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Verschlossen und verriegelt

Verschlossen und verriegelt

Titel: Verschlossen und verriegelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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generell sehr seltsam aussah.
    Er beobachtete sie interessiert, während sie sich umzog. Nackt sah sie genau so aus, wie er sie sich vorgestellt hatte. Ein fester Körper, kräftig und gut gebaut. Blonde Haare. Gewölbter Bauch, kleine runde Brüste. Recht große, hellbraune Brustwarzen.
    Er dachte: Keine Narben, Muttermale oder andere besondere Kennzeichen.
    »Warum legst du dich nicht etwas hin«, sagte sie. »Du siehst völlig fertig aus.«
    Martin Beck gehorchte. Er war wirklich geschafft und schlief praktisch sofort ein. Als Letztes sah er, wie sie sich, den blonden Kopf über die Bücher gesenkt, an den Tisch setzte. Als er die Augen wieder aufschlug, stand sie über ihn gebeugt und sagte:
    »Wach auf. Es ist zwölf. Ich habe einen Mordshunger. Kannst du runtergehen und die Tür abschließen, während ich uns im Ofen ein Sandwich mache? Der Schlüssel hängt am linken Türpfosten, an einer grünen Schnur.«

27
    Malmström und Mohren überfielen die Bank am Freitag, dem 14. Juli. Exakt Viertel vor drei marschierten sie in Donald-Duck-Masken, Gummihandschuhen und orangefarbenen Overalls zur Tür herein.
    Sie hielten ihre großkalibrigen Pistolen in den Händen, und Mohren schoss als Erstes in die Decke. Damit alle Anwesenden begriffen, was los war, rief er danach in sehr gebrochenem Schwedisch:
    »Das ist ein Banküberfall!«
    Hauser und Hoff trugen ihre übliche Straßenkleidung sowie große schwarze Kapuzen mit Löchern für die Augen. Hauser war darüber hinaus mit einer Maschinenpistole und Hoff mit der abgesägten Schrotflinte der Marke Maritza ausgerüstet. Sie blieben an den Türen stehen, um den Fluchtweg zu den Autos frei zu halten.
    Hoffließ die Mündung seiner Schrotflinte hin und her pendeln, um Unbeteiligte auf Distanz zu halten, während Hauser seine vorgesehene taktische Position einnahm, sodass er entweder in die Bankfiliale hinein oder auf den Bürgersteig hinaus feuern konnte.
    In der Zwischenzeit leerten Malmström und Mohren systematisch die Kassen.
    Nie zuvor war etwas so exakt nach Plan verlaufen. Fünf Minuten zuvor war auf einem Garagengrundstück in der Rosenlundsgatan in Söder ein Schrottauto explodiert. Unmittelbar nach dem Knall feuerte jemand eine Reihe von Schüssen in verschiedene Richtungen ab, und in einem Haus brach Feuer aus. Unternehmer A, der diese spektakulären Ereignisse inszeniert hatte, ging in aller Ruhe quer durch den Häuserblock zur nächsten Straße, um in seinen Wagen zu steigen und nach Hause zu fahren.
    Eine Minute später setzte ein gestohlener Möbelwagen in die Toreinfahrt zum Hof des Polizeipräsidiums zurück, und zwar so schief, dass er sich in der Ausfahrt verkeilte. Sein Laderaum spuckte einen Berg Pappkartons aus, die mit ölgetränkter Holzwolle gefüllt waren und sofort in Flammen aufgingen. In der Zwischenzeit spazierte Unternehmer B seelenruhig auf dem Bürgersteig davon, scheinbar gleichgültig angesichts des Chaos, das er verursacht hatte.
    Ja, das Ganze verlief nach Plan. Alles stimmte bis ins letzte Detail und wurde nach dem verabredeten Schema punktgenau ausgeführt.
    Aus Sicht der Polizei funktionierte im Großen und Ganzen auch alles wie erwartet. Alles geschah, wie man es vorhergesehen hatte, und zur berechneten Zeit. Es gab da nur ein kleines Problem.
    Malmström und Mohren überfielen keine Bank in Stockholm.
    Sie überfielen eine Bank in Malmö.
    Per Mänsson, Kriminalhauptmeister im Ermittlungsdezernat der Malmöer Polizei, saß in seinem Zimmer und trank Kaffee. Er hatte Aussicht auf den Hof und verschluckte sich an seinem Kopenhagener, als es knallte und große, dicke Rauchwolken von der Ausfahrt zu ihm hereinqualmten. Im selben Moment riss Benny Skacke, ein vielversprechender junger Mann, der es trotz großer Bemühungen um seine Karriere bis jetzt nur zum Kriminalassistenten gebracht hatte, Mänssons Tür auf und rief, es sei Katastrophenalarm. In der Rosenlundsgatan sei ein Bombenanschlag verübt worden, außerdem werde wüst geschossen und mindestens ein Gebäude stehe in Brand.
    Obwohl Skacke seit dreieinhalb Jahren in Malmö lebte, hatte er noch nie von der Rosenlundsgatan gehört und wusste folglich nicht, wo sie lag. Das wusste dagegen Per Mänsson, der seine Stadt in und auswendig kannte und dem es sehr merkwürdig vorkam, dass jemand einen Anschlag in dieser gottvergessenen Straße im friedlichen Stadtteil Sofielund, im Volksmund auch Söder genannt, verübt haben sollte. Aber weder er noch irgendein anderer Polizist hatte

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