Verschlossen und verriegelt
im Grunde eine Chance, nachzudenken. Während alles verfügbare Personal in südliche Richtung dirigiert wurde, schien gleichzeitig das Polizeipräsidium selbst bedroht zu sein; es dauerte eine ganze Weile, bis man begriff, dass die taktische Reserve auf dem Hof eingesperrt war. Einige erreichten die Rosenlundsgatan per Taxi oder in Privatwagen, die keinen Funk hatten. Mänsson selbst war um 15.07 Uhr vor Ort. Da hatte die flinke städtische Feuerwehr den Brand bereits gelöscht, der offensichtlich gelegt worden war und eine leerstehende Garage leicht beschädigt hatte. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beträchtliche Polizeikräfte in dem Gebiet, aber außer einem übel zugerichteten alten Auto entdeckte man nichts Verdächtiges. Acht Minuten später schnappte ein Motorradpolizist einen Funkspruch auf, dem zufolge mitten in der Stadt eine Bank überfallen wurde.
Zu der Zeit hatten Malmström und Mohren Malmö bereits verlassen. Sie waren in einem blauen Fiat davongefahren und nicht verfolgt worden.
Bereits fünf Minuten später hatten sie sich getrennt und auf zwei andere Autos verteilt. Als es der Polizei schließlich gelungen war, das Durcheinander vor der eigenen Haustür zu beseitigen und den Umzugslaster und die lästigen Kartons loszuwerden, sperrte man die Ausfallstraßen ab. Es wurde landesweit Alarm ausgelöst und nach dem Fluchtauto gefahndet.
Drei Tage später fand man es zusammen mit Overalls, Donald-Duck-Masken, Gummihandschuhen, Pistolen und diversen anderen Gegenständen in einem Verschlag auf dem Ostgelände des Hafens. Hauser und Hoff waren die üppigen Honorare wert, die man auf die Girokonten ihrer Frauen überwiesen hatte. Zehn Minuten hielten sie die Stellung, nachdem Malmström und Mohren verschwunden waren. Tatsächlich machten sie sich erst aus dem Staub, als sich die ersten Polizisten blicken ließen. Es handelte sich um zwei zufällig vorbeikommende Beamte auf Fußstreife, die außer mit Schulkindern, die an öffentlichen Plätzen Leichtbier tranken, nur sehr wenig Erfahrung hatten und sich darauf beschränkten, bis zur Heiserkeit in ihre tragbaren Funkgeräte zu schreien. Zu diesem Zeitpunkt gab es kaum einen Polizisten in Malmö, der nicht in ein Funkgerät schrie, jedoch praktisch niemanden, der zuhörte. Hauser gelang sogar die Flucht, womit niemand, am wenigsten er selbst, gerechnet hatte. Er verließ das Land unbehelligt mit der Fähre von Heisingborg nach Helsingor. Hoff wurde aufgrund eines merkwürdigen Versehens gefasst. Um fünf vor vier ging er nämlich an Bord der Eisenbahnfähre Malmöhus, und zwar in einem grauen Anzug, weißem Hemd, Krawatte und einer schwarzen Kapuze, Modell Ku-Klux-Klan. Er war ein wenig zerstreut und hatte vergessen, sie abzunehmen. Die Polizisten und Zollbeamten am Fährhafen ließen ihn in dem Glauben durch, es müsse sich um eine Maskeradenparty oder einen Junggesellenabschied an Bord handeln, aber das Personal auf dem Schiff fand, dass er sich seltsam benahm, und bei seiner Ankunft im Freihafen auf dänischer Seite wurde er einem unbewaffneten, älteren dänischen Streifenpolizisten übergeben, der fast seine Flasche Carlsberg Hof fallen gelassen hätte, als der Festgenommene gutmütig zwei geladene Pistolen, ein Bajonett und eine scharfe Handgranate in einem kleinen Büro am Freiha fenbahnhof auf den Tisch legte. Der Däne erholte sich schnell; es war ja auch besonders stimulierend, einen Gefangenen mit einem so netten Namen zu haben, der einen eher an Bier als an Banküberfälle denken ließ.
Außer einer Fahrkarte nach Frankfurt hatte Hoff einiges Geld dabei, genau genommen vierzig deutsche Mark, zwei dänische Zehner und drei Kronen und fünfunddreißig Ore in schwedischer Währung.
Das war alles, was man von der Beute antraf. Somit beschränkte sich der Verlust der Bank auf 2 613 496 Kronen und fünfundsechzig Ore. In Stockholm taten sich merkwürdige Dinge. Am schlimmsten erging es Einar Rönn.
Er hatte mit sechs weiteren Polizeibeamten den weniger wichtigen Auftrag erhalten, die Rosenlundsgatan zu bewachen und Unternehmer A zu ergreifen. Da die Straße ziemlich lang war, verteilte er seine kleine Truppe taktisch klug: eine mobile Einheit von zwei Mann in einem Wagen und die Übrigen an strategischen Punkten.
Bulldozer Olsson hatte ihm eingeschärft, Ruhe zu bewahren und sich, ganz gleich was geschah, vor allem nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
Um 14.38 Uhr stand er gegenüber der Parkanlage Bergsgruvan auf dem Bürgersteig und
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