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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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Mann und lachte plötzlich beinahe triumphierend auf. »Darauf habe ich nur gewartet!«
    Ivarsson öffnete den Mund, um zu protestieren, aber John Nielsen war schneller.
    »Sie kennen Bengt Andersson?«
    Der Mann wandte sich wieder an ihn, und sein Lächeln verschwand.
    »Sicher nicht«, sagte er mit Ekel in der Stimme. »Und ich habe auch nicht die geringste Lust, ihn kennenzulernen.«
    »Warum?«, fragte Nielsen.
    »Das ist, tja... Da stimmt etwas nicht. Der ist so ein glatter, schmieriger Typ.« Der Mann schüttelte energisch den Kopf. »Der passt einfach nicht hierher. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass der krumme Sachen macht. Außerdem ist er auch meistens nachts zu Werke.«
    Er sah wieder hinüber zu Ivarsson.
    »Was hat er denn verbrochen?«, fragte er in gebieterischem Ton.
    Ivarsson warf Nielsen einen wütenden Blick zu.
    »Wir wollen nur mit ihm sprechen«, sagte er schließlich kurz angebunden.
    Der Mann rümpfte die Nase. »Dann sollten Sie eher nachts kommen! Und zwischendurch scheint er lange überhaupt nicht da zu sein. Höchstwahrscheinlich hat er einen Stein, unter dem er sich versteckt!«
    Nielsen sah ihn nachdenklich an. »Haben Sie ihn in letzter Zeit gesehen?«
    »Nur seinen Schatten. In der Regel sieht man auch nicht mehr von ihm. In dieser Woche war er wieder einmal da. Wird er eines Gewaltverbrechens verdächtigt? Dann nämlich haben wir doch das Recht, davon zu erfahren, wenn wir schon in ein und demselben Haus wohnen müssen...«
    Nielsen drängte sich mit dezenter Gewalt an ihm vorbei in den Hauseingang. »Wie gesagt, wir wollen nur ein paar Worte mit ihm wechseln.«
    »Ich halte für Sie gerne Ausschau nach ihm«, sagte der Mann und packte Olle Ivarsson am Arm. »Cederskog. Zweiter Stock. Es wäre mir ein Vergnügen. Aber rufen Sie mich vorher an. Ich mache Unbekannten nicht auf. Und gehe auch nicht an die Sprechanlage, wenn ich niemanden erwarte...«
    Ivarsson nickte mit zusammengepressten Lippen und schob ihn beiseite.
    Nielsen klingelte mehrere Male. Wartete, klopfte. Olle Ivarsson stand mit der Hand auf dem Treppengeländer hinter ihm und starrte ihn wütend an. »Was zum Teufel soll das, mich in die Sache mit hineinzuziehen?«
    Nielsen zuckte mit den Achseln.
    »Sie sind freiwillig mitgekommen, soweit ich das beurteilen kann!«
    »Den Leuten einzureden, dass es sich hierbei um eine polizeiliche Angelegenheit handelt!«
    »Der gute Opa hat diesen Schluss gezogen. Ich habe doch kaum ein Wort gesagt.«
    Ivarsson schnaubte vor Wut.
    »Das Resultat ist aber das Gleiche. Und das hatten Sie doch bezweckt.«
    Nielsen drehte sich zu ihm um.
    »Ich verstehe Sie nicht, Ivarsson. Mitunter erwächst in mir der Eindruck, dass Sie gar nichts wissen
wollen
! Weder über die Geschichte, die vor kurzem passiert ist, noch über Bengt Andersson und seine komischen Geschäfte. Oder wie es sein kann, dass jemand mich angerufen hat und sich Kaj Härlin nennt.«
    »Was zum Teufel meinen Sie! Nur, weil ich nicht all Ihre Phantasien teile...«
    Ivarsson war laut geworden. Hinter einer der anderen Türen der Etage raschelte es hörbar, und er verstummte augenblicklich, trat nervös auf der Stelle.
    »Sind Sie bald zufrieden? Damit wir wieder gehen können?«, sagte er nach einer Weile mit leiser Stimme.
    John Nielsen betätigte die Klingel ein letztes Mal. Dann legte er die Hand auf den Türknauf und drückte ihn herunter. Die Tür war unverschlossen.
    Einige Sekunden lang stand er regungslos da. Dann stieß er die Tür auf und trat in den dunklen Flur. Dort blieb er erneut still stehen, tastete nach dem Schalter. Ein gedämpftes Licht fiel von der Flurwand. Keine Deckenlampe. Langsam ging er in die Wohnung, hörte Ivarssons Stimme hinter sich.
    »Das hier ähnelt verdammt noch mal dem Tatbestand des unbefugten Eindringens!«
    Nielsen schüttelte abwehrend den Kopf. »Dann bleiben Sie halt draußen«, erwiderte er stur.
    An der Schwelle zu dem Raum, der das Wohnzimmer zu sein schien, blieb er stehen. »Hallo! Ist jemand zu Hause?«, rief er mit lauter Stimme.
    Keine Antwort. Er suchte nach dem Schalter und machte das Licht an. Auch hier war dieses gedämpfte Licht. Er sah sich um. Der Raum war leer, bis auf die Werkbank am Fenster. Er starrte auf die dichten Gardinen, die die Dunkelheit in der Wohnung erklärten.
    Er ging quer durch den Raum zu der Tür, hinter der er das Schlafzimmer vermutete. Eine einsame, nackte Matratze lag auf dem Boden an der Wand. Er betätigte den Schalter einige Male,

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