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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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besonders. Emile und Gabrielle waren tot und damit unverletzlich. Das Ansehen von Emmanuel Foxx würde vielleicht bei manchen steigen, bei anderen dagegen sinken, aber die Einschätzung seines großen Romans oder seiner anderen Werke würde davon kaum tangiert.
    Eins war allerdings nicht zu verleugnen: Für Menschen, denen Diskretion und unversehrte Privatsphäre das Wichtigste im Leben waren, mußte das Publikwerden von Familienskandalen unerträglich sein. Vielleicht hatte Nellie es längst satt, immer nur als Foxx’ Enkelin gesehen zu werden, und absolut keine Lust, nun von Leuten be-lästigt zu werden, die sich daran ergötzten, daß sie dem großen Mann noch eine Generation näher stand.
    Es lag auf der Hand: Anne war für Kate der nächste Schritt, we-121

    niger aus Interesse an Annes Lebensgeschichte oder deren Geheimnissen, die eher von nebensächlicher Bedeutung waren, als aus Interesse an den Papieren, die Gabrielle ihr anvertraut hatte. Und nach dieser Feststellung (auf die Kate schon bald mit so viel Ironie und Galgenhumor zurückblicken sollte, wie ihr möglich war) schlief sie zehn Stunden durch und wurde beim Aufwachen mit einem üppigen Frühstück und einem Gespräch mit Reed belohnt, während dem sie ihm nichts erzählte, ihn aber wissen ließ, sie erzähle ihm deshalb nichts, weil sie noch nicht soweit sei, überhaupt jemand etwas zu erzählen.
    Schließlich erreichte sie Anne telefonisch. Ja, Anne würde sich mit ihr treffen, in zwei Tagen und wo sie, Kate, wolle. Kate schlug ihre Wohnung vor, und Anne war einverstanden. Kate fiel ein, daß sie noch keine aus dem Trio in deren eigener Umgebung erlebt hatte.
    Nur Eleanor hatte sie zu Hause empfangen. Kate wußte nichts über das Zuhause der drei. Sie konnten genausogut in Raumschiffen um die Erde kreisen. Kate hielt bei ihnen allmählich alles für möglich.
    Als Anne eintrat, war Kates erster Gedanke, wie sehr sich das Trio äußerlich unterschied. Anne war eindeutig zu dick geworden –
    sehr unfreundlich ausgedrückt, mahnte sich Kate. In diesen Tagen, wo alle Welt von der bestmöglichen Präsentation des eigenen Gesichts und Körpers besessen war, schien es Anne völlig gleichgültig zu sein, wie sie aussah. Sie hatte eine offenere Art als Dorinda und auch als Nellie, nicht verwunderlich, dachte Kate, denn Anne hatte ja auch das Memoir geschrieben und so als erste zu Kate gesprochen.
    Kate bot ihr einen Drink an, und zu ihrer Freude entschied sich Anne für ein Bier. Kate schloß sich ihr an, und als sie sich mit den Gläsern niederließen, bemerkte Anne, wie herrlich es sei, an einem ganz normalen Arbeitstag in diesem einladenden Zimmer zu sitzen und Bier zu trinken. »Ich komme mir vor, als schwänzte ich die Schule«, sagte sie. »Vielleicht finde ich ja bald sogar den Mut, mir einen Nachmittag freizunehmen, um mir ein Baseballspiel anzugu-cken. Aber gibt es überhaupt während der Woche Baseballspiele?«
    »Wir könnten ja zusammen gehen«, sagte Kate. »Ich hab mir seit Jahren kein Spiel mehr angesehen.« Wir reden um den heißen Brei herum, dachte Kate, aber trotzdem ist es kein leeres Geplänkel. Ich würde wirklich gern mit Anne zu einem Baseballspiel gehen. »Zu den Mets natürlich«, fügte Kate hinzu. »Alle meine Brüder waren Yankee-Fans, also gab es für mich keine Frage. Meine Brüder und ich haben absolut nichts gemeinsam, was ich recht tröstlich finde.
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    Auf diese Weise droht mir nie die Gefahr, irgendwo ihrer Meinung zu sein.«
    »Es gefällt mir, daß Sie von sich erzählen«, sagte Anne, »wo Sie doch von mir bestimmt sehr viele persönliche Enthüllungen erwarten. Nicht, daß ich etwas dagegen hätte«, fügte sie hastig hinzu. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, Brüder zu haben. Wie Sie wahrscheinlich wissen, haben weder Nellie noch ich Kinder. Dafür hat Dorinda vier Söhne, was, jedenfalls für meinen und Nellies Geschmack, ein bißchen zuviel des Guten ist.«
    »Vor ein paar Tagen habe ich Nellie in Genf getroffen«, sagte Kate. »Aber von ihrem gegenwärtigen Leben war nicht die Rede, nur von der Vergangenheit. Ich hatte so viele Fragen über die Vergangenheit, daß ich mich nicht traute, sie auch noch über die Gegenwart zu befragen. Ich jedenfalls hasse Leute, die unaufhörlich Fragen stellen.«
    »Nellie ist seit vielen Jahren mit einem Mann verheiratet, der phi-losophische und andere hochwissenschaftliche Bücher schreibt, alle in Französisch, alle sehr bedeutungsvoll und alle so gut wie

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