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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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rennen sollte. So schnell sie konnten, liefen McCracken und sie über das offene Gelände hinter der Produktionsanlage. Ein Maschendrahtzaun umgab das gesamte Grundstück, und darauf rannte Karen zusammen mit dem Mann zu, den sie mittlerweile als ihren Retter ansah. Sie waren nur noch wenige Meter von dem Hindernis entfernt, als hinter ihnen das Feuer eröffnet wurde.
    »Weiter!« befahl Blaine und ließ ihre Hand los.
    Bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich schon umgedreht und war in die Hocke gegangen. Während sie die letzten Meter bis zum Zaun überwand, hörte sie das Bellen seiner Pistole. Karen hatte gar nicht vor, den Zaun hinaufzusteigen, sie wollte ihn überspringen. Und um das zu schaffen, mußte sie noch Geschwindigkeit zulegen. Sie machte einen Satz und landete auf dem oberen Drittel des Zaunes. Aus der Bewegung heraus setzte sie zum Felgumschwung an, sauste über den Rand und landete auf der anderen Seite hart auf dem Boden. Sie rappelte sich gerade wieder auf, als der bärtige Mann mit einer Leichtigkeit über den Zaun setzte, die Karen noch lange danach in Erstaunen versetzte. Er kam nicht weit von ihr auf, packte erneut ihre Hand und setzte sich gleich wieder in Bewegung.
    »Drehen Sie sich nicht um!« befahl er. »Laufen Sie. Nur laufen!«
    Er führte sie einen Hügel hinauf und wieder hinunter, und dann erreichten sie eine Straße, die auf den Freeway zulief.
    »Sie kommen schon!« rief Karen ebenso atemlos wie verzweifelt.
    Und im nächsten Moment rollte ein Wagen, der seine Scheinwerfer nicht eingeschaltet hatte, auf sie zu. Das Fenster wurde heruntergekurbelt.
    »Du bist früh dran, Blainey«, brummte der riesige Indianer, der hinter dem Steuer saß.
    McCracken schob die Frau auf die Rückbank und stieg hinter ihr ein. »Das liegt daran, daß ich auf sie gestoßen bin, bevor ich das finden konnte, wonach ich bei Van Dyne gesucht habe.«
    »Tja, diese Firma hält eben für jeden Überraschungen bereit«, sagte Karen, die gerade erst wieder zu Atem gekommen war.
    »Hört sich für mich so an, als sprächen Sie aus Erfahrung«, entgegnete Blaine und zog die Tür ins Schloß.
    »Nicht unbedingt angenehme Erfahrungen«, seufzte Karen.
    »Wundert mich kein bißchen«, sagte er. Johnny Wareagle wendete und steuerte den Wagen durch die finstere Nacht.
    Plötzlich beugte Karen sich erregt nach vorn. »Ich muß mich mit ihnen treffen.«
    »Mit wem?« wollte McCracken wissen.
    »Keiner folgt uns«, bemerkte der Indianer, als der Wagen auf den Freeway zubrauste.
    »Bieg nach rechts ab«, wies Blaine seinen alten Kampfgefährten an.
    »Nein!« beharrte Karen. »Nach links! Bitte, ich muß diese Leute treffen!«
    Wareagle suchte im Rückspiegel McCrackens Blick.
    »Also gut, Indianer, bieg nach links ab.«

Kapitel 25
    Earvin Early war unsichtbar. Niemand konnte ihn sehen, und fast erschien es so, als hätte er sich nie im Schutz der Dunkelheit auf den Campingplatz geschlichen. Solange er sich nur still verhielt und sich stark genug konzentrierte, würde er auch unsichtbar bleiben.
    Seit Stunden harrte er hier schon aus, doch von der Frau hatte er noch nichts bemerkt. Early war ihr noch nie begegnet, doch er konnte sich ihren Duft vorstellen, und die Luft, die er immer wieder prüfend schnüffelte, verriet ihm, daß die Frau nicht hier war.
    Aber das war nicht weiter tragisch. Der Reverend hatte ihm sehr deutliche Anweisungen gegeben. Für den Fall, daß er die Frau nicht aufspüren konnte, sollte er sich an ihre beiden Söhne halten, die sich hier im Schutz der Motorrad-Gang befanden. Damit würde der Frau keine andere Möglichkeit mehr bleiben, als sich Fryes Bedingungen zu unterwerfen. Um ihre Kinder zu retten, würde sie sich zu allem bereit erklären. Natürlich würde Earvin die Bengel gleich umbringen, aber davon brauchte ihre Mutter ja nichts zu erfahren.
    Der unsichtbare Early lehnte sich zurück und ließ den Blick über die Szene schweifen, die sich ihm bot. Er prägte sich die Stellen ein, an denen die Biker Posten standen, und studierte ihre Waffen. Nicht, daß sie ihm damit etwas anhaben konnten. Earvin merkte sich auch die Camper und Wohnwagen, in denen die Gangmitglieder hausten. Ein alter Mann, der hinkte, eine Augenklappe trug und ein Gesicht wie gegerbtes Leder hatte, schien hier der Anführer zu sein. Early bemerkte einige Male, wie er, begleitet von zwei Pitbulls und bewaffnet mit einer Schrotflinte, seine Runde machte und die Posten abklapperte, die er aufgestellt hatte. Einmal, als

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