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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ein bis zwei Tagen wissen. Sehen Sie zu, dass diese Kamera wieder aufgestellt wird und funktioniert. Rufen Sie in der Zentrale an, und lassen Sie jemanden kommen, der das Fenster mit Brettern vernagelt. Er soll nur ein Loch für die Kamera lassen. Wenn das nicht geht, brauchen wir eine neue Scheibe. Und noch was, und das gilt für Sie beide.« Er hob warnend einen Finger: »Niemand erfährt, was hier passiert ist, absolut niemand. Das ist ab sofort vergessen, verstanden?«
    Sie verstanden. Was sie vielleicht nicht so ganz verstanden, war, warum Rebus nicht wollte, dass der Vorfall publik wurde. Nicht etwa, weil er ein vorzeitiges Ende von »Operation Geldsäcke« befürchtete — seiner Meinung nach war das ganze Projekt sowieso zum Scheitern verurteilt. Nein, seine Befürchtungen gingen in eine ganz andere Richtung. Er wollte nämlich nicht, dass Detective Inspector Alister Flower, der gerade glücklich und zufrieden mit seinem Überwachungsteam im Firth Pub saß, es herausfinden könnte. Das würde weiß Gott Ärger bedeuten, mehr Ärger, als Rebus sich vorstellen wollte.
    Bedauerlich nur, dass er nicht dazu gekommen war, DC Petrie eine diesbezügliche Order zu geben, bevor er zurück nach St. Leonard’s gefahren war, um sein Hemd zu wechseln. Das Blut auf seinem T-Shirt hätte man ja durchaus noch für Tomatensoße oder einen alten Teefleck halten können, doch an dem Grund für den weißen Mull, der mit Pflaster über seine Nase und das halbe Gesicht geklebt worden war, gab es nichts zu deuteln. Auf Fragen hin gab Peter Petrie denn auch bereitwillig seine Geschichte zum Besten, schmückte sie sogar ein wenig aus, indem er beispielsweise die Größe des Angreifers und seine Kräfte übertrieb. Das Ganze wurde mit mitfühlendem Lächeln und Kopfschütteln bedacht, und mehr als ein Kollege äußerte den gleichen Kommentar.
    »Warte nur, bis Flower davon erfährt.«
    Bis zum Mittag hatte Flower aus mehreren Quellen von dem Riesen erfahren, der verheerenden Schaden beim GorgieÜberwachungsteam angerichtet hatte.
    »Du meine Güte«, sagte er, während er an einem Orangensaft mit einem Schuss Blue Label Wodka nippte. »Das ist ja furchtbar. Ob Chief Inspector Lauderdale schon davon weiß? Natürlich, Rebus würde doch niemals versuchen, so etwas vor ihm geheim zu halten.« Und dabei lächelte er den Detective Constable, der neben ihm saß, so freundlich an, dass der DC anfing, sich echte Sorgen über seinen Boss zu machen …
    Siobhan nahm den Hörer ab.
    »Hallo?« Sie beobachtete John Rebus, der durch das kaputte Fenster starrte. Seit einer halben Stunde beobachtete er schon die Büros des Taxiunternehmens und schien so tief in Gedanken, dass sie und Jardine sich nur flüsternd zu verständigen wagten. »Für Sie, Sir.«
    Rebus nahm den Hörer. Es war das Polizeipräsidium mit einer Nachricht für ihn.
    »Schießen Sie los.«
    »Von jemandem namens Pat Calder. Er sagt, ein Mr Ringan sei verschwunden.«
    »Verschwunden?«
    »Ja, und er wollte, dass Sie das wissen. Sollen wir in der Sache irgendwas unternehmen?«
    »Nein, danke, ich kümmer mich selber drum. Danke, dass Sie mir Bescheid gesagt haben.« Rebus stellte das Telefon wieder auf die Erde.
    »Wer ist verschwunden?«, fragte Siobhan.
    »Eddie Ringan.«
    »Der vom Heartbreak Café?«
    Rebus nickte. »Ich hab gestern noch mit ihm gesprochen. Er hat mich mit einer Pfanne voll heißer Käsewürfel bedroht.« Siobhan sah ihn neugierig an, doch Rebus schüttelte den Kopf. »Sie bleiben hier, zumindest bis Petrie zurück ist.« Das Heartbreak Café war nur fünf Minuten entfernt. Rebus fragte sich, ob Calder dort sein würde. Schließlich lohnte es sich doch wohl kaum, ein Restaurant ohne Koch zu öffnen …
    Doch als Rebus dort ankam, herrschte bereits reger Mittagsbetrieb. Calder, der den Oberkellner spielte, winkte Rebus zu, als er eintrat. Rebus kam an dem jungen Barmann vom Tag zuvor vorbei und zwinkerte ihm zu. Calder schien völlig außer sich zu sein.
    »Was zum Teufel haben Sie gestern zu Eddie gesagt?«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Na hören Sie mal, Sie hatten doch einen Riesenzoff mit ihm. Ich hab gleich gemerkt, dass was nicht stimmte. Er war gestern Abend furchtbar nervös, und seine ganze Kocherei ist in die Hose gegangen.« Calder fand das offenbar nicht witzig. »Sie müssen doch irgendwas gesagt haben.«
    »Wer hat Ihnen davon erzählt?«
    Calder wies mit dem Kopf Richtung Küche. »Willie.«
    Rebus nickte. »Und heute hat Willie seine Chance,

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