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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Pillen zu schlucken, weil sie mich mehr oder weniger weggetreten machten und ich schon viel zu lange weggetreten war.«
    »Und jetzt sind Sie neurotisch.«
    »So ungefähr, ja. Klaustrophobisch, zwanghaft-obsessiv, mit gelegentlichen Anfällen von Paranoia, häufigen Panikattacken und Albträumen. Manchmal wache ich nachts auf und glaube, dasselbe noch einmal zu erleben. Oder bin fest davon überzeugt, dass ich das alles noch einmal erleben werde. Aber ich habe die beiden Leute gesehen. Das war keine Projektion und auch keine Einbildung. Ich hab sie gesehen.«
    »Gut.« Er hielt am Straßenrand. »Von hier aus gehen wir zu Fuß weiter.«
    Sie stieg als Erste aus, überwand sich und zog die Karte aus ihrer Tasche. »Die bin ich holen gegangen, als ich stocksauer war, weil ich dachte, Sie hätten den Doc auf mich gehetzt. Ich bin hoch in meine Wohnung und hab die Karte herausgesucht, weil ich allein hierher fahren wollte.«
    Sie faltete die Karte auseinander und reichte sie ihm.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, sie markiert zu haben. Ich habe keinerlei Erinnerung daran, aber das bedeutet nicht, dass ich mir das gestern alles eingebildet habe. Ich muss in der Nacht eine Panikattacke bekommen haben, die ich jetzt verdränge.«
    »Warum zeigen Sie sie mir überhaupt?«
    »Sie sollten wissen, mit wem Sie es zu tun haben.«
    Er warf einen kurzen Blick auf die Karte und faltete sie dann wieder zusammen. »Ich habe Ihr Gesicht gesehen, als Sie gestern auf dem Wanderweg in mich hineingerannt sind. Wenn Sie sich den Mord an der Frau bloß eingebildet hätten, wäre Ihre Arbeit als Köchin die reinste Zeitverschwendung. Wer so eine lebhafte Fantasie besitzt, sollte in meinem Metier arbeiten. Sie würden noch J. K. Rowling blass aussehen lassen.«
    »Sie glauben mir wirklich.«
    »Meine Güte. Jetzt hören Sie mir mal gut zu.« Er drückte ihr die Karte wieder in die Hand. »Ansonsten wäre ich jetzt wohl kaum hier. Ich habe ein eigenes Leben, meine eigene Arbeit. Sie haben gesehen, was Sie gesehen haben, und das ist verdammt noch mal nicht in Ordnung. Eine Frau ist tot, und irgendjemand muss sich darum kümmern.«
    Sie schloss für eine Minute die Augen. »Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch, ja?« Mit diesen Worten ging sie auf ihn zu, schlang ihre Arme um ihn und drückte ihre Lippen fest auf seinen Mund.
    »Wie kann man das falsch verstehen?«
    »Indem man mehr darin sieht als reine Dankbarkeit.« Sie hängte sich den Rucksack über die Schulter. »Kennen Sie den Weg?«
    »Ja, ich kenne den Weg.«
    Als sie die Straße verließen, sah sie kurz zu ihm hoch. »Das ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass ich einen Mann geküsst habe.«
    »Da muss man ja wahnsinnig werden.« Er erwiderte ihren Blick. »Und, wie war’s?«
    »Tröstlich.«
    Er schnaubte. »Vielleicht probieren wir es das nächste Mal mit etwas Aufregenderem als ›tröstlich‹.«
    »Vielleicht.« Und jetzt denk bitte an etwas anderes, ermahnte sie sich. »Ich bin heute Vormittag in einer meiner Pausen in den Laden gegangen und hab Ihr Buch gekauft, Jamison P. Brody.«
    »Welches?«
    » Down Low . Mac meinte, das sei Ihr erster Roman, also wollte ich mit dem anfangen. Und er hat auch gesagt, dass ihm das Buch wirklich gefallen hätte.«
    »Mir auch.«
    Sie lachte. »Ich geb Ihnen Bescheid, wenn’s mir auch gefällt. Nennt Sie eigentlich auch irgendjemand bei Ihrem Vornamen?«
    »Nein.«
    »Wofür steht das P.?«
    »Für pervers.«
    »Na, das passt.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Sie hätten von überall her hier durchwandern können.«
    »Sie sagten, Sie hätten keine Rucksäcke, keine Ausrüstung gesehen.«
    »Nein, aber vielleicht haben sie sie ja irgendwo außerhalb meines Blickfelds stehen gelassen.«
    »Es gab keinerlei Spuren, Reece, nirgends, nur die von Rick. Schauen Sie.« Er ging in die Hocke. »Sehen Sie das hier? Ich bin nicht Lederstrumpf, aber ein bisschen was verstehe ich auch davon. Das sind meine Spuren von gestern Morgen, und das sind die von Rick. Der Boden ist ziemlich weich.«
    »Nun, auf Schwanenschwingen werden sie nicht hergeflogen sein.«
    »Nein, das nicht. Aber wenn er sich auskennt und ein erfahrener Wanderer ist, kann er seine Spuren verwischt haben.«
    »Aber warum? Wer sollte hier nach einer Toten Ausschau halten, deren Mord niemand beobachtet hat?«
    »Sie haben ihn beobachtet. Und vielleicht hat er Sie auch beobachtet.«
    »Er hat sich nie umgeschaut, nie zu mir hinübergesehen.«
    »Nicht, als Sie

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