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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geht es los. Denken Sie daran...«
    Die Sorge um Christina wuchs. »Dann komm zurück – bitte. Lass alles so laufen. Wir werden andere Möglichkeiten finden, um sie zu stoppen.«
    »Nein, Father. Nein, nicht so dicht vor dem Ziel. Das muss ich jetzt einfach durchziehen. Jetzt muss ich auflegen. Ich habe Schritte gehört. Ich melde mich wieder.«
    »Christina...«
    Der Ruf verhallte. Father Ignatius erhielt keine Antwort mehr. Er starrte auf den schwarzen Hörer und fühlte sich selbst in seine Gänsehaut wie eingegossen. Im Moment war sein Kopf leer. Er legte nach einer Weile auf. Dann holte er ein weißes Taschentuch hervor und wischte damit über die Stirn.
    Er verspürte Angst und machte sich zugleich Vorwürfe. Die Angst galt nicht ihm, sondern Christina, die so etwas wie eine Agentin der Weißen Macht war, der er Vorstand. Er hatte sie auf die Spur einer Vereinigung gesetzt, die die Regeln des normalen Lebens gebrochen und in einem Kloster in den Bergen Südtirols eine neue Heimat gefunden hatte.
    Lange hatten sie die Welt täuschen können, auch die Weiße Macht. Dann waren dem Geheimdienst des Vatikans Gerüchte an die Ohren gelangt, die schon aufhorchen ließen.
    Die Schwestern oder Nonnen hatten einen anderen Weg eingeschlagen. Sie suchten die Neue Bibel , die allerdings schon viele Jahrhunderte alt war. Ob andere Menschen sich schon früher mal auf die Suche begeben hatten, das wusste der Father nicht, aber die ungewöhnlichen Nonnen kannten inzwischen mehr.
    Christina, die Agentin der Weißen Macht, hatte sich in das kleine Kloster einschleichen können. Wie ihr das gelungen war, wusste Ignatius nicht. Sie hatte es sogar geschafft, ihr Handy mit in das Kloster zu schmuggeln. Jetzt endlich schien sie einen ersten Erfolg gehabt zu haben.
    Eine neue und zugleich alte Bibel. Daran musste Ignatius stets denken. Ein Buch, das nicht unbedingt zu Ehren des Allmächtigen verfasst worden war, sondern einem anderen dienen sollte.
    Aber wem?
    Dem großen Gegenpart Luzifer, wie immer der auch aussehen mochte? Jedenfalls hatten die Frauen den falschen Weg eingeschlagen, und Christina befand sich auf der richtigen Spur.
    Wenn sie jetzt nur keinen Fehler beging!
    Ignatius merkte, dass sich das Gefühl der Angst in ihm verdichtete. Hinzu kamen die Vorwürfe, alles auf Christinas Schultern abgewälzt zu haben. Obwohl ihm keine Beweise Vorlagen, ging er rein intuitiv davon aus, einen Fehler begangen zu haben. Er hätte noch andere Menschen alarmieren müssen. Seine Londoner Freunde, zum Beispiel. Nur waren die Beweise leider nicht wasserdicht gewesen.
    Was also tun?
    In dem großen Raum, in dessen Mitte der Schreibtisch mit der einen Lampe stand, wirkte Father Ignatius wie der einsamste Mensch der Welt. Er hielt seinen Kopf gesenkt. Der Blick war auf die Schreibtischplatte gerichtet.
    Es war seine Aktion gewesen. Eine geheime Aktion. Nur er und Christina waren eingeweiht. Jetzt musste er zugeben, dass er die Gefahr unterschätzt hatte.
    Er wünschte sich nur, dass Christina mit dem Leben davonkam. Im Hinterkopf allerdings spukten bereits zwei Namen.
    John Sinclair und Suko...
    ***
    Und noch jemand reagierte. Eine Person, die ich nicht mehr auf der Rechnung gehabt hatte. Es konnte Zufall sein. Möglicherweise war ihre Hand auch von einem Schutzengel oder einem anderen höheren Wesen gelenkt worden. Jedenfalls schaffte sie es, sich zu bewegen und griff genau in dem Augenblick ein, als die fremde Person abdrückte.
    Zwei Hände rissen sie an den Fußknöcheln zurück.
    Ich hörte die Schüsse, ich sah auch die Mündungsblitze und brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass ich nicht getroffen worden war, sondern die Kugeln schräg in die Höhe rasten und in die Decke klatschten.
    Uns umgab ein regelrechtes Inferno aus Geräuschen. Und ich schaffte es endlich, mich aus der sekundenlangen Starre zu lösen. Ich dachte auch nicht mehr an den Stab, ich reagierte rein reflexhaft.
    Vor mir taumelte die Nonne, oder wer immer sie war, zurück. Sie kämpfte mit dem Gleichgewicht. Auch wenn sie jetzt fiel, war die Gefahr nicht vorbei. Sie schoss noch immer, aber die Mündung der Waffe tanzte noch in die Höhe.
    Ich sprang die Unbekannte an.
    Mein Kopf rammte in ihren Leib. Gleichzeitig riss ich die Arme in die Höhe und wuchtete beide Hände unter die Waffe.
    Dem Treffer setzte sie nichts mehr entgegen. Plötzlich machte sich die MPi selbstständig. Sie wirbelte durch die Luft und fiel in eine Bankreihe hinein. Beide lagen wir am Boden.

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