir nichts dir nichts als Wei h nachtsmann bei uns aufzukreuzen.
    »Möchte euern Abend nicht lange stören«, sagte er, als er in unser Wohnzimmer trat und den Sack ablegte.
    Wieder entspannt nahm ich meinen Teller vom Tisch und setzte mich auf meinen Eckplatz auf der Couch, während me i ne Mutter unsicher und steif vor ihrem Kollegen stand und sich verlegen am Kopf kratzte. »Nein, du störst doch nicht ... Ich bin nur überrascht, weißt du ...«
    Derek ließ die Kapuze zurückfallen und zog den Rausch e bart unters Kinn.
    »Oh mein Gott ...«, schrie meine Mutter plötzlich. »Wo sind deine Haare hin?«
    »Die mussten ab«, sagte Derek stirnrunzelnd. »Ich dachte, ich probier mal einen moderneren Schnitt

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