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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Besitz einer Waffe gekommen, einem 45er Colt. Kann ein Imitat gewesen sein oder auch nicht.«
    »Und?« Vor lauter Aufregung hätte sie ihn fast mit dem Salat bespuckt.
    »Und es war die Waffe, die bei der Schießerei im Central Hotel benutzt worden ist.«
    »Nein!« Ihr Aufschrei ließ mehrere Gäste für eine Sekunde beim Trinken innehalten. So eine Kneipe war das Sutherland. Rebus konnte förmlich sehen, wie sich Mairies Kopf mit Fragen füllte.
    »Schreiben Sie noch für die Sonntagsausgabe?«, wollte er wissen. Sie nickte, immer noch bemüht, ihre vielen Fragen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. »Wie wär’s, wenn Sie mir einen Gefallen tun? Ich wollte schon immer mal auf die Titelseite …«
    Doch er wollte nicht, dass sein Name darauf erschien. In der Zeitungsredaktion gingen sie das Ganze noch einmal sorgfältig durch. So bekam Rebus doch noch seine Führung durch das Gebäude. Es war ein bisschen enttäuschend, ein riesiges Treppenhaus, lauter Großraumbüros und nicht viel Action. Was sich an Action abspielte, konzentrierte sich ausschließlich auf Mairies Schreibtisch und ihren hochmodernen Computer.
    Es fand sogar ein Gespräch mit dem verantwortlichen Redakteur der Sonntagsausgabe statt. Die Zeitung musste sich in einigen Dingen absichern. So war das immer bei Geschichten, deren Quelle nicht bekannt werden sollte. Nach schottischem Gesetz durften nicht bestätigte Artikel nicht gedruckt werden. Und die Presse schien sich daran zu halten. Doch Rebus bekam tatkräftige Unterstützung durch die Frau, unter deren Namen die Geschichte erscheinen würde. Nach einer telefonischen Beratung mit dem gut bezahlten Anwalt der Zeitung wurde die Zustimmung erteilt, und Mairie fing an, wie wild auf das Keyboard einzuhämmern.
    »Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass es auf der ersten Seite erscheint«, warnte der Redakteur. »Man kann ja nie wissen, welchen Knaller wir noch reinkriegen. Bisher haben Sie nur einen Autounfall mit drei Verletzten auf die Innenseite verdrängt.«
    Rebus blieb, um den Prozess von Anfang bis Ende mitzuerleben. Mit Hilfe einer Reihe von Befehlen auf Mairies Computer wurde der Text zum Belichten in die Technik geschickt, die sich in einem anderen Teil des Gebäudes befand. Kurz darauf lieferte ein Laserdrucker eine erste Fassung der Titelseite, wie sie am nächsten Morgen aussehen sollte. Dort stand im unteren Teil der Seite die Überschrift: WAFFE AUS FÜNFJÄHRIGEM MORDDRAMA GEFUNDEN.
    »Die wird noch geändert«, sagte Mairie. »Da macht sich der Chefredakteur dran.«
    »Warum?«
    »Zum einen, weil es sich so anhört, als hätte es fünf Jahre lang Morde gegeben.«
    Das stimmte. Rebus hatte es gar nicht bemerkt. Mairie starrte ihn an.
    »Wird Ihnen das nicht nur noch mehr Ärger einbringen?«
    »Wer weiß schon, dass Sie die Geschichte von mir bekommen haben?«
    Sie lächelte. »Nun ja, fangen wir mal mit der gesamten Belegschaft der City of Edinburgh Police an.«
    Rebus erwiderte ihr Lächeln. Er hatte sich am Morgen Koffeintabletten gekauft, um munter zu bleiben. Sie taten ihre Wirkung. »Falls mich jemand fragt«, sagte er, »muss ich halt einfach die Wahrheit sagen.«
    »Und wie lautet die?«
    »Ich weiß von nix.«

26
    Am Nachmittag verteilte Rebus noch mehr Geld an die Studenten, damit sie bis Mitternacht wegblieben. Er fragte sich, ob es ein einzigartiger Fall in der schottischen Sozialgeschichte war, dass ein Vermieter seine Mieter bezahlte. Zurzeit hielten sich nur zwei von ihnen in der Wohnung auf, da die beiden anderen (er hatte mittlerweile geklärt, dass es vier feste Mieter waren, deren Namen er sich aber noch nicht merken konnte und die er deshalb nie benutzte) nach Hause gefahren waren.
    Michael blieb jedoch da. Das würde aber kein Problem sein, da er wahrscheinlich in der Abstellkammer döste oder fernsah. Es machte ihm anscheinend auch nichts aus, wenn der Ton abgestellt war, Hauptsache, es gab irgendwelche Bilder, auf die er starren konnte.
    Rebus besorgte richtigen Kaffee, Milch, Bier, Softdrinks und diverse Snacks. Als er vom Einkaufen zurückkam, fiel ihm ein, dass Siobhan Vegetarierin war, und er verfluchte sich, dass er Chips mit Räucherspeckgeschmack gekauft hatte. Doch das waren ja nur künstliche Aromastoffe, also würde es ihr vielleicht nichts ausmachen. Sie erschien um halb sechs.
    »Kommen Sie rein, kommen Sie rein.« Rebus führte sie durch den langen dunklen Flur ins Wohnzimmer. »Das ist mein Bruder Michael.«
    »Hallo, Michael.«
    »Mickey,

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