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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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versuchte, zu entspannen ohne einzuschlafen. Er wartete, bis es dunkel war, dann startete er und bog wieder auf die Straße.
    Er fuhr langsam, den Blick auf das Haus geheftet. Die Außenbeleuchtung war an, und in einigen Fenstern im Erdgeschoss brannte Licht. Er hielt vor dem Haus an, stieg aus dem Wagen und ging ohne Deckung bis zur Haustür.
    Eilig testete er die Türklinke. Die Tür war unverschlossen, wie er gehofft hatte. Er klopfte, wartete einen Augenblick, klopfte dann erneut, lauter. Aus dem Flur kam ein Geräusch, er wartete noch einige Sekunden, bevor er die Klinke drückte und die Tür öffnete.
    Kennet Eriksson starrte ihn mit geöffnetem Mund an. Er machte einen schnellen Schritt nach vorne. Das Messer lag bereits in seiner Hand. Der Schaft in der Handfläche, die Klinge ans Handgelenk geschmiegt. Mit der rechten Hand packte er die Schulter des anderen und zog ihn zu sich. Im gleichen Moment wechselte er die Position des Messers und stieß es schräg nach oben, direkt unterhalb des Brustbeins.
    Er studierte das Gesicht vor ihm. Zuerst größeres Erstaunen als Schreck. Oder Schmerz. Dann veränderte sich der Ausdruck plötzlich, die Augen des Mannes weiteten sich, bis sie aus den Augenhöhlen zu quellen schienen. Er riss den Mund auf, schnappte nach Luft, während seine Arme in rudernden Bewegungen zur Seite fielen.
    Er stieß ein zweites Mal zu, ehe er das Messer herauszog. Er glitt zur Seite, drehte den anderen herum, legte eine Handfläche über dessen Mund und trennte ihm mit einem schnellen Schnitt die Kehle durch.
    Schon bevor er den Schnitt ausgeführt hatte, bereute er es. Das wäre nicht notwendig gewesen, bedeutete nur noch mehr Unannehmlichkeiten. Er spürte, wie das Blut herauspulsierte und über seinen Arm lief. Irritiert und angeekelt schob er den leblosen Körper von sich, ließ ihn auf den Boden fallen. Mit einem Schritt stieg er über ihn hinweg, stieß die Haustür auf und ging über den Hof zu seinem Wagen, nahm zwei Plastiksäcke heraus und kehrte zurück zum Haus.
    Die Säcke waren aus grobem Plastik, wie man sie in der Industrie und beim Bau verwandte. Mit einiger Mühe gelang es ihm, sie über den Toten zu stülpen, den einen über den anderen, dicht mit einer Schnur verschlossen. Dann beugte er sich hinunter, legte die Arme unter das Bündel, hob es hoch, trug es zum Pick-up und legte es hinten hinein.
    Ein letztes Mal ging er ins Haus zurück. Ohne Eile. Er trat in den Flur und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    Es kostete ihn ungefähr eine halbe Stunde, die Spuren leidlich zu beseitigen und alles nach seinen Vorstellungen zu arrangieren. Er rollte den blutverschmierten Teppich im Flur zusammen und wischte das Blut mit einem Scheuerlappen und Handtüchern auf, die er aus dem Badezimmer geholt hatte. Er wischte den Boden, trocknete ihn und warf schließlich Lappen und Handtücher oben auf den zusammengerollten Teppich. Zuletzt holte er einen Teppich aus der Küche und legte ihn an die Stelle im Flur.
    Ihm war klar, dass man Blutspuren finden könnte, wenn man gründlich suchte. Aber das Vorhandensein von Blut sagte ja noch nicht viel. Kennet Eriksson hätte sich irgendwo geschnitten haben können. Oder Nasenbluten gehabt haben. Außerdem war es sehr wahrscheinlich, dass es gar keine genaue Untersuchung geben würde.
    Er sah sich prüfend um, nahm die Schlüssel, die neben der Haustür hingen, probierte sie aus und steckte sie in seine Jackentasche. Dann ging er in die Küche. Es roch muffig. An der Wand lehnten ein paar leere Bierkästen. Auf der Spüle standen Pfandflaschen und dreckiges Geschirr. Über den Stuhllehnen hingen Kleider. Auf dem Küchentisch lag ein wilder Haufen von Zeitungen und Reklamezetteln.
    Er stellte sich an den Tisch und holte die Fahrpläne und Broschüren hervor, die er mitgenommen hatte, als er das Ticket gekauft hatte. Mit einer Hand zerknitterte er sie und ließ sie zu Boden fallen. Als Nächstes ging er ins Schlafzimmer und fand nach kurzem Suchen einen Schrank, in dem eine Jacke und Hosen hingen. Er nahm die Jacke und ein paar Hosen mit und warf die restlichen aufs Bett. Zuletzt zog er einige Schubladen auf, durchwühlte sie und ließ sie dann offen stehen.
    Auf dem Weg nach draußen machte er im Wohnzimmer Halt, sah sich um. Auf dem Couchtisch vor dem Fernseher stand eine angebrochene Portion Kartoffelbrei mit ein paar Wurstscheiben. Erst da fiel ihm auf, dass er seit den frühen Morgenstunden nichts mehr gegessen hatte und verspürte

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