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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Gedanken an Essen musste er würgen. Er sah noch einmal zur Brücke. »Dann komm«, sagte er zu Deek Torrance.
    Ohne Waffe, aber mit dem Geld, das er dafür bekommen hatte, in der Tasche war Torrance entspannter und gesprächiger. Sie saßen im Hawes Inn und tranken Bier. Torrance erklärte, wie die Waffen ins Land kamen.
    »Weißt du, in Frankreich ist es ganz einfach, eine Waffe zu kaufen. Die kommen sogar mit Lieferwagen in die Städte und verscherbeln die Dinger direkt aus dem Auto. Vorher stecken sie dir einen Katalog in den Briefkasten, damit du weißt, was sie haben. Ich muss mich öfter mit so einem Franzosen treffen, ist aber kein übler Bursche. Der reist ständig in irgendwelchen Geschäften über den Kanal. Er bringt Waffen mit, und ich kaufe sie. Dieses Mace-Sprühzeug verkauft er auch, falls du interessiert bist.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, murmelte Rebus in sein Pint. »Dann hätte ich die Waffe gar nicht gebraucht.«
    »Äh?« Deek merkte, dass es ein Scherz gewesen war, und lachte.
    »Was hab ich denn nun eigentlich?«, fragte Rebus. »Da draußen war es ein bisschen zu dunkel, um was zu erkennen.«
    »Na ja, das sind alles Imitate. Keine Sorge, ich feile höchstpersönlich alles ab, woran man das Ding erkennen könnte. Du hast einen 45er Colt. Der hat zehn Schuss.«
    »Acht Millimeter?«
    Deek nickte. »In der Schachtel sind zwanzig. Ist nicht gerade die tödlichste Waffe, die’s gibt. Ich kann auch nachgebaute Uzis besorgen.«
    »O Gott.« Rebus trank sein Pint aus. Plötzlich wollte er nur noch raus.
    »Ist halt ’ne Möglichkeit, sein Geld zu verdienen«, sagte Deek Torrance.
    »Aye, anscheinend kann man ganz gut davon leben«, entgegnete Rebus und stand auf, um zu gehen.

23
    Am nächsten Morgen zwang sich Rebus, sich seiner eigentlichen Arbeit zu widmen. Er prüfte nach, ob es irgendeine Spur von Andrew McPhail gab. Fehlanzeige. Macleans Verletzungen durch das kochende Wasser waren nicht allzu schlimm, weil er das meiste mit den Armen abgewehrt hatte. Deshalb wurde Andrew McPhail nicht als gefährlicher Verbrecher eingestuft. Seine Beschreibung war lediglich an Bus- und Eisenbahnbahnhöfen sowie an Tankund Raststätten an der Autobahn verteilt worden. Wenn er über genügend Leute verfügt hätte, wüsste Rebus genau, wo er anfangen würde, nach ihm zu suchen.
    Ein Schatten fiel auf seinen Schreibtisch. Es war Little Weed.
    »Tja«, begann Flower, »jetzt haben Sie einen Sergeant durch einen Schlag auf die Nase verloren und eine Polizistin durch eine Gasexplosion. Wie wär’s mit ’ner Zugabe?«
    Rebus stellte fest, dass sie Publikum hatten. Die halbe Wache wartete schon seit längerem darauf, dass es zwischen den beiden Inspektoren mal richtig krachte. Plötzlich schienen sich sehr viel mehr Detectives als gewöhnlich für die Aktenschränke in der Nähe von Rebus’ Schreibtisch zu interessieren.
    »Es war einfacher, wenn Sie ’nen Handstand machten«, bemerkte Rebus.
    »Was?«
    »Dann wüsste man gleich, wo die Scheiße herkommt, die Sie reden.«
    Von den Aktenschränken kam unnatürliches Hüsteln. »Ich hab Halspastillen, falls jemand welche braucht«, rief Rebus. Die Schranktüren schlossen sich, das Publikum verschwand.
    »Sie halten sich wohl für ein Geschenk Gottes?«, sagte Flower. »Und meinen, Sie sind der Größte.«
    »Ich bin besser als so mancher.«
    »Und viel schlechter als andere.«
    Rebus nahm sich die Liste der Festnahmen vom gestrigen Abend und fing an zu lesen. »Wenn Sie dann fertig sind …?«
    Flower lächelte. »Rebus, ich hab immer geglaubt, Typen wie Sie wären mit den Dinosauriern ausgestorben.«
    »Aye, aber bloß, weil man Sie abgelehnt hat, als Sie darum baten.«
    Somit stand es zwei zu null für Rebus, doch der wusste, dass das Spiel noch nicht zu Ende war.
    Er studierte noch einmal die Liste der Festgenommenen, um sich zu vergewissern, dass er den Namen richtig gelesen hatte. Dann seufzte er und ging hinunter zu den Zellen. Um Zelle eins hatte sich eine Gruppe junger Polizisten versammelt, die abwechselnd durch das Guckloch schauten.
    »Da ist dieser Typ drin mit den ganzen Tätowierungen«, erklärte einer von ihnen Rebus.
    »Das Nadelkissen?«
    Der Constable nickte. Das Nadelkissen war von Kopf bis Fuß tätowiert, kein Zentimeter Haut war mehr frei. »Er ist zum Verhör hergebracht worden.«
    Rebus nickte. Wann auch immer sie einen Grund hatten, das Nadelkissen auf die Wache zu holen, am Schluss war der Mann nackt.
    »Ein guter

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