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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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nicht?«
    »Nein. Es ist nur so, dass mein Bruder für ein paar Tage … ach, vergiss es.«
    »Bis später.«
    Rebus legte den Hörer auf. »Ist das denn zu glauben? Hinz und Kunz scheint über die Sache mit mir und Patience Bescheid zu wissen. Stand das in der Zeitung oder was?«
    Siobhan lächelte. »Und?«
    »Hendry meldet sich, wenn er die Adressen rausgesucht hat. Wir könnten inzwischen ’ne Kleinigkeit essen gehen, ein Curry oder so.«
    »Und wenn er anruft, während wir nicht da sind?«
    »Dann versucht er’s halt noch mal.«
    »Haben Sie eigentlich keinen Anrufbeantworter?«
    »Das Ding hat nicht funktioniert, deshalb hab ich’s weggeworfen. Außerdem gibt es in Fife so viele Buchmacherläden, dass Hendry Stunden damit beschäftigt sein wird.«
    Sie gingen zu Fuß nach Tollcross, weil Siobhan meinte, sie brauche unbedingt etwas frische Luft.
    »Ich dachte, davon hätten Sie genug bei dem Spiel mitgekriegt.«
    »Soll das ein Witz sein? Bei all dem Gestank nach Zigaretten, schalem Bier und ranzigem Fett …«
    »Sie verderben mir den Appetit auf mein Curry.«
    »Ich wette, Sie sind ein Vindaloo-Typ.«
    »Ausschließlich Madras«, sagte Rebus.
    Während des Essens kam er zu dem Schluss, dass Siobhan hinterher eigentlich nach Hause gehen könnte. Schließlich war heute Abend mit der Liste der Wettläden nichts mehr anzufangen. Und morgen wären die Läden sowieso geschlossen. Doch Siobhan wollte zumindest so lange bleiben, bis Hendry sich gemeldet hatte.
    »Wir haben noch nicht alle Akten durch«, wandte sie ein.
    »Allerdings«, sagte Rebus. Nach dem Essen trank Siobhan eine Tasse Kaffee, und Rebus bestellte etwas für Michael zum Mitnehmen.
    »Wie geht’s ihm überhaupt?«, fragte sie.
    »Allmählich besser«, versicherte Rebus. »Er ist mit den Tabletten fast fertig. Und danach geht’s ihm bestimmt wieder gut.«
    Wie um diese Einschätzung zu bestätigen, trafen sie bei ihrer Rückkehr Michael in der Küche an, wo dieser gerade einen Teebeutel in einen Becher mit heißem, milchigem Wasser tunkte. Er sah aus, als hätte er sich gerade geduscht und rasiert.
    »Ich hab dir ein Curry mitgebracht«, sagte Rebus.
    »Du bist ein Hellseher.« Michael schnupperte in die braune Papiertüte. »Rogan Josh?« Rebus nickte und sagte zu Siobhan: »Michael ist der Rogan-Josh-Experte der Stadt.«
    »Es hat jemand angerufen, während ihr weg wart.« Michael nahm die Pappschachteln aus der Tüte.
    »Hendry?«
    »Ja, genau.«
    »Hat er eine Nachricht hinterlassen?«
    Michael entfernte den Deckel von beiden Schachteln, Fleisch und Reis. »Er hat gesagt, du sollst dir einen Stift und einen Stapel Papier zurechtlegen.«
    Rebus lächelte Siobhan an. »Kommen Sie«, sagte er, »wir wollen Hendrys Telefonrechnung schonen.«
    »Bin ich froh, dass du zurückrufst«, waren Hendrys erste Worte. »Zum einen muss ich in einer halben Stunde bei einem Bowling-Hallenturnier sein. Und außerdem ist es eine lange Liste.«
    »Dann schieß mal los«, ermunterte Rebus ihn.
    »Kann ich sie dir nicht auf die Wache faxen?«
    »Nein, kannst du nicht. Ich bin aus dem Spiel.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Komisch. Über mein Liebesleben scheinst du ja bestens informiert zu sein. Ich bin soweit, wenn du es bist.«
    Hendry rasselte die Namen, Adressen und Telefonnummern herunter, und Rebus gab sie an Siobhan weiter. Sie behauptete, schnell schreiben zu können, also wurde ihr das Protokoll übertragen. Doch nach zehn Minuten machte Rebus weiter, weil ihr die Hand wehtat. Die fertige Liste umfasste drei DIN-A4-Seiten. Hendry garnierte die nüchternen Informationen mit Dingen, die er aufgeschnappt hatte, wie zum Beispiel Rangeleien um Lizenzen, Verdacht auf das Verschieben gestohlener Güter, Treffpunkte von zwielichtigen Elementen und Ähnliches. Rebus war für alles dankbar.
    »Diese Buchmacher scheinen mir ein netter Haufen zu sein«, bemerkte er, nachdem Siobhan ihm wieder den Hörer gereicht hatte.
    »Das kann mal wohl sagen«, meinte Hendry. »Bin ich jetzt entlassen?«
    »Klar, und vielen Dank für alles.«
    »Solange es dir hilft, wieder ins Spiel zu kommen. Wir brauchen alle Stürmer, die wir kriegen können. Diese beiden Namen sagen mir übrigens gar nichts. Und, Rebus?«
    »Was?«
    »Sie hört sich ja wie ein richtiger kleiner Feger an.«
    Hendry unterbrach die Verbindung, bevor Rebus irgendeine Erklärung abgeben konnte. Was Klatsch betraf, da konnte es Hendry mit jedem Waschweib aufnehmen. Rebus wagte gar nicht daran zu denken, was für

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