Verschollen
zu beklagen. Ordnung und Sauberkeit, wohin das Auge blickt.«
Bernt Larssons Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
»Das habe ich mir gedacht.«
»Kennen Sie ihn?«, fragte John Nielsen.
Der andere schüttelte leicht den Kopf.
»Aber unsere Wege haben sich gekreuzt, sozusagen. Einige Male.«
Olle Ivarsson starrte ihn an, als könnte er nicht glauben, was er da hörte. Dann machte er zwei Schritte zur Seite.
»Bernt Larsson«, sagte er leise und schüttelte den Kopf. »Sie haben also mit Bernt Larsson Kontakt aufgenommen? Es wäre verdammt noch mal besser gewesen, wenn Sie mir das vorher gesagt hätten.«
John Nielsen verzog den Mund.
»Hätte ich Sie um Erlaubnis fragen sollen, oder was?«
»Nein, aber es wäre vielleicht ganz gut gewesen, wenn Sie gewusst hätten, mit wem Sie es da zu tun haben!«
Ivarsson breitete die Arme aus.
»Bernt Larsson! Soll ich Ihnen erzählen, was das für einer ist? Wenn Sie einen Paten in Miniatur suchen, fällt mir keiner ein, der besser dafür in Frage kommt als er. Zumindest hier in der Nähe.«
John Nielsen sah ihn an.
»Was wollen Sie mir eigentlich sagen?«
»Ich will sagen, dass sein Name acht- von zehnmal auftaucht, wenn es um den Dreck geht, der hier passiert. Sie können nehmen, was immer Sie wollen. Von Körperverletzung über Diebstahl bis zu Betrügerei. Auf einer Skala von eins bis hundert. Er ist immer dabei. Im Hintergrund.«
Nielsen lehnte sich nach hinten und hob die Augenbrauen.
»Und dafür gibt es Beweise?«
Ivarsson schnaubte verächtlich.
»Es gibt nie eindeutige Beweise gegen Bernt Larsson! Er ist im Höchstfall ›interessant für die Ermittlungen‹. Er hält sich raus, lässt andere den Job machen. Man muss ihn kennen, damit man weiß, was er treibt.«
»Was Sie scheinbar tun?«
Olle Ivarssons Miene versteinerte sich, und er warf Nielsen einen scharfen Blick zu.
»Hat er was gesagt?«
John Nielsen schüttelte den Kopf.
»Nicht viel. Was hätte er denn sagen sollen?«
Olle Ivarsson schnaubte erneut.
»Er kann sagen, was er will, zum Teufel! Das Einzige, was man weiß, ist ohnehin, dass man ihm nicht trauen kann.«
Er ging im Raum auf und ab.
»Und jetzt schleppt er die Geschichte Härlin an und macht Sie glauben, dass sich dort etwas entdecken ließe!«
»Ich war es, der den Namen ansprach, ich habe von diesem Telefonat erzählt. Er hat das Gespräch nicht von sich aus darauf gebracht.«
»Aber es war wohl kaum besonders überlegt, ausgerechnet mit ihm darüber zu sprechen, oder? Über etwas, das Sie noch nicht einmal mir gegenüber erwähnt haben? Hätten Sie nur ein Wort von sich gegeben, hätte ich Ihnen sofort sagen können, dass es sich unmöglich um den Kaj Härlin, den Klassenkameraden von Anna-Greta, gehandelt haben kann.«
»Und genau dasselbe hat auch Bernt Larsson gesagt.«
Olle Ivarsson verzog das Gesicht.
»Was Bernt Larsson gesagt hat, interessiert mich nicht die Spur. Das, was er nicht sagt, ist in der Regel das Interessantere.«
Nielsen fixierte das verbissene Gesicht des Polizisten. Es strahlte Missfallen aus, das an Hass grenzte.
»Sie haben mir nie von diesem Feuer erzählt«, sagte er.
»Warum hätte ich das tun sollen? Es gab keinen Zusammenhang. Damals so wenig wie heute. Es war eine Tragödie, die sich aber erklären ließ. Ein Kurzschluss in einer Leitung. Außerdem hatte Härlin offensichtlich Sprengstoff im Keller gelagert.«
»Und es sind alle im Feuer umgekommen, das weiß man ganz sicher?«
»Sie hätten sehen sollen, wie das hinterher aussah, dann hätten Sie sich das nicht mehr gefragt!«
Olle Ivarsson schüttelte den Kopf.
»Es war ein Krater, nicht mehr und nicht weniger. Inga Härlin, die Mutter, wurde unter den Trümmern des Anbaus gefunden, der eingestürzt und abgebrannt ist. Die anderen müssen sich im Keller oder im Stockwerk darüber aufgehalten haben, als die Explosion - oder vielmehr die Explosionen - losgingen. Das bisschen, was von ihnen übrig geblieben war, hat man herausgesiebt. Außer der einen Hand von Göte Härlin, die man dreißig Meter weiter im Fluss entdeckte.«
»Dann wurde damals ganz sichergestellt, dass keiner den Brand überlebt hat?«
»Sie können sich die Ergebnisse der Spurensicherung aushändigen lassen, wenn Ihnen das nicht ausreicht«, fauchte Ivarsson.
Er kam auf John Nielsen zu.
»Oder warum nehmen Sie nicht Kontakt zu dem auf, der Sie angerufen hat? Fragen Sie ihn, ob er dreißig Jahre lang als Totgesagter herumgeirrt ist.«
»Das habe ich schon
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