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Verschollen in der Pyramide

Verschollen in der Pyramide

Titel: Verschollen in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Naumann
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um.
    »Es wird uns nichts anderes übrig bleiben als uns irgendwie aus der Pyramide hinauszuschleichen«, sagte Meketre. »Wir haben schließlich unseren Weg markiert, das wird uns hoffentlich helfen hinauszufinden.«
    »Und wenn uns die Wachen festhalten und zu Paheri bringen?«
    »Die machen mir weniger Sorgen als diese unheimlichen Männer in der Kammer des Sobek. Wenn wir denen in die Arme laufen, ist es wahrscheinlich aus mit uns. DenWächtern am Pyramidenausgang müssen wir die Wahrheit sagen. Vielleicht glauben sie uns und lassen uns durch.«
    »Wenn wir doch nur meinen Vater gleich mitnehmen könnten!« Mit einem Anflug von Hoffnung beugte sich Setha zu Mahnud hinunter. »Vater, würdest du es vielleicht doch schaffen, mit uns zusammen aus der Pyramide herauszukommen? Wir stützen dich natürlich so gut wir können.«
    »Nein, das ist ganz unmöglich, ihr müsst ohne mich gehen. Aber nehmt euch in Acht vor Paheri.« Mahnud sackte zusammen, wieder schwanden seine Sinne.
    Bevor sie die Stufen zur Kammer des Sobek hinaufstiegen, legte Meketre seinen Umhang über Mahnuds Schultern.
    Sie durchquerten die Kammer wortlos und ohne das Krokodil zu beachten. Benommen vor Durst und Aufregung betraten sie den Gang zum Ausgang der Pyramide und überlegten, wie sie jetzt vorgehen sollten. Sie brauchten Hilfe von jemandem aus der Nähe, aus dem Pyramidendorf. Die Saper kamen nicht infrage, Esa und die anderen Mitbewohner Mahnuds waren nicht mehr in der Hütte. Da fiel ihnen Anukis ein, der zum Mauerbau um die Pyramide abgeordnet war.
    »Vielleicht kennt Anukis einen Baumeister oder Handwerker im Pyramidendorf mit Genehmigung für das Ewige Haus«, überlegte Meketre. »Den könnten wir bitten, uns zu helfen.«

    »Der Gang erscheint mir steiler als zuvor«, sagte Meketre auf einmal, »viel steiler!«
    »Und er ist auch schmaler! Ob das überhaupt der richtige Gang ist?« Sethas Stimme klang dünn.
    »Ich weiß nicht. Mir ist aber auf dem Weg in die unvollendete Kammer keine weitere Abzweigung aufgefallen. Wir müssen sorgfältig die Wände ableuchten, ob wir eine Kreidemarkierung entdecken!«
    Vorsichtig stiegen sie den Gang weiter hoch, fanden aber keine Markierung.
    »Wir müssen zurück«, sagte Setha schließlich, »hier sind wir sicher nicht hergekommen. Dieser Gang ist viel zu steil!«
    Der Weg abwärts war beschwerlicher als alles, was sie bisher an Wegen und Gängen beschritten hatten. Sie rutschten mehr, als dass sie gingen, und führten viel Gestein und Geröll mit sich. An einer Stelle konnten sich beide nicht mehr halten und Setha fiel hin.
    Als Meketre Setha helfen wollte, auf die Beine zu kommen, schrie sie auf. »Ich kann nicht auftreten, ich kann nicht auftreten!« Sie ließ sich zu Boden gleiten und verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Jetzt ist alles aus, endgültig. Die Götter haben sich gegen uns verschworen, wir sind verloren!«
    »Setha, komm, versuch es noch einmal! Ich helfe dir.«
    Tapfer stand Setha mit Meketres Hilfe erneut auf, konnte aber den verletzten Fuß nur unter großen Schmerzenaufstellen. Sie blieb auf einem Bein stehen, das andere Bein hielt sie angewinkelt über dem Boden.
    »Meketre«, sagte sie plötzlich entschieden, »vielleicht gibt es doch noch einen Weg, einen allerletzten. Du lässt mich hier und holst Anukis. Das ist in jedem Fall besser, als wenn wir beide hierbleiben. Dann sind wir wirklich verloren!«
    »Setha, ich lasse dich nicht allein. Wie stellst du dir das vor?«
    »Ich flehe dich an, Meketre, geh! Siehst du denn nicht ein, dass dies unsere letzte Hoffnung ist?«
    Setha hatte sich, gestützt auf Meketre, wieder hingesetzt. Verzweifelt kauerte sich Meketre neben sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »In Ordnung, ich gehe. Mach dir keine Sorgen. Es wird sicher alles gut.«
    Er ging den steilen Gang hinunter und Setha blieb allein. Sie stellte die Fackel auf den Boden, behielt sie aber in der Hand. Sie glaubte dunkle Schatten umherhuschen zu sehen und schloss erschöpft die Augen.

9
    S etha musste eingeschlafen sein, denn als sie die Augen aufschlug, standen Esa, Meketre und ein großer, kräftig wirkender Mann vor ihr, den sie nicht kannte. Die Fackel lag erloschen auf dem Boden, an der Wand lehnte eine schmale Bahre. »Ihr habt es also geschafft«, flüsterte sie. Ihr war, als würde eine große Last von ihr genommen.
    Meketre gab Setha zu trinken, wobei er ihr unaufhörlich über die Haare strich. Er erzählte, wie er sich erst verlaufen hatte und plötzlich

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