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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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mach ich das?«
    Greenwood alias Eck Robertson schluckte laut und füllte sein Glas erneut.
    »Allerdings haben Sie mehr von Greenwoods Identität übernehmen müssen, als Ihnen lieb war. Als Sie sich hier niederließen, trat nämlich das Finanzamt wegen einem unbezahlten Einkommensteuerbescheid an Sie heran. Sie schrieben zurück und zahlten schließlich.« Rebus zog die gefaxten Blätter aus der Tasche. »Ich hab hier eine Kopie von Ihrem Brief zusammen mit älteren Schreiben von dem echten Thomas Greenwood. Warten Sie’s ab, bis sich ein Graphologe im Gerichtssaal darauf stürzt. Haben Sie schon mal erlebt, wie diese Leute eine Jury zu überzeugen verstehen? Das ist wie bei Perry Mason. Selbst ich kann erkennen, dass die Unterschriften nicht gleich sind.«
    »Ich habe meinen Schreibstil geändert.«
    Rebus lächelte. »Und Ihr Gesicht verändert. Sie haben sich die Haare gefärbt, den Schnurrbart abrasiert und tragen Kontaktlinsen … getönte. Ihre Augen waren früher braun, nicht wahr, Eck?«
    »Hören Sie, mein Name ist …«
    Rebus stand auf. »Ganz wie Sie meinen. Ich bin jedoch sicher, dass Big Ger keine große Mühe haben wird, Sie zu erkennen.«
    »Warten Sie, setzen Sie sich.« Rebus nahm wieder Platz und wartete. Eck Robertson versuchte zu lächeln. Er schaltete für einen Augenblick sein Radio an und lauschte dem Rennen, dann schaltete er es wieder aus. Ein Sechs-zu-eins-Favorit hatte mit großem Vorsprung gewonnen.
    »Mal wieder ein Sieg für die Buchmacher«, bemerkte Rebus. »Sie hatten schon immer eine Schwäche für Pferde, stimmt’s? Allerdings nicht so sehr wie Tarn. Tarn war ganz wild aufs Wetten. Er wettete mit Ihnen, er könnte Big Ger um Geld erleichtern, ohne dass Ger es merkte. Er schöpfte immer jeweils nur kleinere Beträge ab, aber es kam einiges zusammen. Hier.« Rebus warf die Zeichnung von Tarn Robertson auf den Schreibtisch. »So könnte er heutzutage aussehen, wenn Big Ger nicht dahinter gekommen war.«
    Eck Robertson starrte auf die Zeichnung und fuhr mit einem Finger darüber.
    »Sie mussten abhauen, bevor Big Ger auch Sie erwischte, also nahmen Sie das Geld. Radiator ist ebenfalls abgehauen. Schließlich hatte er euch beide in die Gang gebracht. Er hätte ebenfalls mit einer Strafe rechnen müssen.« Rebus hielt erneut inne. »Oder hat Big Ger ihn sich geschnappt?«
    Robertson, der den Blick nicht von der Zeichnung losreißen konnte, zuckte die Achseln.
    »Nun ja, wie dem auch sei«, fuhr Rebus fort. »Ich glaub, jetzt möchte ich doch ’nen Whisky.« Sein Bein tat höllisch weh, und er hielt den Griff des Spazierstocks so fest umklammert, dass die Knöchel weiß wurden. Robertson brauchte eine Weile, um den Drink einzuschenken. »Also«, wollte Rebus wissen, »möchten Sie dem noch was hinzufügen?«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Jemand hat Sie gesehen.«
    Robertson nickte. »Dieser Koch, wie hieß er noch gleich? Ringan? Ich hab ihn in einem Pub in Cowdenbeath getroffen. Sah aus, als wär er sturzbetrunken, also bin ich ganz schnell wieder raus. Ich dachte, er hätte mich nicht gesehen, und falls doch, glaubte ich nicht, dass er mich erkennen würde. Da hab ich mich wohl geirrt, was?«
    »Allerdings.« Rebus nippte an dem Whisky, als wäre es eine Medizin.
    »Es war Aengus Gibson«, sagte Robertson plötzlich. »Aengus hatte die Waffe.«
    Dann erzählte er den Rest der Geschichte. Tarn hatte beim Poker betrogen, wie immer. Doch Angus war ihm auf die Schliche gekommen, zog die Waffe und erschoss Tarn.
    »Wir sind verduftet.«
    »Was?« Rebus konnte es nicht fassen. »Haben Sie nicht an Rache gedacht? Dieser junge Trunkenbold hatte gerade Ihren Bruder getötet!«
    »Niemand vergriff sich an Black Aengus. Er war Big Gers Kumpel. Nach irgendeinem Missverständnis, einem Einbruch in Mos Wohnung, waren sie Freunde geworden. Big Ger hatte große Pläne mit ihm.«
    »Was für Pläne?«
    Robertson zuckte die Achseln. »Halt so Pläne. Mit dem Geld hatten Sie Recht. Ich musste so schnell wie möglich abhauen.«
    »Aber warum gerade hierher?«
    Robertson blinzelte. »Es war die letzte Station auf der Bahnstrecke. Big Ger hatte nie sonderliches Interesse an Fife. Da würde er sich nämlich mit den Italienern und Oraniern rumschlagen müssen.«
    Rebus’ Gedanken rasten. »Und wie hat Ger reagiert, als Aengus Tarn erschoss?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Eck, ich weiß, dass Big Ger bei dem Pokerspiel dabei war. Also wie hat er reagiert?«
    »Er ist genauso verduftet wie wir andern

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