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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Originalmanuskript hierher gehört, zumindest so lange, bis Sie und Nellie entscheiden, was damit geschehen soll. Sollte die Veröffentlichung von Gabrielles Roman ein Erfolg werden, könnte es auf einer Versteigerung eine hübsche Summe erzielen.«
    »Ich verstehe«, sagte Anne. »Sie verstreuen so viele Kopien in alle Winde, weil Sie den Göttern keine Chance geben wollen, uns einen bösen Streich zu spielen. Das hört sich für mich nicht übergeschnappter an als für Sie.«
    Anne lächelte, und Kate wußte, alles war in Ordnung. Sie und Anne standen immer noch auf derselben Seite, Anne war immer noch eine Freundin und würde es wahrscheinlich auch bleiben. Also 159

    ging Kate zum Telefon, um Reed zu konsultieren und ihn zu bitten, seine Fäden zu ziehen, wie sie es gern ausdrückte, um ihr zu helfen.
    Reed hatte sie oft darauf hingewiesen, er ziehe an keinen Fäden, sondern lasse sich nur alte Gefälligkeiten wiedergutmachen, aber diese Sicht der Dinge sagte Kate nicht zu. Trotzdem, sie wußte, daß Reed gut zu den Menschen war, großzügig half und viele Leute es als Vergnügen betrachteten, ihm ihrerseits zu helfen, und sei es nur mittelbar über seine nervtötende Frau.
    Reeds Fäden waren so effektiv wie immer. Er fand ein Anwaltsbüro, das bereit war, seinen Fotokopierer zur Verfügung zu stellen, und sich glücklich schätzte, nach Fertigstellung der Kopien das Originalmanuskript in Verwahrung zu nehmen. Dann schlug er Kate ein New Yorker Anwaltsbüro vor, an das sie einen Satz Kopien schicken könnte und drängte sie, die dritte Kopie mit an Bord zu nehmen und sich während des Flugs damit zu vergnügen. Er werde sie auf dem JFK abholen, sie müsse ihm nur noch die Ankunftszeit mitteilen.
    Ansonsten freue er sich darauf, sie sehr bald zu sehen. »Ganz mei-nerseits«, versicherte ihm Kate, die sich dringend wünschte, nach Hause zu Reed und einem Leben zurückzukehren, das ihr mittlerweile herrlich ruhig und vernünftig erschien – zu einem Leben jedenfalls, bei dem sich die Hauptaktivitäten nicht auf dem Fußboden abspielten.
    Vorerst zogen Anne und Kate am nächsten Nachmittag los, jede eine Hälfte des Manuskripts unter dem Arm. Dahinter stand das herrlich verrückte Motiv, daß, würde eine überfahren, zumindest die andere Hälfte von Gabrielles Werk unversehrt und ohne Blutflecken überleben würde. Von älteren Kollegen kannte Kate Geschichten aus den Tagen, als es noch keine Kopierer gab, und das einzige getippte Exemplar einer kostbaren Dissertation, in der oft die Arbeit einer ganzen Dekade steckte, von seinem panischen Verfasser durch die Gegend transportiert wurde. Man hätte natürlich einen Durchschlag machen können, aber das geschah in den meisten Fällen nicht. Diese in der Tat schrecklichen Zeiten lebten nun, zumindest für wenige Stunden, wieder auf. Aber war der Kopierer erst einmal mit Gabrielles Seiten gefüttert, würde Kate es nicht abwarten können, London und Anne ihrer Freude aneinander zu überlassen – und das wäre in wenigen Stunden.
    Aber in allerletzter Minute zeigte sich, daß ihr Abschied von London doch nicht so überstürzt vonstatten gehen sollte – zuerst war da der englische Anwalt, der Reed kannte und bewunderte und ent-160

    zückt war, Kate kennenzulernen, sich geehrt fühlte, hilfreich zu sein.
    Er hatte noch zu arbeiten und würde im Büro bleiben, bis sie fertig wären. Dann würde er sich um die sichere Verwahrung des Originalmanuskripts kümmern. Aber vorerst sei der Bürogehilfe, Mr.
    Martin, nennen Sie ihn Phil, da, um ihnen zu helfen, die Seiten in den hochmodernen Kopierer zu stecken, der nicht nur vier Kopien auf einmal machen könne, sondern obendrein das Ganze auch gleich sortieren und stapeln werde.
    Der Ausdruck sowohl auf Kates wie Annes Gesicht wechselte jäh von strahlender Dankbarkeit zu hochalarmierter Besorgtheit. Als sie Reed später davon erzählte, erkannte Kate, wie komisch ihr entsetzter Gesichtsausdruck gewirkt haben mußte, aber in dem Augenblick hatten sie und Anne die gleiche schlimme Befürchtung, nämlich daß Phil Martin die Gelegenheit hatte, Gabrielles Worte zu lesen. Der englische Anwalt, dessen Namen sie vor Aufregung gleich wieder vergessen hatte – ihn sich wiederholen zu lassen, war ihr peinlich –, erahnte den Grund ihres Schreckens. Er geleitete sie in sein Büro, beide hatten immer noch ihre jeweilige Hälfte des Manuskripts an die Brust gedrückt, und schloß die Tür.
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen Phil«,

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