Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
muss ich noch mal nachdenken.«
    »Sein Sohn kam rein, als wir uns unterhielten.«
    »Frischen Sie mein Gedächtnis auf.«
    »Siebzehn und arbeitslos, sein Name ist Jason. Als Kintoul ihm sagte, dass ich von der Kriminalpolizei bin, schien das den Jungen zu beunruhigen.«
    »Ganz natürliche Reaktion bei einem Teenager, der Stütze kriegt. Die meinen heutzutage, wir wären von der Presspatrouille und würden sie zum Militär zwingen.«
    »Da steckte mehr dahinter.«
    »Wie viel mehr?«
    »Keine Ahnung. Könnte das Übliche sein, Drogen und Gangs.«
    »Wir müssen mal nachsehen, ob er vorbestraft ist. Wie läuft’s denn bei den Geldsäcken?«
    »Ehrlich gesagt, ich würd lieber Postsäcke nähen.« Rebus lächelte. »Muss man alles mal mitgemacht haben, Clarke«, sagte er und legte den Hörer auf.
    Aus irgendeinem Grund hatte er am Vortag vergessen, Pat Calder nach der kurzen Notiz auf der hinteren Umschlagseite des Rezepthefts zu fragen. Er wollte sich nur ungern eingestehen, dass ihm das passiert war, weil ihn Mairies Beine oder der Anblick all dieser Elvisse abgelenkt hatten. Bevor er die Wache verließ, hatte Rebus überprüft, ob es eine Akte über Jason Kintoul gab. Es existierte keine. Irgendwie schien die Waffe unter dem Fahrersitz Rebus’ Konzentration zu fördern. Die Fahrt zu »The Colonies« dauerte nicht lange.
    Pat Calder erschrak sichtlich bei seinem Anblick.
    »Morgen«, begrüßte ihn Rebus. »Hab mir gedacht, dass ich Sie zu Hause antreffe.«
    »Kommen Sie rein, Inspector.«
    Rebus trat ein. Das Wohnzimmer war viel unordentlicher als bei seinem ersten Besuch, und er fragte sich, wer von den beiden denn der Ordentlichere gewesen war. Eddie Ringan mochte zwar wie ein Penner ausgesehen und sich auch so verhalten haben, aber das musste nichts heißen.
    »Entschuldigen Sie das Chaos.«
    »Sie haben ja im Moment eine Menge am Hals.« Das Zimmer war ungelüftet, und es lag jener strenge männliche Geruch in der Luft, den man manchmal in Umkleideräumen oder Wohnungen findet, die sich mehrere Leute teilen. Doch musste mehr als eine Person anwesend sein, um so einen Geruch zu erzeugen. Rebus begann sich Gedanken über den schlanken jungen Barmann zu machen, der Calder ins Leichenschauhaus begleitet hatte …
    »Ich bin gerade dabei, die Beerdigung zu organisieren«, sagte Pat Calder. »Sie findet am Montag statt. Die haben mich gefragt, ob sie im Familien- und Freundeskreis abgehalten würde. Da musste ich ihnen sagen, dass Eddie keine Familie hat.«
    »Dafür hatte er gute Freunde.«
    Calder lächelte. »Danke, Inspector, das ist sehr freundlich. Wollten Sie was Bestimmtes …?«
    »Nur eine Sache, etwas, das wir in der Küche gefunden haben.«
    »Ach?«
    »Eine Art Nachricht. Sie lautete: ›Ich hab doch nur das Gas aufgedreht‹.«
    Calder erstarrte. »O Gott, dann war es also Selbstmord?«
    Rebus zuckte die Achseln. »Es handelt sich nicht um einen Abschiedsbrief. Wir haben die Notiz auf der Innenseite eines Schulhefts gefunden.«
    »Eddies Rezeptheft?«
    »Ja.«
    »Ich hab mich schon gewundert, wo das abgeblieben ist.«
    »Der Satz war dick durchgestrichen. Das Ganze befindet sich zur Analyse im Labor.«
    »Vielleicht hat es was mit seinen Albträumen zu tun.«
    »Das hab ich mich auch gefragt. Jetzt musste man nur noch wissen, wovon er geträumt hat, stimmt’s? Albträume können von Dingen handeln, vor denen man Angst, oder von Dingen, die man getan hat.«
    »Ich bin kein Psychologe.«
    »Ich auch nicht«, gab Rebus zu. »Eddie besaß doch sicher Schlüssel zum Restaurant?«
    »Ja.«
    »Wir haben aber keine bei ihm gefunden. Sind Sie beim Einpacken auf welche gestoßen?«
    »Ich glaub nicht. Aber wie ist er denn ohne Schlüssel reingekommen?«
    »Sie sollten zur Kriminalpolizei gehen, Mr Calder. Das habe ich mich nämlich auch gefragt.« Rebus stand auf. »Tut mir Leid, dass ich Sie stören musste.«
    »Das ist schon in Ordnung. Können Sie Brian wegen dem Begräbnis Bescheid sagen? Warriston-Friedhof um zwei Uhr.«
    »Montag um zwei, richte ich ihm aus. Ach ja, noch eins. Sie haben doch sicher ein Heft für die Reservierungen?«
    Calder schien verblüfft. »Natürlich.«
    »Da würd ich nämlich gern mal einen Blick reinwerfen. Vielleicht tauchen darin ein paar Namen auf, die Ihnen nichts sagen, für die Polizei aber ganz aufschlussreich sein könnten.«
    Calder nickte. »Natürlich. Ich bring es Ihnen mittags vorbei, wenn ich ins Heartbreak gehe.«
    »Sind Sie immer noch beim

Weitere Kostenlose Bücher