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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sechs ist er nach Hause gefahren.«
    »Jemand Interessantes unter den Besuchern?«
    »Ich zeig Ihnen die Fotos. Vermutlich Kunden. Aber sie kamen mit genauso vielen Körperteilen wieder raus, wie sie reingegangen sind. Leisten Sie uns morgen Gesellschaft?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Vielleicht könnten wir uns dann über das Central unterhalten.«
    »Apropos Central, waren Sie bei Brian?«
    »Ich hab nach der Arbeit kurz vorbeigeschaut. Er sieht richtig fit aus.« Sie zögerte. »Sie hören sich müde an. Viel gearbeitet?«
    »Ja.«
    »Am Central?«
    »Das weiß der Himmel. Vermutlich.« Rebus rieb sich den Nacken. Der Kater machte sich bereits bemerkbar.
    »Sie mussten ein paar Drinks spendieren?«, riet Siobhan.
    »Ja.«
    »Und ein paar trinken?«
    »Wieder richtig, Sherlock.«
    Sie lachte, dann schnalzte sie missbilligend mit der Zunge. »Und danach sind Sie mit dem Auto nach Hause gefahren. Ich chauffier Sie gern, wenn das eine Hilfe wäre.« Es klang, als meinte sie es ernst.
    »Danke, Clarke. Ich werd’s mir merken.« Er zögerte. »Wissen Sie, was ich mir zu Weihnachten wünsche?«
    »Bis dahin ist es aber noch lang.«
    »Ich wünsche mir, dass jemand beweist, dass die Leiche einer der Bru-Head Brothers war.«
    »Die Leiche hatte einen gebrochenen …«
    »Ich weiß, ich hab mich erkundigt. Die Krankenhäuser haben absolut nichts rausgerückt.« Er zögerte wieder. »Aber das ist nicht Ihr Problem«, sagte er. »Bis morgen.«
    »Gute Nacht, Sir.«
    Eine Weile saß Rebus still da. Irgendetwas an dem Gespräch mit Siobhan Clarke hatte in ihm den Wunsch geweckt, mit Patience zu reden. Er nahm erneut den Hörer ab und rief sie an.
    »Hallo?«
    Habt Dank, ihr Götter, kein Anrufbeantworter!
    »Hallo, Patience.«
    »John.«
    »Ich möchte gern mit dir reden. Magst du auch?«
    Erst Schweigen, dann: »Ja, ich glaub schon. Lass uns reden.«
    John Rebus legte sich auf das Sofa, eine Hand hinter dem Kopf. Außer ihm benutzte in dieser Nacht niemand mehr das Telefon.

15
    Am Dienstagmorgen war John Rebus guter Laune, und das allein aus dem Grund, dass er, wie es ihm vorkam, fast die halbe Nacht mit Patience telefoniert hatte. Sie würden sich auf einen Drink treffen; er musste nur noch warten, dass sie zurückrief und ihm Ort und Zeit nannte. Er war immer noch guter Laune, als er die Haustür öffnete und die Treppe zur Gorgie-Zentrale der »Operation Geldsäcke« hinaufstieg.
    Er hörte Stimmen; daran war nichts Ungewöhnliches. Doch die Stimmen wurden immer lauter, je höher er kam. Er öffnete die Tür genau in dem Moment, als ein Mann sich auf DC Petrie stürzte und ihm einen Kopfstoß verpasste. Petrie fiel nach hinten gegen das Fenster und stieß dabei das Stativ um. Blut schoss ihm aus der Nase. Nur so halb bekam Rebus mit, dass neben Siobhan Clarke und Elsa-Beth Jardine zwei kleine Jungen das Geschehen beobachteten. Der Mann wollte Petrie gerade hochziehen, als es Rebus gelang, ihm mit einem Polizeigriff die Arme an den Körper zu pressen. Er zerrte Rebus nach rechts und links und versuchte, ihn abzuschütteln. Dabei brüllte er so laut, dass es ein Wunder war, dass niemand auf der Straße den Aufruhr mitbekam.
    Rebus zog den Mann ein Stück nach hinten und drehte ihn um, so dass er das Gleichgewicht verlor und hinfiel, worauf Rebus sich auf ihn setzte. Petrie kam auf sie zu, doch der Mann schlug mit den Beinen um sich. Petrie fiel wieder gegen das Fenster und zertrümmerte mit dem Ellbogen die Scheibe. Rebus tat, was er tun musste, und schlug dem Mann mit der Faust gegen den Hals.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte er. Der Mann schnappte nach Luft, wehrte sich aber immer noch. »Hören Sie endlich auf!« Dann traf etwas Rebus am Hinterkopf. Es war die geballte Faust eines der Jungen, und sie traf ihn genau auf die verbrannte Stelle auf seiner Kopfhaut. Er kniff die Augen zusammen und kämpfte gegen den stechenden Schmerz und die Übelkeit in seinem Magen an.
    »Lass meinen Dad in Ruhe!«
    Siobhan Clarke schnappte sich den Jungen und zog ihn fort.
    »Verhaften Sie den kleinen Dreckskerl«, befahl Rebus. Dann fügte er an den Vater des Jungen gewandt hinzu: »Das ist mein Ernst. Wenn Sie sich nicht beruhigen, werde ich ihn wegen Körperverletzung anzeigen. Wie finden Sie das?«
    »Er ist zu jung«, keuchte der Mann.
    »Wirklich?«, sagte Rebus. »Sind Sie sicher?«
    Der Mann dachte darüber nach und beruhigte sich.
    »Das ist schon besser.« Rebus stieg vom Brustkorb des Mannes herunter und stand auf. »Kann

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