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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Geschäftsmann am Büro vor und parkte seinen BMW 635 CSi neben den zerbeulten Minicars. Wenn das Wetter warm war, zog er auf dem Weg zwischen Auto und Büro sein Jackett aus und krempelte die Hemdsärmel hoch. Ja, die Steuerfahndung beobachtete Davey schon seit geraumer Zeit.
    An beiden Überwachungen würden Steuerfahndungsbeamte teilnehmen. Die Polizei würde im Grunde nur hinzugezogen, um dem Gesetz Genüge zu tun; nominell war es eine Operation der Steuerfahndung. Der Name, den sie dafür gewählt hatten, war »Operation Geldsäcke«. Interessante Wahl fand Rebus, und so originell. Die Überwachung im Pub würde bedeuten, dass man dort herumsaß und Zeitung las, die Namen von Pferden auf einem Wettzettel einkreiste, Pool oder Domino spielte und die Jukebox fütterte. O ja, und Bier trank. Schließlich wollte man in der Menge doch nicht auffallen.
    Das Büro zu überwachen würde bedeuten, dass man in der Mietskaserne auf der anderen Straßenseite in einer leer stehenden Wohnung im ersten Stock am Fenster saß. Die Wohnung verfügte über keinerlei Annehmlichkeiten, besaß noch nicht mal eine Toilette oder Heizung. (Die Badezimmerausstattung war einschließlich der Toilettenschüssel bei einem Einbruch Anfang des Jahres gestohlen worden.) Tolle Aussichten, insbesondere für Holmes und Clarke, die die Hauptlast der Überwachung zu tragen hätten, falls Holmes sich rechtzeitig erholte. Er stellte sich vor, wie seine beiden jungen Untergebenen dort viele Tage aneinander gekuschelt in einem Zweierschlafsack verbrachten, um sich ein bisschen zu wärmen. Verdammt. Gott sei Dank arbeitete Dougary nicht nachts. Und Gott sei Dank würde auch jemand von der Steuerfahndung dabei sein.
    Trotzdem wurde Rebus bei der Vorstellung, Davey Dougary zu schnappen, ganz warm ums Herz. Dougary war durch und durch verdorben, wie ein fauler Apfel. Und er würde immer verdorben bleiben, mochte die Oberfläche auch noch so makellos aussehen. Dougary zählte natürlich zu einem von Big Ger Caffertys »Lieutenants«. Cafferty war sogar einmal im Büro aufgetaucht, was sie auf Film festgehalten hatten. Doch das nützte ihnen wenig; er könnte vermutlich tausend Gründe für den Besuch angeben, und es würde ihnen nicht gelingen, ihn vor Gericht festzunageln. Vielleicht würden sie Dougary kriegen, doch Cafferty war praktisch unerreichbar.
    »Also«, sagte Lauderdale gerade, »dann können wir am nächsten Montag anfangen, ja?«
    Rebus erwachte aus seiner Träumerei. Es war klar, dass während seiner geistigen Abwesenheit viel besprochen worden war. Er fragte sich, ob er irgendeiner Sache zugestimmt hatte. (Sein Schweigen war zweifellos als Einverständnis interpretiert worden.)
    »Für mich ist das kein Problem«, meinte Flower.
    Rebus rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Ich brauche vermutlich jemand, der für DS Holmes einspringt.«
    »Ach ja, wie geht’s ihm eigentlich?«
    »Ich hab heute noch nichts gehört«, sagte Rebus, »aber ich ruf dort an, bevor ich Feierabend mache.«
    »Dann sagen Sie mir bitte Bescheid.«
    »Wir sind dabei, für ihn zu sammeln«, warf Flower ein.
    »Um Himmels willen, er ist doch noch nicht tot!«
    Flower nahm diesen Ausbruch ohne mit der Wimper zu zucken hin. »Na ja, trotzdem.«
    »Es ist eine nette Geste«, bemerkte Lauderdale. Flower zuckte bescheiden die Achseln. Lauderdale öffnete seine Brieftasche, zog einen widerspenstigen Fünfer heraus und reichte ihn Flower.
    Hey, big Spender, schoss es Rebus durch den Kopf. Selbst Flower wirkte verblüfft.
    »Fünf Pfund«, sagte er überflüssigerweise.
    Lauderdale wollte keinen Dank. Er wollte, dass Flower einfach das Geld nahm. Der steckte den Schein in seine Hemdtasche und erhob sich. Rebus stand ebenfalls auf und war gar nicht erpicht darauf, mit Flower allein im Flur zu sein. Doch Lauderdale hielt ihn zurück.
    »Eins noch, John.«
    Flower verließ mit schadenfroher Miene den Raum, weil er vermutlich glaubte, Rebus würde wegen seines Ausbruchs einen Rüffel abbekommen. Doch das war keineswegs Lauderdales Absicht.
    »Als ich vorhin an Ihrem Schreibtisch vorbeikam, fiel mir auf, dass Sie dort die Akten von dem Brand im Central Hotel liegen haben. Das ist doch Schnee von gestern, oder?« Rebus schwieg. »Sollte ich irgendwas darüber wissen?«
    »Nein, Sir«, antwortete Rebus, stand auf und ging zur Tür. Er nahm an, dass Flower mittlerweile verschwunden war. »Nichts, was Sie wissen müssten. Ich les da nur ein bisschen drin rum. Man könnte es als

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