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Verschollen in der Pyramide

Verschollen in der Pyramide

Titel: Verschollen in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Naumann
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zurück, Setha hielt sich an Meketres Arm fest.
    Ein ausgewachsenes Krokodil schlief mit aufgesperrtem Maul am Tümpelrand und verbreitete einen beißenden Gestank. Setha schüttelte sich.
    Vorsichtig bewegten sie sich durch die Kammer. Obwohl der Boden ganz eben war, setzten sie behutsam einen Schritt vor den anderen, als hätten sie Angst zu stolpern. An den Wänden aufgereiht funkelten unterschiedlich große Goldstatuen von Sobek, dem Krokodilgott. In einer Nische lag die Mumie eines ausgewachsenen Krokodils in einem geöffneten Holzsarg. An der sich anschließenden Wand standen drei krokodilförmige Särge.
    »Eine Krokodilmumie!« Setha blieb mit großem Abstand vor der Mumie stehen. »Ist das Sobek? Was machen wir, wenn er auf einmal wieder lebendig wird?«
    »Dann müssen wir hier raus, so schnell wie möglich!«
    Die Krokodilmumie im Sarg rührte sich jedoch nicht und Setha und Meketre beruhigten sich ein wenig.
    »Anscheinend verehren diese Männer nur Sobek«, sagte Meketre, »es sind keine anderen Götter zu sehen.«
    »Ob in den geschlossenen Särgen auch Mumien liegen?«
    »Das will ich lieber nicht nachprüfen.«
    »Schau, dort auf den Steinbänken!« Setha und Meketre bestaunten die unzähligen kleinen Sobekfiguren in goldenen Schatullen sowie Amulette in verschiedenen Größen, die allesamt Sobek darstellten. Neben jeder Schatulle stand ein kleines, in Gold eingefasstes Öllämpchen.
    Setha zeigte auf fünf Holztruhen und drei große Bastkörbe an der Wand gegenüber der Tür. Sie strichen um die Truhen und Körbe herum, klopften erst daran und lauschten hinein, bis Meketre schließlich den Deckel des ersten Korbes hochhob. Er war bis oben hin gefüllt mit Leinenbinden, ebenso der zweite und dritte.
    »Wir könnten uns in den Körben verstecken und warten, bis die Männer zurückkommen. Die Körbe sind so grob geflochten, dass man von innen genug sieht, von außen aber nicht entdeckt werden kann. Wenn wir die Kammer jetzt verlassen, erfahren wir nie, was hier vor sich geht.«
    »Meinst du wirklich? Was, wenn die Männer in die Körbe schauen?«
    »Das möge Isis verhüten. Wie sonst aber können wir herausfinden, was hier los ist?«
    Nach einigem Zögern stimmte Setha schließlich zu. »Wir müssen die Binden irgendwo verstecken, damit wir Platz in den Körben finden.«
    Meketre versuchte die Holztruhen zu öffnen, vergeblich. Sie waren fest verschlossen, die Deckel ließen sich nicht bewegen. Sorgfältig schritten sie die Kammer ab, schauten hinter jede Sobekfigur, hinter den Holztruhen, unter den Steinbänken und in der Nische, in der der Sarg mit der Krokodilmumie stand. Nirgendwo bot sich ein Versteck für die Leinenbinden an. Schließlich lugten sie sogar über die goldene Mauer in den Tümpelbereich, fuhren aber entsetzt zurück, weil das Krokodil inzwischen aufgewacht war. Es kümmerte sich jedoch nicht um Setha und Meketre, sondern platschte träge ins Wasser. Ab und zu erschienen seine Augen an der Wasseroberfläche, dann sah es wie ein Baumstamm mit Augen aus.
    »Wenn ich das Krokodil sehe«, sagte Setha, »bin ich wie gelähmt.« Sie nahm ihr Isis-Amulett in die Hand und betete.
    Auch Meketre hielt Zwiesprache mit dem Auge des Horus, dann sagte er entschlossen: »Komm, Setha, lass uns in den Holzsärgen nachsehen. Wir versuchen es, wir heben nur sachte den Deckel.«
    »Vorhin wolltest du damit nichts zu tun haben.«
    »Es geht jetzt nicht anders.«
    Auf leisen Sohlen begaben sie sich zu den Särgen und beschlossen, den Deckel des ersten gemeinsam anzuheben.
    »Großer Horus, stehe uns bei«, murmelte Meketre, während sie den Deckel ein wenig öffneten. Stückchen für Stückchen hoben sie den Sargdeckel und blickten erleichtert in dessen leeren Hohlraum.
    »Der ist anscheinend ganz neu«, sagte Setha, »die Farben riechen frisch.«
    Ermutigt schlugen sie den Deckel des zweiten Sarges zurück und sprangen überrascht zur Seite. Darinnen lag ein goldenes Krokodil.
    »Ist das echt?«, fragte Setha. »Es sieht aus, als wäre es ganz aus Gold. Zum Glück bewegt es sich nicht.«
    Den dritten Sarg öffneten sie, genau wie den ersten, behutsam und schrittweise, auch dieser war leer.
    So schnell sie konnten, füllten sie die beiden Särge mit den Leinenbinden. Sie mussten sechs Mal hin- und herlaufen, bis sie alle Binden verstaut hatten. Die Fackeln in den Halterungen waren inzwischen fast heruntergebrannt. Erschöpft krochen Setha und Meketre in die Körbe.
    »Es ist unheimlich, mit diesem

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