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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verhoef & Escober
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war Pawel ganz sicher«, erklärte Maxim bestimmt. Er schaute sich nervös um. »Und heute Morgen hat Robby sich hier nicht blicken lassen. Ich habe ihn ein paar Mal anzurufen versucht, aber sein Handy ist ausgestellt.«
    »Das muss doch noch nicht heißen, dass …«
    »Er hat noch keinen Tag ausfallen lassen.« Maxim winkte frustriert ab. »Keinen einzigen. Seit du diese Tussi vorbeigebracht hast, war er jeden Tag da. Er ist ganz besessen von ihr. Oder war es zumindest. Ist ja auch egal. Jedenfalls kann es nur so sein: Diese Leiche, das ist Robby. Jemand hat ihn um die Ecke gebracht, ich sag’s dir. Ich wüsste nicht, was sonst los sein sollte.«
    Wadim lehnte sich zurück. »Jetzt mal langsam. Angenommen, Robby hat selbst jemanden abgemurkst, in seinem eigenen Auto. Die Sache ist eskaliert, das Auto ausgebrannt, Robby abgehauen. Dann kommt er am nächsten Tag auch nicht bei dir vorbei. Und dann lässt er auch das Handy aus.«
    »Robby? Jemanden abgemurkst? Nein. Ist nicht sein Ding.«
    »Eine Frau vielleicht?«
    Maxim schüttelte dezidiert den Kopf. »Er ist ein bisschen sonderbar drauf, aber Mord? Ausgeschlossen.«
    »Und andersherum?«
    »Wie jetzt?«
    »Vielleicht hatte eine seiner Freundinnen die Nase voll von ihm.« Bei dem Wort Freundinnen kraulte Wadim die Luft und grinste freudlos dazu.
    »Wir vermissen niemanden.«
    Wadim nahm einen Schluck von seinem Kaffee und schaute finster zu Boden. Holzdielen, der Lack größtenteils abgetreten. »Okay, gut«, sagte er schließlich. »Wenn du also davon ausgehst, dass es sich bei der Leiche um Robby handelt, hast du denn auch eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    Wadim stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Warum hast du mich angerufen?«
    »Kapierst du das nicht? Eine verkohlte Leiche in einem ausgebrannten Auto … das ist nicht gerade prickelnd, Mann. Die Leute wissen doch, dass Robby ständig bei uns ein und aus gegangen ist. Alle wissen das. Da kommen demnächst die Bullen und stellen alle möglichen Fragen. Das Theater kann ich wirklich nicht gebrauchen. Meine suki haben ihre Anweisungen, die passen schon auf. Aber diese Tussi von dir, Wadim? Würdest du deine Hand für sie ins Feuer legen? Ich nicht. Kapierst du?«
    »Immer mit der Ruhe. Wann ist er gefunden worden?«
    »Heute Morgen.«
    »Und wann hast du ihn zum letzten Mal gesehen?«
    Maxim atmete hörbar tief durch. Es hatte etwas von einem Stöhnen. Er hatte richtig Angst. »Gestern Abend um halb zehn.«
    »Und danach ist er nach Hause gegangen?«
    Maxim schüttelte den Kopf. »Freitags geht er immer noch einen trinken. Feste Angewohnheit.«
    »Gestern auch?«
    »Anscheinend schon, Pawel hat ihn gesehen. Weißt du … ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Ganz und gar nicht. Wer soll denn von Robby was gewollt haben? Niemand hatte was gegen den Kerl.«
    Es lag Wadim auf der Zunge zurückzufragen: Bis auf ein paar Dutzend Frauen, von denen er was gewollt hat? »Das kannst du nicht wissen«, sagte er. »Das weiß man nie.«
    Maxim kniff verärgert die Augen zusammen. »Wie meinst du das? Weißt du vielleicht mehr?«
    Wadim schwieg. Dieser Ukrainer hatte es raus, ihn bis aufs Blut zu reizen. Und das Traurige war, dass er es nicht mal mit Absicht tat. Es war das Niveau, auf dem Maxim operierte.
    »Hör auf mit dem Gefasel. Dein Personal interessiert mich nicht.«
    »Wadim, Mann, hör mir mal zu.«
    »Tu ich doch die ganze Zeit.«
    Maxim beugte sich über den Tisch zu ihm hinüber. »Die Bullen wollen mir ans Leder. Sie haben dieses Jahr schon mal eine Razzia gemacht, habe ich dir ja erzählt. Damals hatten sie nichts in der Hand, sie konnten nichts beweisen. Aber sie sind stinkig. Wenn sie irgendwas finden, womit sie mich kaputt machen können, werden sie das ausnutzen. Die Sache wird zu brenzlig. Du musst deine Tussi wieder mitnehmen.«
    »Jetzt mach mal halblang, Mann. Zum letzten Mal wurde Robby ja wohl in der Kneipe gesehen, also werden sie zunächst da ihre Fragen stellen. Hatte er Familie?«
    »Seine Mutter und zwei Schwestern.«
    »Na, damit sind sie dann auch erst mal beschäftigt. Mach dir keine Sorgen. Die Typen haben vorläufig alle Hände voll zu tun. Wenn sie trotzdem demnächst bei dir vor der Tür stehen, dann höchstens, um dir ein paar Fragen zu stellen. Selbst bei Mordverdacht führen die so schnell keine Hausdurchsuchung durch. Dazu haben sie keinen Anlass. Entspann dich . «
    »Fällt mir schwer.« Maxim legte einen vertraulichen Tonfall in seine

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