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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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unverständlich – selbst wenn man perfekt Französisch kann. Ich glaube, sie sind sehr glücklich miteinander. Er kann überall auf der Welt arbeiten, was sehr günstig ist, da Nellie oft versetzt wird. Gutes Bier.« Anne lehnte sich in ihrem Sessel zurück und genoß unverkennbar diese Mußestunden an einem normalen Arbeitstag.
    »Arbeiten Sie immer noch im Verlagswesen?« fragte Kate. »Ich weiß, Ihr Memoir endet vor ungefähr dreißig Jahren, und meine Frage ist vielleicht dumm.«
    »Immer noch bei demselben Verlag«, sagte Anne. »Mehr Verantwortung, mehr Geld, aber der Job ist der gleiche. Im Grunde ist er recht interessant. Man darf sich nur nicht einbilden, etwas anderes als ein normales Produkt zu verkaufen. Ich meine, man darf in Bü-
    chern nichts Heiliges sehen, sondern einfach das Produkt. Man er-forscht den Markt, entwickelt Verkaufs- und Vertriebsstrategien, setzt den Computer ein und wünschte bloß, die Leute, die für die Bestellungen verantwortlich sind, die Grossisten und Vertriebe, würden nicht so viele himmelschreiende Fehler machen. Ich mache meine Arbeit gut, und die Tatsache, daß sie weder wahnsinnig glamourös ist noch jeden Tag irgendwelche Neuerungen eingeführt werden, bedeutet, daß ich auch jetzt, wo ich in die Jahre komme, keine Probleme habe. Ich bin übrigens auch für die Mets, obwohl ich wünschte, sie hätten auf die Ballmädchen verzichtet. Wenn Frauen 123

    es je im Baseball zu etwas bringen, dann sollte es deshalb sein, weil sie so gut sind, daß man es sich einfach nicht leisten kann, sie nicht anzuheuern. Bis dahin fände ich es besser, keine Mädchen in lächerlichen Uniformen wie die Playboy-Häschen die Beine schwingen zu sehen. Nehmen Sie nicht so ernst, was ich sage. Ich habe so selten Gelegenheit, einfach draufloszuplappern, denn meistens bin ich zu beschäftigt oder zu müde. Worüber wollten Sie mit mir sprechen?
    Doch bestimmt nicht über die Mets.«
    »Wie Sie wahrscheinlich wissen«, sagte Kate, »habe ich viel mit Literatur zu tun. Deshalb fiel mir einfach auf, daß Sie Ihr wundervolles Memoir enden lassen wie Jane Austen ihre Romane – ziemlich abrupt, so als hätten Sie den interessanten Teil abgehandelt und plötzlich große Eile, das Ganze hinter sich zu bringen, wobei man den Eindruck hat, daß Ihnen etwas unbehaglich war bei dem Ende.«
    »Wie taktvoll Sie das ausdrücken. Es stimmt, der Schluß handelte von Gabrielles Papieren, aber vorher ging es um mich. Ich glaubte wohl, die Leser, falls es welche gab, wollten schnell zum Ende kommen. Kein Grund also, es hinauszuzögern.«
    »Ihr Zusammenleben mit Dorinda und später dann mit Nellie ist eine wirklich erstaunliche Geschichte. Sie geht einem zu Herzen.
    Übrigens war ich ziemlich erleichtert«, fügte Kate hinzu und erwartete Annes Reaktion mit einiger Besorgnis, »als ich feststellte, daß Dorinda ein so angenehmer Mensch ist. Nach dem, was Sie und ihre Mutter geäußert haben, wurde das früher wilde Kind und junge Mädchen ja eine, nun, ziemliche Spießerin. Aber diese Phase hat sie offenbar überstanden.«
    »Ja. Dorinda hat sich gut gemacht. Wir alle im Grunde. Eins möchte ich Ihnen nicht verschweigen: Uns dreien war klar, daß eines Tages jemand Gabrielles Biographie würde schreiben wollen. Das war unausweichlich. Als wir erfuhren, daß Sie diejenige sind, waren wir sehr erleichtert. Ich meine, es hätte ja auch jemand sein können, der nicht so intelligent ist, nicht so viel von Literatur versteht und keine Ahnung hat, was es bedeutete, jung zu sein, als die klassische Moderne ihren Höhepunkt hatte.«
    »Soll ich aus dieser Lobrede schließen, daß Sie das Memoir erst Simon Pearlstine gegeben haben, nachdem Sie mich schon insgeheim als Biographieschreiberin auserkoren hatten – sozusagen als zusätzlichen Anreiz?«
    »Nellie und Dorinda haben beide gesagt: Sie sind intelligent und klug – Detektivin und Literatin. Die beiden hatten recht.«
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    »Simon Pearlstine hat sich alle Mühe gegeben, um mir einen völlig anderen Eindruck zu vermitteln. Aber bestimmt wollte er bloß seinen Arsch aus dem Schußfeld bringen, wie man in der großen, rohen Welt sagt. Sie haben das Memoir also speziell für mich gedacht?«
    »Ausschließlich! Es sollte Sie – Sie ganz speziell – ermutigen, Gabrielles Biographie zu schreiben. Dorinda hat es erst dann an Pearlstine geschickt, als sie dank der wundervollen Beziehungen, über die sie immer noch verfügt, wußte, daß er sich an Sie wenden würde. Im

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