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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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Man wusste, mit wem man es zu tun hatte - mit 'nem verdammten Haufen Müll, der was darstellen wollte. Und dann war er auf einmal weg. Er tauchte nicht mehr auf. Irgend so eine Tussi, mit der er zusammen war, löste sich zusammen mit ihm in Luft auf. Zufrieden? Du, übrigens, die paar Scheinchen, die du locker gemacht hast, die haben nicht weit gereicht. Du bist ein geiziger Teufel, weißt du das? Das quietscht, wenn du scheißt. Das nächste Mal zahlst du reguläre Marktpreise! Ich hab nämlich noch was anderes gehört. Was gut auf
deinen
Andersson passt, den späteren, der doch so ein dämlicher Vertreter ist. Die können wirklich nicht ein und dieselbe Person gewesen sein, da hätte er eine gelungene Hirntransplantation bekommen! Ich bin ein bisschen in seinem Gebiet unterwegs gewesen. Der ist doch nicht einfach so untergetaucht, wie du gedacht hast. Ich werde mich weiter umhören... Aber wie gesagt, dieses Mal andere Preise. Das scheint schwerer Tobak zu sein. Mindestens zwei Riesen will ich sehen, wenn du meine schöne Stimme noch einmal hören willst. Und außerdem sorg gefälligst dafür, dass man dich erreichen kann. Es gibt Handys, wusstest du das nicht? Ich kann dir ohne weiteres eins besorgen, für 'nen anständigen Preis! Was sagst du dazu?«
    Nielsen sah Ivarsson an und gab ihm eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs. Olle Ivarsson hörte zu, während er hier und dort das Besteck um einige Millimeter verrückte, auf der Suche nach der perfekten Symmetrie.
    »Kennen Sie diesen Harri gut?«, fragte er, als Nielsen fertig war.
    Er nickte. »Zumindest habe ich ihn einmal gut gekannt.«
    »Ein ehemaliger Drogenabhängiger. Und Sie haben ihm Geld gegeben?«
    »Glauben Sie, dass er mich hereinlegen will?«
    Ivarsson zuckte mit den Achseln. »Ich würde auf jeden Fall nicht mein Vermögen auf seine Angaben verwetten, wenn ich Sie wäre. Er hätte sich genauso gut diese Dinge ausdenken können, nach dem, was Sie ihm vorher erzählt haben. Und wenn er nicht auf den Kopf gefallen ist, weiß er genau, was er sagen muss, damit Sie am Ball bleiben. Und das scheint er geschafft zu haben.«
    Nielsen erhob sich. »Vielleicht sollten wir ihm einen kleinen Besuch abstatten?«, sagte er.
    Ivarsson starrte ihn ungläubig an. »Diesem... wie hieß er noch gleich... Ihrem Kontakt da, Harri?«
    John Nielsen schüttelte den Kopf. »Nein, Bengt Andersson«, erwiderte er. »Um herauszufinden, ob er wirklich unter dieser Adresse anzutreffen ist und von dort aus sein Spiel treibt, oder ob er nur ein Hirngespinst ist.«
    Sie betrachteten das Haus von der anderen Straßenseite. Ivarsson stand einige Meter weiter weg, als würde er eine deutliche Distanz zum Ausdruck bringen wollen. Seine Hände steckten in den Manteltaschen, die Schultern waren bockig hochgezogen. Ein missbilligender Zug lag auf seinem Gesicht.
    »Wie in aller Welt können Sie glauben, dass er jetzt zu Hause ist? Mitten am Tag?«
    »Ich glaube gar nichts«, antwortete Nielsen. »Aber da wir schon einmal hier sind, können wir genauso gut klingeln.«
    Er überquerte die Straße, und Olle Ivarsson folgte ihm widerstrebend. »Und wenn er zu Hause ist und sich nicht zu erkennen geben will, waren wir zumindest einmal hier, stimmt's?«, brummte er mürrisch.
    John Nielsen kümmerte sich nicht um ihn und ging, ohne zu antworten, auf die Sprechanlage zu. Er klingelte. Keine Reaktion. Dann versuchte er sein Glück bei einigen der anderen Namen und wartete. Außer einem Krachen und Knistern im Lautsprecher war nichts zu hören. Er seufzte und drückte auf den nächsten. Plötzlich öffnete sich die Tür, und ein älterer Mann im Mantel tauchte dahinter auf. Abrupt blieb er stehen und schaute ihn misstrauisch an.
    »Suchen Sie jemanden?«, fragte er kurz angebunden.
    Nielsen versuchte Vertrauen erweckend zu lächeln. »Bengt Andersson. Er ist doch einer der Mieter hier im Haus, nicht wahr? Wir würden ihn gerne besuchen.«
    Der Mann sah ihn unverwandt an, ohne sein Lächeln zu erwidern. »Sind Sie ein Bekannter?«
    »In gewisser Weise schon. Und wir würden wie gesagt gerne mit ihm in Kontakt treten.«
    Der Blick des Mannes wanderte weiter zu Ivarsson, der ein Stück weiter weg stand. Sein Gesichtsausdruck wurde augenblicklich sanfter, und er betrachtete Ivarsson interessiert.
    »Sind Sie von der Behörde? Von der Polizei?«
    Olle Ivarsson zuckte verlegen mit den Schultern und wandte seinen Blick ab. »Das ist verdammt und zugenäht nicht eine Minute zu früh!«, sagte der

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