Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ging es rund. Ich war auf der Hut, denn ich rechnete noch hier draußen mit lauernden Helfern der Frau. Nein, da gab es keine Änderung. Wir waren und blieben allein, als wir durch die Dunkelheit schritten und den Wind spürten, der unsere Gesichter traf. Er brachte Feuchtigkeit mit und einen Geruch von altem Laub oder nasser Erde.
    Kein Vogel flog vor uns weg. Kein fremdes Geräusch warnte uns. Wir bewegten uns durch die Stille auf die Kirche zu, und unter unseren Füßen knirschte es leise, als wir über den kleinen und freien Platz vor der Kirche schritten, auf dem halbrunde Steinbänke standen.
    Unser Ziel war die Eingangstür, die etwas offen stand, das nahm ich bereits von weitem wahr. Newton erklärte mir, dass sie nicht mehr so einfach zu schließen war, weil die fremde Person dagegen getreten hatte.
    Je näher wir kamen, umso mehr zitterte der Pfarrer. Ich schlug ihm vor, draußen zu bleiben, aber er schüttelte den Kopf.
    »Mit Gottes Hilfe schaffe ich es. Das Böse und Schlechte darf einfach nicht gewinnen, Mr. Sinclair.«
    Da hatte er Recht. Nur ließ es sich leider nicht immer vermeiden. Ich hoffte nicht, dass der Mann zu einem Hindernis werden und mich in meiner Bewegungsfreiheit einschränken würde.
    Eine Kirche ist ein Bollwerk gegen das Böse. Früher gegen den Teufel. Aber es hat sich vieles geändert. Heute werden Kirchen geschändet. Gewisse Kreise machen sich einen Spaß daraus, alles auf den Kopf zu stellen. Auch wenn das passiert, für mich blieb eine Kirche noch immer ein Gotteshaus.
    »Es brennt kein Licht«, flüsterte der Pfarrer. »Ich weiß nicht, ob das positiv oder negativ ist...«
    »Wir werden sehen.«
    Ich drückte den Pfarrer zurück und blieb dicht vor der Öffnung stehen. Viel sah ich nicht. Ich musste die Tür schon weiter aufziehen, und das schaffte ich nicht geräuschlos.
    Ich hatte alles Störende vergessen und konzentrierte mich einzig und allein auf die vor mir liegende Aufgabe.
    Man hatte mich gesehen.
    Ein scharfes Frauenlachen fegte mir entgegen. »Komm nur näher, Sinclair, komm nur näher. Aber sei auf der Hut. Eine falsche Bewegung, und die Frau hier ist tot.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann ist es gut.«
    Hinter mir hörte ich die heftigen Atemstöße des Pfarrers. Er hatte Mühe, sich zurückzuhalten. Er stand unter wahnsinnigem Druck und zitterte um das Leben seiner Frau. Ich würde alles daransetzen, um es zu retten.
    Nach den ersten beiden Schritten war noch nicht viel zu sehen. Ich befand mich in einer normalen Kirche und nahm auch die Kühle wahr, die hier herrschte. Der feuchte kalte Geruch. Die Stille, die in jeder Kirche herrscht. Hier allerdings kam sie mir bedrückend vor.
    Ich versuchte so leise wie möglich zu gehen. Nichts sollte stören oder irgendwie Verdacht erregen. Noch bevor ich den Mittelgang erreichte, spreizte ich die Arme vom Körper ab, damit die Person sehen konnte, dass ich nicht vorhatte, einen Angriff zu starten.
    Sie musste uns beide sehen, doch sie reagierte nicht und hatte nichts dagegen, dass mir der Pfarrer folgte. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen. Immer wieder vernahm ich hinter mir sein leises Stöhnen.
    Die Person war nicht bis zum Altar vorgegangen. Meiner Schätzung nach hielt sie sich in Höhe der dritten oder vierten Bankreihe auf. Man konnte nicht unbedingt behaupten, dass sie nicht in die Kirche hineingepasst hätte, denn auf den ersten Blick wirkte sie wie ein Mönch, der zum Beten gekommen war und seine Kapuze nicht vom Kopf genommen hatte.
    Nur war sie das nicht. Und Mönche betraten eine Kirche auch nicht bewaffnet.
    Allmählich schälten sich die Konturen hervor. Auch wenn alle Farben grau in grau waren, gelang es mir, einen recht guten Blick zu bekommen. Und der besserte sich, je näher ich an die beiden Personen herankam.
    Doro Newton lag auf dem Boden. Tatsächlich hatte die Frau einen Fuß auf ihren Rücken gestemmt und die Maschinenpistole auf Doro’s Körper gerichtet. Ich konnte mir vorstellen, dass der Finger am Abzug lag. Ein kleiner Ruck reichte aus, und die Frau war tot.
    »Komm naher, Sinclair, komm näher! Du brauchst keine Angst zu haben. Den Popen kannst du ruhig mitbringen. Er hat ja eine so große Angst um seine Frau.«
    »Lass sie los!«
    Unter der Kapuze entstand das harte Lachen. Es schallte mir entgegen, doch vom Gesicht der Person konnte ich noch immer kaum etwas sehen. Zu tief hing der Kapuzenrand hinein in die Stirn und warf zudem einen Schatten.
    »Warum sollte ich sie loslassen?«
    »Weil du

Weitere Kostenlose Bücher